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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.

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Predigt.
gibt: Also wollen wir auch sehen auff digitum Propheticum, den Prophe-Zach. 9, 11.
tischen Finger/ der erzeiget sich sonderlich Zach. 9. da der Praphet Chri-
stum im Geist in diesem elenden stande von fernen gesehen/ mit fingern auff
jhn gedeutet vnd gesaget.: du lassest durchs Blut deines Bundes
auß deine Gefangenen auß der Gruben/ da kein Wasser innen
ist/
das ist/ das arme Menschliche Geschlecht ist verdampt zur Höllen in die
Gruben/ da kein Trostwasser innen ist; du bist der Goel vnd Erlöser/ du stehest
an jhre statt vnd begiebest dich in dieselbige Grub/ dir gehet es wie Joseph/
den seine Brüder in eine Grub ohn Wasser geworffen/ vnd sich nicht be-Gen. 37, 24.
kümmert vmb den schaden Josephs: Also o Messia/ deine Brüder bringen
dich in die Höllen-grub/ vnd sind noch sicher vnd guter ding; dir gehet es
eben wie dem Propheten Jeremia/ den man in eine Grube warff ohneIer. 38, 6.
Wasser/ daß er in den Schlamm gesuncken; Ja in gewisser maß gieng es
jhm wie dem reichen Schlämmer en ade, in der Hölle/ der saß in der Glut/ daLuc. 16, 23.
24.

kein tropffen Wasser innen war/ daß er seine Zung kunte kühlen: verstehe pa-
rabolice,
figurlich/ vnd gleichnüß-weiß/ trost-wasser. Wie die flamme nit von
einer Elementarischen flammen/ sondern einer vnaußsprechlich-harten straff
vnd pein zuverstehen; Wie die Zunge eben nit eine leibliche Zunge hieß; Also
auch Wasser heisset frewde vnd Honig-süsser-trost/ den Lazarus genossen. Diß
ist die Geistliche Grub der Höllenfahrt von der andern siegreichen/ triumphi-
renden/ davon wir ins künfftig vernehmen werden/ weit weit vnderschieden.

II. Müssen wir achtung geben auff die pathologian auff die af-
fecten
deß Hertzens/ die sich herfür gethan/ vnd zwar 1. l[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]pen, die
trawrigkeit/
welche entstehet auß mangel der innerlichen frewde vnd tro-
stes/ vnd ist anders nichts als geusis inferni ex poena damni, ein Vorschmack
vnd kostung der Höllen/ auß dem verlust himmlischer Seelen frewd entstanden.
Dann gleich wie das Himelreich ist friede vnd frewde in dem heiligen Geist/
lauter frewde so auß dem seeligen anblick der wesentlichen frewde deß Gottes
aller frewde vnd trostsfleuset; also ist trawrigkeit ein stück von der Höllen-noth.
Weil nun in Christo versuncken vnd zerrunnen der innerliche trost Brunn/ den
er zuvor geschöpfft auß der persönlichen vereinigung vnd schawung deß in jhm
wohnen den Gottes/ so wird er höchst trawrig; je zarter vnd tugendsamer/
je empfindlicher. 2. Ademonian, (ab a & dem[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]) Ein solch zag vnd
forcht/
so da entstehet in der einsamkeit; ein jeder bedenck/ wie es jhme zu
muthe sein würde/ wann er in eine Wildnüß oder einöde bey Nacht gerie-
the/ vnd nicht wo auß noch ein/ auch von keinem Menschen wuste/ o wie
wimpel vnd bang! Ein melan cholicus vnd schwer-mütiger Mensch/ wann

man
b b

Predigt.
gibt: Alſo wollen wir auch ſehen auff digitum Propheticum, den Prophe-Zach. 9, 11.
tiſchen Finger/ der erzeiget ſich ſonderlich Zach. 9. da der Praphet Chri-
ſtum im Geiſt in dieſem elenden ſtande von fernen geſehen/ mit fingern auff
jhn gedeutet vnd geſaget.: du laſſeſt durchs Blut deines Bundes
auß deine Gefangenen auß der Gruben/ da kein Waſſer innen
iſt/
das iſt/ das arme Menſchliche Geſchlecht iſt verdampt zur Hoͤllen in die
Gruben/ da kein Troſtwaſſer innen iſt; du biſt der Goel vnd Erloͤſer/ du ſteheſt
an jhre ſtatt vnd begiebeſt dich in dieſelbige Grub/ dir gehet es wie Joſeph/
den ſeine Bruͤder in eine Grub ohn Waſſer geworffen/ vnd ſich nicht be-Gen. 37, 24.
kuͤmmert vmb den ſchaden Joſephs: Alſo ô Meſſia/ deine Bruͤder bringen
dich in die Hoͤllen-grub/ vnd ſind noch ſicher vnd guter ding; dir gehet es
eben wie dem Propheten Jeremia/ den man in eine Grube warff ohneIer. 38, 6.
Waſſer/ daß er in den Schlamm geſuncken; Ja in gewiſſer maß gieng es
jhm wie dem reichen Schlaͤmmer ἔν ἅδη, in der Hoͤlle/ der ſaß in der Glut/ daLuc. 16, 23.
24.

kein tropffen Waſſer innen war/ daß er ſeine Zung kunte kuͤhlen: verſtehe pa-
rabolicè,
figůrlich/ vnd gleichnuͤß-weiß/ troſt-waſſer. Wie die flamme nit von
einer Elementariſchen flammen/ ſondern einer vnaußſprechlich-hartẽ ſtraff
vnd pein zuverſtehen; Wie die Zunge eben nit eine leibliche Zunge hieß; Alſo
auch Waſſer heiſſet frewde vñ Honig-ſuͤſſer-troſt/ den Lazarus genoſſen. Diß
iſt die Geiſtliche Grub der Hoͤllenfahrt von der andern ſiegreichẽ/ triumphi-
renden/ davon wir ins kuͤnfftig vernehmen werden/ weit weit vnderſchieden.

II. Muͤſſen wir achtung geben auff die παϑολογίαν auff die af-
fecten
deß Hertzens/ die ſich herfuͤr gethan/ vnd zwar 1. λ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]πην, die
trawrigkeit/
welche entſtehet auß mangel der innerlichen frewde vnd tro-
ſtes/ vñ iſt anders nichts als γεῦσις inferni ex pœnâ damni, ein Vorſchmack
vñ koſtung der Hoͤllen/ auß dem verluſt him̃liſcher Seelen frewd entſtanden.
Dann gleich wie das Himelreich iſt friede vnd frewde in dem heiligen Geiſt/
lauter frewde ſo auß dem ſeeligen anblick der weſentlichen frewde deß Gottes
aller frewde vnd troſtsfleuſet; alſo iſt trawrigkeit ein ſtuͤck von der Hoͤllẽ-noth.
Weil nun in Chriſto verſunckẽ vnd zerrunnẽ der iñerliche troſt Brunn/ den
er zuvor geſchoͤpfft auß der perſoͤnlichẽ vereinigung vñ ſchawung deß in jhm
wohnen den Gottes/ ſo wird er hoͤchſt trawrig; je zarter vnd tugendſamer/
je empfindlicher. 2. Ἀδημονίαν, (ab α & δῆμ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]) Ein ſolch zag vnd
forcht/
ſo da entſtehet in der einſamkeit; ein jeder bedenck/ wie es jhme zu
muthe ſein wuͤrde/ wann er in eine Wildnuͤß oder einoͤde bey Nacht gerie-
the/ vnd nicht wo auß noch ein/ auch von keinem Menſchen wuſte/ ô wie
wimpel vnd bang! Ein melan cholicus vnd ſchwer-muͤtiger Menſch/ wann

