Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Die Ander. solcher Fürwitz hat zwo böse Töchter/ die ein heisset praefidentz, Sicherheit/c. 22, 20. in cap. 1. Mich.die ander diffidentz, Schwermut vnd Verzweifflung. Die anderwer- tige Offenbahrung ist außgeschlossen vnnd verschlossen durch die Richt- schnur deß Glaubens/ dann Gott hat durch Christum am letzten ge- redt/ der da ist das A vnd das O/ der Anfang vnd das Ende/ der da be- 2. Cor. 11, 14. (i) in vit. Martini c. 25. confer. de Cerin- tho Baron. ann. 97, 13. Montano Niceph. l. 4, 32. Do- nat. Aug. l. deun Eccl. contra ep. Petil. c. 16. Cornel. a Lap. ad Ep. Corinth. p. 398. (k) l. 12. de Genes. ad lit. c. 18.zeuget vnd spricht: Ja ich komme bald. Auß disem grund sagt Hieron. Portae traditionum clausae & sines Ecclesiae constituti, nunmehr seind die Porten der göttlichen Offenbahrungen vnd heilsamer Lehr/ durch die Vollkomenheit der H. Schrifft verschlossen/ vnd die Grentzen der Kirchen gemacht. Sie ist gefährlich wegen Verblendung vnd Betrug deß Sa- tans/ der sich nicht nur zum Engel deß Liechts verstellet/ sondern auch in Christi Gestalt verkleidet/ wie (i) Sulpitius Severus bezeuget. Ob dergleichen Träum/ Entzuckung/ Gesicht/ damit die heutige de- ten/
Die Ander. ſolcher Fürwitz hat zwo boͤſe Toͤchter/ die ein heiſſet præfidẽtz, Sicherheit/c. 22, 20. in cap. 1. Mich.die ander diffidentz, Schwermut vnd Verzweifflung. Die anderwer- tige Offenbahrung iſt außgeſchloſſen vnnd verſchloſſen durch die Richt- ſchnur deß Glaubens/ dann Gott hat durch Chriſtum am letzten ge- redt/ der da iſt das A vnd das O/ der Anfang vnd das Ende/ der da be- 2. Cor. 11, 14. (i) in vit. Martini c. 25. confer. de Cerin- tho Baron. ann. 97, 13. Montano Niceph. l. 4, 32. Do- nat. Aug. l. deun Eccl. contra ep. Petil. c. 16. Cornel. à Lap. ad Ep. Corinth. p. 398. (k) l. 12. de Geneſ. ad lit. c. 18.zeuget vnd ſpricht: Ja ich kom̃e bald. Auß diſem grund ſagt Hieron. Portæ traditionum clauſæ & ſines Eccleſiæ conſtituti, nunmehr ſeind die Porten der goͤttlichen Offenbahrungen vnd heilſamer Lehr/ durch die Vollkomenheit der H. Schrifft verſchloſſen/ vnd die Grentzen der Kirchen gemacht. Sie iſt gefaͤhrlich wegen Verblendung vnd Betrug deß Sa- tans/ der ſich nicht nur zum Engel deß Liechts verſtellet/ ſondern auch in Chriſti Geſtalt verkleidet/ wie (i) Sulpitius Severus bezeuget. Ob dergleichen Traͤum/ Entzuckung/ Geſicht/ damit die heutige de- ten/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="16"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Ander.</hi></fw><lb/> ſolcher Fürwitz hat zwo boͤſe Toͤchter/ die ein heiſſet <hi rendition="#aq">præfidẽtz,</hi> Sicherheit/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">c. 22, 20.<lb/> in cap. 1.<lb/> Mich.</hi></note>die ander <hi rendition="#aq">diffidentz,</hi> Schwermut vnd Verzweifflung. Die anderwer-<lb/> tige Offenbahrung iſt außgeſchloſſen vnnd verſchloſſen durch die Richt-<lb/> ſchnur deß Glaubens/ dann Gott hat durch Chriſtum <hi rendition="#fr">am letzten ge-<lb/> redt/</hi> der da iſt das A vnd das O/ der Anfang vnd das Ende/ der da be-<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 11,<lb/> 14.<lb/> (i) <hi rendition="#aq">in vit.<lb/> Martini c.