Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Die Fünffte sie über Meer hinauß tragen: Jch lige vnd schlaffe vnd erwache/denn der HErr hält mich/ ich förchte mich nicht für viel hun- dert tausend die sich vmbher wider mich legen.
JA sprichstu/ so hat Jacob wol mögen singen vnd frolocken/ er hat Volck
Die Fuͤnffte ſie uͤber Meer hinauß tragen: Jch lige vnd ſchlaffe vnd erwache/denn der HErꝛ haͤlt mich/ ich foͤrchte mich nicht fuͤr viel hun- dert tauſend die ſich vmbher wider mich legen.
JA ſprichſtu/ ſo hat Jacob wol moͤgen ſingen vnd frolocken/ er hat Volck
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Die Fuͤnffte
ſie uͤber Meer hinauß tragen: Jch lige vnd ſchlaffe vnd erwache/
denn der HErꝛ haͤlt mich/ ich foͤrchte mich nicht fuͤr viel hun-
dert tauſend die ſich vmbher wider mich legen.
Der trewe Huͤter Jſrael
Bewahret mir mein Leib vnnd Seel/
Er ſchlafft nicht weder Tag noch Nacht/
Wird auch nicht muͤde von der Wacht/
Fuͤr allem Vnfall gnädiglich/
Der fromme Gott behuͤtet mich:
Vnter dem Schatten ſeiner Gnad/
Bin ich geſichert frůh vnd ſpat:
Der HErꝛ mein Außgang ſtets bewahrt/
Zu Weg vnd Steg geſund mich ſpart/
Bringt mich zu Hauß in ſeim Geleit/
Jhm ſey Lob biß in Ewigkeit.
JA ſprichſtu/ ſo hat Jacob wol moͤgen ſingen vnd frolocken/ er hat
es Vrſach gehabt/ aber was gehet das mich an? was hab ich da-
von? wann mir auch der HErꝛ auff ſolche Weiſe im Traum er-
ſcheinen thaͤte/ wann er auch ſolche holdſeelige Geſpraͤch mit mir anſtel-
lete/ vnd mit ſolchen herꝛlichen Verheiſſungen uͤberhaͤuffte/ das ſolt mir
ein Frewd vnd Troſt im Hertzen ſeyn/ ſo wolte ich mich gnuͤgen. Haͤtte
ich auch ſolchen Troſttraum wie Jacob/ darinn mir ein ſo kraͤfftiger Troſt
von Gott zugeſprochen wuͤrde/ ſo were mir geholffen? Aber wie ſo? lieber
Menſch/ biſtu dann nicht auch ein Jſraelit nach der Verheiſſung? biſtu
nicht/ ob du gleich weyland ferne geweſen/ durch den Glauben/ in der H.
Tauff/ eingepfropffet in den Geiſtlichen Oelbaum/ vnd theilhafftig wor-
den der Wurtzel vnd des Saffts? Jhr ſeid nunmehr/ ſagt S. Petrus/
das außerwehlte Geſchlecht/ das Koͤnigliche Prieſterthumb/
das heilige Volck/ das Volck deß Eigenthumbs/ daß jhr ver-
kuͤndigen ſolt die Tugend des/ der euch beruffen hat/ von der
Finſternuß zu ſeinem wunderbaren Liecht: die jhr weyland
nicht ein Volck waret/ nun aber Gottes Volck ſeydt. Jacobs
Kinder nach dem Fleiſch/ ſeindt vmb ihres verſtockten Vnglaubens
willen außgeſtoſſen/ nicht zwar ploͤtzlich erwuͤrget/ aber damit es Gottes
Volck
Act. 2, 39.
Rom. 11, 17
1. Petr. 2, 9,
10.
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