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[929/0413] Predigt. gibt: Alſo wollen wir auch ſehen auff digitum Propheticum, den Prophe- tiſchen Finger/ der erzeiget ſich ſonderlich Zach. 9. da der Praphet Chri- ſtum im Geiſt in dieſem elenden ſtande von fernen geſehen/ mit fingern auff jhn gedeutet vnd geſaget.: du laſſeſt durchs Blut deines Bundes auß deine Gefangenen auß der Gruben/ da kein Waſſer innen iſt/ das iſt/ das arme Menſchliche Geſchlecht iſt verdampt zur Hoͤllen in die Gruben/ da kein Troſtwaſſer innen iſt; du biſt der Goel vnd Erloͤſer/ du ſteheſt an jhre ſtatt vnd begiebeſt dich in dieſelbige Grub/ dir gehet es wie Joſeph/ den ſeine Bruͤder in eine Grub ohn Waſſer geworffen/ vnd ſich nicht be- kuͤmmert vmb den ſchaden Joſephs: Alſo ô Meſſia/ deine Bruͤder bringen dich in die Hoͤllen-grub/ vnd ſind noch ſicher vnd guter ding; dir gehet es eben wie dem Propheten Jeremia/ den man in eine Grube warff ohne Waſſer/ daß er in den Schlamm geſuncken; Ja in gewiſſer maß gieng es jhm wie dem reichen Schlaͤmmer ἔν ἅδη, in der Hoͤlle/ der ſaß in der Glut/ da kein tropffen Waſſer innen war/ daß er ſeine Zung kunte kuͤhlen: verſtehe pa- rabolicè, figůrlich/ vnd gleichnuͤß-weiß/ troſt-waſſer. Wie die flamme nit von einer Elementariſchen flammen/ ſondern einer vnaußſprechlich-hartẽ ſtraff vnd pein zuverſtehen; Wie die Zunge eben nit eine leibliche Zunge hieß; Alſo auch Waſſer heiſſet frewde vñ Honig-ſuͤſſer-troſt/ den Lazarus genoſſen. Diß iſt die Geiſtliche Grub der Hoͤllenfahrt von der andern ſiegreichẽ/ triumphi- renden/ davon wir ins kuͤnfftig vernehmen werden/ weit weit vnderſchieden. Zach. 9, 11. Gen. 37, 24. Ier. 38, 6. Luc. 16, 23. 24. II. Muͤſſen wir achtung geben auff die παϑολογίαν auff die af- fecten deß Hertzens/ die ſich herfuͤr gethan/ vnd zwar 1. λ_ πην, die trawrigkeit/ welche entſtehet auß mangel der innerlichen frewde vnd tro- ſtes/ vñ iſt anders nichts als γεῦσις inferni ex pœnâ damni, ein Vorſchmack vñ koſtung der Hoͤllen/ auß dem verluſt him̃liſcher Seelen frewd entſtanden. Dann gleich wie das Himelreich iſt friede vnd frewde in dem heiligen Geiſt/ lauter frewde ſo auß dem ſeeligen anblick der weſentlichen frewde deß Gottes aller frewde vnd troſtsfleuſet; alſo iſt trawrigkeit ein ſtuͤck von der Hoͤllẽ-noth. Weil nun in Chriſto verſunckẽ vnd zerrunnẽ der iñerliche troſt Brunn/ den er zuvor geſchoͤpfft auß der perſoͤnlichẽ vereinigung vñ ſchawung deß in jhm wohnen den Gottes/ ſo wird er hoͤchſt trawrig; je zarter vnd tugendſamer/ je empfindlicher. 2. Ἀδημονίαν, (ab α & δῆμ_ ) Ein ſolch zag vnd forcht/ ſo da entſtehet in der einſamkeit; ein jeder bedenck/ wie es jhme zu muthe ſein wuͤrde/ wann er in eine Wildnuͤß oder einoͤde bey Nacht gerie- the/ vnd nicht wo auß noch ein/ auch von keinem Menſchen wuſte/ ô wie wimpel vnd bang! Ein melan cholicus vnd ſchwer-muͤtiger Menſch/ wann man b b

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654, S. 929. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus05_1654/413>, abgerufen am 25.11.2024.