<lb/> 25. confer.<lb/> de Cerin-<lb/> tho Baron.<lb/> ann. 97, 13.<lb/> Montano<lb/> Niceph. l.<lb/> 4, 32. Do-<lb/> nat. Aug. l.<lb/> deun Eccl.<lb/> contra ep.<lb/> Petil. c. 16.<lb/> Cornel. à<lb/> Lap. ad Ep.<lb/> Corinth.<lb/> p.</hi> 398.<lb/> (k) <hi rendition="#aq">l. 12. de<lb/> Geneſ. ad<lb/> lit. c.</hi> 18.</note>zeuget vnd ſpricht: <hi rendition="#fr">Ja ich kom̃e bald.</hi> Auß diſem grund ſagt <hi rendition="#aq">Hieron.<lb/> Portæ traditionum clauſæ & ſines Eccleſiæ conſtituti,</hi> nunmehr ſeind<lb/> die Porten der goͤttlichen Offenbahrungen vnd heilſamer Lehr/ durch die<lb/> Vollkomenheit der H. Schrifft verſchloſſen/ vnd die Grentzen der Kirchen<lb/> gemacht. Sie iſt gefaͤhrlich wegen Verblendung vnd Betrug deß Sa-<lb/> tans/ der ſich nicht nur zum Engel deß Liechts verſtellet/ ſondern auch in<lb/> Chriſti Geſtalt verkleidet/ wie (i) <hi rendition="#aq">Sulpitius Severus</hi> bezeuget.</p><lb/> <p>Ob dergleichen Traͤum/ Entzuckung/ Geſicht/ damit die heutige <hi rendition="#aq">de-<lb/> liri</hi>rende vnnd aberwitzige Welt vmbgehet/ von Gott oder von Gottes<lb/> Feind dem Teuffel vnd ſeiner Verblendung/ oder von der Melancholy<lb/> vnd Einbildungen herkommen/ ob nicht bißweilen gleich wie Chriſtus<lb/> fuͤr ein Geſpenſt angeſehen worden/ Matth. 14, 26. Luc. 24, 37.) ein Ge-<lb/> ſpenſt fuͤr Chriſtum angeſehen werde/ das iſt mißlich zu vnterſcheiden/<lb/> die abſonderliche vnd auſſerordentliche Gab Geiſter zu pruͤffen iſt laͤngſt<lb/> verloſchen/ (k) <hi rendition="#aq">Auguſtinus</hi> geſtehet hie ſelbs ſein Vnwiſſenheit. Allzeit<lb/> iſts verdaͤchtig/ wann Schulmeiſter/ Bawrsleuth/ Schweinhirten vnd<lb/> andere <hi rendition="#aq">Idio</hi>ten mit dergleichen Offenbahrungen vnnd Erſcheinungen<lb/> auffgezogen kommen. Gott der HErꝛ kan zwar auch wol Eſel redend/<lb/> auß Kuͤhhirten Propheten auß Ackersleuten Wundermaͤnner machen/<lb/> auß Fiſchern Apoſtel: wann wir aber die bibliſchen Hiſtorien auffſchlagen/<lb/> vnd Gottes Weiſe warnehmen/ werden wir beſinden daß er der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">HErr</hi></hi><lb/> mehſtentheils gelehrte Moſes/ Samueles/ Eſaias/ Danieles gebraucht/<lb/> ſeine Juͤnger in ſeiner geheimẽ Privatſchul vnterꝛichtet/ es ſeye dann das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Apoc. 19,<lb/> 10. Act.</hi> 10.</note>ordentliche <hi rendition="#aq">miniſterium cor</hi>rupt/ vnd die Prediger ſtumme Hund wor-<lb/> den/ dergleichen von den heutigen ankommenden <hi rendition="#aq">viſioni</hi>ſten noch nicht<lb/> erwieſen/ bevorab wann dieſelben in ihrem <hi rendition="#aq">examine</hi> vnd auff der Prob<lb/> uͤbel beſtehen/ vnd offtmal von der Perſon vnd Ampt Chriſti wenig wiſ-<lb/> ſen/ oder doch mit trꝛigem Schwarm behafftet/ da doch <hi rendition="#fr">das Zeugniß<lb/> Jeſus der Geiſt der Weiſſagung ſeyn ſoll/ von Chriſto Jeſu<lb/> zeugen alle Propheten.</hi> Jch geſchweig der in ſolchen Offenbahrun-<lb/> gen mit einlauffenden lappalien/ vnd geringen ſchlechten Sachen/ die<lb/> zwar bißweilen mit prophetiſchen Worten geſpicket/ aber nichts kraͤffti-<lb/> ges in ſich haben/ ihren Geiſt mit der Vnwarheit deſſen/ das ſie prophe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0034]
Die Ander.
