Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Zehende Angesicht des Vaters/ das Mutter-Hertz Christi/ die hülff- und liebreicheHand des Heiligen Geistes/ der Heiligen Engel Gesellschafft/ das schöne Erbe; Wer kan lassen/ daß wo er in solcher devotion und Gedancken er- Phil. 1, 23.warmt/ er nicht solt sagen: Cupio dissolvi, Jch begehre auffgelöset zu seyn. Transvolemus hinc! Lasset uns dahin schwingen/ Gott laß gelingen! Amen. Die Zehende Predigt/ Vber den dritten Articul/ GEliebte in Christo: Ajecha? Wo bistu? so lautet Jst eine Stimme die noch nicht erstummet oder ver- schwunden/
Die Zehende Angeſicht des Vaters/ das Mutter-Hertz Chriſti/ die huͤlff- und liebreicheHand des Heiligen Geiſtes/ der Heiligen Engel Geſellſchafft/ das ſchoͤne Erbe; Wer kan laſſen/ daß wo er in ſolcher devotion und Gedancken er- Phil. 1, 23.warmt/ er nicht ſolt ſagen: Cupio diſſolvi, Jch begehre auffgeloͤſet zu ſeyn. Transvolemus hinc! Laſſet uns dahin ſchwingen/ Gott laß gelingen! Amen. Die Zehende Predigt/ Vber den dritten Articul/ GEliebte in Chriſto: Ajecha? Wo biſtu? ſo lautet Jſt eine Stimme die noch nicht erſtummet oder ver- ſchwunden/
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Die Zehende
Angeſicht des Vaters/ das Mutter-Hertz Chriſti/ die huͤlff- und liebreiche
Hand des Heiligen Geiſtes/ der Heiligen Engel Geſellſchafft/ das ſchoͤne
Erbe; Wer kan laſſen/ daß wo er in ſolcher devotion und Gedancken er-
warmt/ er nicht ſolt ſagen: Cupio diſſolvi, Jch begehre auffgeloͤſet
zu ſeyn. Transvolemus hinc! Laſſet uns dahin ſchwingen/ Gott
laß gelingen! Amen.
Phil. 1, 23.
Die Zehende Predigt/
Vber den dritten Articul/
Von der gerechtmachenden Gnade Gottes des ge-
fallenen Menſchen/ welchem gemeldte Gnade
Gottes angeboten wird.
GEliebte in Chriſto: Ajecha? Wo biſtu? ſo lautet
die Stimme des ewigen Sohns Gottes/ der in
angenommener menſchlicher Geſtalt nach dem Fall un-
ſern Eltern auff den Abend/ da der Tag kuͤhl worden war/
im Garten gangen/ und nach dem ſich Adam verſtecket/ und
das Verbergen geſpielet/ unter die Baͤum im Gartẽ/ geruffen/ Adam wo
biſtu? Jſt zwar keine Frag-Stim̃ eines Vnwiſſenden/ als haͤtte ihn das
allſehende Auge nicht geſehen/ und als were er der Goͤttlichen providentz
entgangen/ wie Fauſtus Manichæus vorzeiten geſchwaͤrmet/ nicht/ ſage ich/
eine ſolche Frag- ſondern Straff-Stim̃e/ ich frage nicht/ Adam/
in welchem Ort/ ſondern in was fuͤr einem Stande du ſeyeſt/ wo dich deine
Suͤnde hingefuͤhret/ daß du deinen Gott ietzo flieheſt/ welchen du zuvor
ſucheteſt/ wie Ambroſius gloſſirt/ meynſtu/ ich ſehe dich nicht/ du elender
Tropff! Jſt eine Göttliche citation, damit der gerechte Gott den
gefallenen Menſchen fuͤr ſeinen Thron citiret/ Rede und Antwort zu geben/
als wolter ſagen: Komm herfuͤr/ du muſt fuͤr Gericht/ du muſt erſcheinen
fuͤr dem Richter aller Welt/ ſage an/ Haſtu nicht geſſen von dem
Baum/ davon ich dir gebot/ du ſolteſt nicht davon eſſen?
Apud Au.
guſt. l. 22.
contra
Faust c.1. 1.
Ambroſ. l.
de paradiſ.
c. 14.
Jſt eine Stimme die noch nicht erſtummet oder ver-
ſchwunden/
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