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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Die Neunzehende
bawet/ damit er sonderlich für andern pranget/ das muß sein Schwerdt
vnd Strick werden. Abfalom praviert mit seinen schönen Haaren/ an
denselben muß er erwurgen; Asahel schnelle Füß fällen jhn: die besten
Schwimmer ersauffen am ersten/ Unde putes minime posse venire venit,
wessen sich einer am wenigsten versihet/ darmit wirdt er gestrafft[:] Dahin
auch zu ziehen die jenige Art zu straffen/ da GOtt der Herr Sünde
mit Sünden vnd also einen bösen Buben mit dem andern strafft/ Ver-
hängniß weiß.
Davids Ehebruch wurde mit Ehebruch wider abge-
2. Sam. 12,
11. 12.
strafft. Deine Weiber sagt der Herr zu David will ich deinem
nechsten (deinem Sohn Absalom) geben/ daß er bey deinen
Weibern schlaffen soll an der liechten Sonnen/ denn du hasts
heimlich gethan/ Jch aber will diß thun für dem gantzen
Jsrael/ vnd an der Sonnen.
Jch sag aber bedencklich verheng-
nißweiß.
Dann sonst keinem weltlichen Richter erlaubt fürsetzlicher
weiß Sünden mit Sünden zu straffen. als zu Rom vor zeitten ein alte
apud So-
crat. l. 5, 18.
böse Gewonheit gewesen/ Wann vnzüchtige Pöckmen Ehebruch be-
gangen/ so hat man sie zur Buß vnd Straffins offentlich Hurenhauß ge-
führt/ daselbst nohtgeschändet/ welche Gewonheit aber der Christliche
Kaiser Theodosius abgethan vnd auffgehoben. Wann der Herr
will Rache üben/ so müssen jhm alle Creaturen zu gehorsam stehen;
1 Chron. 6,
26.
Esa. 7, 18.
vide ibid.
Brent. pag.
94.
Er erwecket den Geist eines frembden Feinds/ zischet einem frem-
bden Potentaten/ der nicht daran gedacht/ der muß komen/ vnd muß jhme
ein Ritterdienst leisten ein Volck zu züchtigen/ welches sich solcher frem-
bden Ruth nicht versehen hätte. Der König zu Babel stellet sich eins-
mahls nach heydnischen/ aberglaubischen/ abgöttischen Gebrauch an die
Wegscheid/ schiest den Pfeile vmb das Loß/ zuerfahren/ auff welche Seite sie
Ezech. 21,
21. 22.
fallen würden/ welches Volck er angreiffen solte/ die Egypter oder die Juden?
der Herr lencket das Geschoß/ das es auff die rechte seite nach Jerusalem
Rom: 11, 33.geleitet worden. Vnbegreifflich sindt seine Gerichte/ vnerforsch-
lich seine Wege/
o bathos! O welch eine Tieffe! daß GOTT
der Herr deß gefallenen Menschen sich erbahrmet/
vnd Mittel zu
seinem Heil geschafft/ die abtrünnigen Engel ohne Barmhertzigkeit ver-
stossen; O Tieffe! das er daß Jsraelitische Volck erwehlt für andern
völckern/ jnen höhere Gnad erwiesen als keinem Volck vnder der Sonnen.
O Abgrundt! daß er den Nmiviten den Bußprediger Jonas geschickt/
dergleichen andern gottlosen Stätten nicht geschehen; daß er Manassen

den

Die Neunzehende
bawet/ damit er ſonderlich fuͤr andern pranget/ das muß ſein Schwerdt
vnd Strick werden. Abfalom praviert mit ſeinen ſchoͤnen Haaren/ an
denſelben muß er erwurgen; Aſahel ſchnelle Fuͤß faͤllen jhn: die beſten
Schwimmer erſauffen am erſten/ Unde putes minime poſſe venire venit,
weſſen ſich einer am wenigſten verſihet/ darmit wirdt er geſtrafft[:] Dahin
auch zu ziehen die jenige Art zu ſtraffen/ da GOtt der Herr Suͤnde
mit Suͤnden vnd alſo einen boͤſen Buben mit dem andern ſtrafft/ Ver-
hängniß weiß.
Davids Ehebruch wurde mit Ehebruch wider abge-
2. Sam. 12,
11. 12.
ſtrafft. Deine Weiber ſagt der Herr zu David will ich deinem
nechſten (deinem Sohn Abſalom) geben/ daß er bey deinen
Weibern ſchlaffen ſoll an der liechten Sonnen/ denn du haſts
heimlich gethan/ Jch aber will diß thun fuͤr dem gantzen
Jſrael/ vnd an der Sonnen.
Jch ſag aber bedencklich verheng-
nißweiß.
Dann ſonſt keinem weltlichen Richter erlaubt fuͤrſetzlicher
weiß Suͤnden mit Suͤnden zu ſtraffen. als zu Rom vor zeitten ein alte
apud So-
crat. l. 5, 18.
boͤſe Gewonheit geweſen/ Wann vnzuͤchtige Poͤckmen Ehebruch be-
gangen/ ſo hat man ſie zur Buß vnd Straffins offentlich Hurenhauß ge-
fuͤhrt/ daſelbſt nohtgeſchaͤndet/ welche Gewonheit aber der Chriſtliche
Kaiſer Theodoſius abgethan vnd auffgehoben. Wann der Herr
will Rache uͤben/ ſo muͤſſen jhm alle Creaturen zu gehorſam ſtehen;
1 Chron. 6,
26.
Eſa. 7, 18.
vide ibid.
Brent. pag.
94.
Er erwecket den Geiſt eines frembden Feinds/ ziſchet einem frem-
bden Potentaten/ der nicht daran gedacht/ der muß komen/ vnd muß jhme
ein Ritterdienſt leiſten ein Volck zu zuͤchtigen/ welches ſich ſolcher frem-
bden Ruth nicht verſehen haͤtte. Der Koͤnig zu Babel ſtellet ſich eins-
mahls nach heydniſchen/ aberglaubiſchen/ abgoͤttiſchen Gebrauch an die
Wegſcheid/ ſchieſt den Pfeile vmb das Loß/ zuerfahren/ auff welche Seite ſie
Ezech. 21,
21. 22.
fallen wuͤrden/ welches Volck er angreiffen ſolte/ die Egypter oder die Judẽ?
der Herr lencket das Geſchoß/ das es auff die rechte ſeite nach Jeruſalem
Rom: 11, 33.geleitet worden. Vnbegreifflich ſindt ſeine Gerichte/ vnerforſch-
lich ſeine Wege/
ô βάϑος! O welch eine Tieffe! daß GOTT
der Herr deß gefallenen Menſchen ſich erbahrmet/
vnd Mittel zu
ſeinem Heil geſchafft/ die abtruͤnnigen Engel ohne Barmhertzigkeit ver-
ſtoſſen; O Tieffe! das er daß Jſraelitiſche Volck erwehlt fuͤr andern
voͤlckern/ jnen hoͤhere Gnad erwieſen als keinem Volck vnder der Sonnen.
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dergleichen andern gottloſen Staͤtten nicht geſchehen; daß er Manaſſen

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[458/0476] Die Neunzehende bawet/ damit er ſonderlich fuͤr andern pranget/ das muß ſein Schwerdt vnd Strick werden. Abfalom praviert mit ſeinen ſchoͤnen Haaren/ an denſelben muß er erwurgen; Aſahel ſchnelle Fuͤß faͤllen jhn: die beſten Schwimmer erſauffen am erſten/ Unde putes minime poſſe venire venit, weſſen ſich einer am wenigſten verſihet/ darmit wirdt er geſtrafft: Dahin auch zu ziehen die jenige Art zu ſtraffen/ da GOtt der Herr Suͤnde mit Suͤnden vnd alſo einen boͤſen Buben mit dem andern ſtrafft/ Ver- hängniß weiß. Davids Ehebruch wurde mit Ehebruch wider abge- ſtrafft. Deine Weiber ſagt der Herr zu David will ich deinem nechſten (deinem Sohn Abſalom) geben/ daß er bey deinen Weibern ſchlaffen ſoll an der liechten Sonnen/ denn du haſts heimlich gethan/ Jch aber will diß thun fuͤr dem gantzen Jſrael/ vnd an der Sonnen. Jch ſag aber bedencklich verheng- nißweiß. Dann ſonſt keinem weltlichen Richter erlaubt fuͤrſetzlicher weiß Suͤnden mit Suͤnden zu ſtraffen. als zu Rom vor zeitten ein alte boͤſe Gewonheit geweſen/ Wann vnzuͤchtige Poͤckmen Ehebruch be- gangen/ ſo hat man ſie zur Buß vnd Straffins offentlich Hurenhauß ge- fuͤhrt/ daſelbſt nohtgeſchaͤndet/ welche Gewonheit aber der Chriſtliche Kaiſer Theodoſius abgethan vnd auffgehoben. Wann der Herr will Rache uͤben/ ſo muͤſſen jhm alle Creaturen zu gehorſam ſtehen; Er erwecket den Geiſt eines frembden Feinds/ ziſchet einem frem- bden Potentaten/ der nicht daran gedacht/ der muß komen/ vnd muß jhme ein Ritterdienſt leiſten ein Volck zu zuͤchtigen/ welches ſich ſolcher frem- bden Ruth nicht verſehen haͤtte. Der Koͤnig zu Babel ſtellet ſich eins- mahls nach heydniſchen/ aberglaubiſchen/ abgoͤttiſchen Gebrauch an die Wegſcheid/ ſchieſt den Pfeile vmb das Loß/ zuerfahren/ auff welche Seite ſie fallen wuͤrden/ welches Volck er angreiffen ſolte/ die Egypter oder die Judẽ? der Herr lencket das Geſchoß/ das es auff die rechte ſeite nach Jeruſalem geleitet worden. Vnbegreifflich ſindt ſeine Gerichte/ vnerforſch- lich ſeine Wege/ ô βάϑος! O welch eine Tieffe! daß GOTT der Herr deß gefallenen Menſchen ſich erbahrmet/ vnd Mittel zu ſeinem Heil geſchafft/ die abtruͤnnigen Engel ohne Barmhertzigkeit ver- ſtoſſen; O Tieffe! das er daß Jſraelitiſche Volck erwehlt fuͤr andern voͤlckern/ jnen hoͤhere Gnad erwieſen als keinem Volck vnder der Sonnen. O Abgrundt! daß er den Nmiviten den Bußprediger Jonas geſchickt/ dergleichen andern gottloſen Staͤtten nicht geſchehen; daß er Manaſſen den 2. Sam. 12, 11. 12. apud So- crat. l. 5, 18. 1 Chron. 6, 26. Eſa. 7, 18. vide ibid. Brent. pag. 94. Ezech. 21, 21. 22. Rom: 11, 33.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/476>, abgerufen am 25.11.2024.