ſolcher Fürwitz hat zwo boͤſe Toͤchter/ die ein heiſſet præfidẽtz, Sicherheit/
die ander diffidentz, Schwermut vnd Verzweifflung. Die anderwer-
tige Offenbahrung iſt außgeſchloſſen vnnd verſchloſſen durch die Richt-
ſchnur deß Glaubens/ dann Gott hat durch Chriſtum am letzten ge-
redt/ der da iſt das A vnd das O/ der Anfang vnd das Ende/ der da be-
zeuget vnd ſpricht: Ja ich kom̃e bald. Auß diſem grund ſagt Hieron.
Portæ traditionum clauſæ & ſines Eccleſiæ conſtituti, nunmehr ſeind
die Porten der goͤttlichen Offenbahrungen vnd heilſamer Lehr/ durch die
Vollkomenheit der H. Schrifft verſchloſſen/ vnd die Grentzen der Kirchen
gemacht. Sie iſt gefaͤhrlich wegen Verblendung vnd Betrug deß Sa-
tans/ der ſich nicht nur zum Engel deß Liechts verſtellet/ ſondern auch in
Chriſti Geſtalt verkleidet/ wie (i) Sulpitius Severus bezeuget.
c. 22, 20.
in cap. 1.
Mich.
2. Cor. 11,
14.
(i) in vit.
Martini c.
25. confer.
de Cerin-
tho Baron.
ann. 97, 13.
Montano
Niceph. l.
4, 32. Do-
nat. Aug. l.
deun Eccl.
contra ep.
Petil. c. 16.
Cornel. à
Lap. ad Ep.
Corinth.
p. 398.
(k) l. 12. de
Geneſ. ad
lit. c. 18.
Ob dergleichen Traͤum/ Entzuckung/ Geſicht/ damit die heutige de-
lirirende vnnd aberwitzige Welt vmbgehet/ von Gott oder von Gottes
Feind dem Teuffel vnd ſeiner Verblendung/ oder von der Melancholy
vnd Einbildungen herkommen/ ob nicht bißweilen gleich wie Chriſtus
fuͤr ein Geſpenſt angeſehen worden/ Matth. 14, 26. Luc. 24, 37.) ein Ge-
ſpenſt fuͤr Chriſtum angeſehen werde/ das iſt mißlich zu vnterſcheiden/
die abſonderliche vnd auſſerordentliche Gab Geiſter zu pruͤffen iſt laͤngſt
verloſchen/ (k) Auguſtinus geſtehet hie ſelbs ſein Vnwiſſenheit. Allzeit
iſts verdaͤchtig/ wann Schulmeiſter/ Bawrsleuth/ Schweinhirten vnd
andere Idioten mit dergleichen Offenbahrungen vnnd Erſcheinungen
auffgezogen kommen. Gott der HErꝛ kan zwar auch wol Eſel redend/
auß Kuͤhhirten Propheten auß Ackersleuten Wundermaͤnner machen/
auß Fiſchern Apoſtel: wann wir aber die bibliſchen Hiſtorien auffſchlagen/
vnd Gottes Weiſe warnehmen/ werden wir beſinden daß er der HErr
mehſtentheils gelehrte Moſes/ Samueles/ Eſaias/ Danieles gebraucht/
ſeine Juͤnger in ſeiner geheimẽ Privatſchul vnterꝛichtet/ es ſeye dann das
ordentliche miniſterium corrupt/ vnd die Prediger ſtumme Hund wor-
den/ dergleichen von den heutigen ankommenden viſioniſten noch nicht
erwieſen/ bevorab wann dieſelben in ihrem examine vnd auff der Prob
uͤbel beſtehen/ vnd offtmal von der Perſon vnd Ampt Chriſti wenig wiſ-
ſen/ oder doch mit trꝛigem Schwarm behafftet/ da doch das Zeugniß
Jeſus der Geiſt der Weiſſagung ſeyn ſoll/ von Chriſto Jeſu
zeugen alle Propheten. Jch geſchweig der in ſolchen Offenbahrun-
gen mit einlauffenden lappalien/ vnd geringen ſchlechten Sachen/ die
zwar bißweilen mit prophetiſchen Worten geſpicket/ aber nichts kraͤffti-
ges in ſich haben/ ihren Geiſt mit der Vnwarheit deſſen/ das ſie prophe-
ten/
Apoc. 19,
10. Act. 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |