Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Predigt. Anblick erfrewet das Hertz. Jtem/ wenn des Königs Angesichtubi in Ebr.[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt][fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] c 16, 15. ubi in Ebreo. [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] freundlich ist/ das ist Leben/ vnd seine Gnade ist wie ein Abend- regen. Gleich wie ein skuthropos ein Sawrtopff/ der wie eine gespanne- ne Fewrbüchß außsihet/ andere so neben vnd vmb jhn sind/ erschreckt vnd ergeistert: Also serena facies, ein leuchtendes vnd freundliches Angesicht erfrewet vnd ist anmutig/ darumb dann auch in den gewöhnlichen Segen des Göttlichen leuchtenden Antlitzes gedacht wird; Der HErr segneNum. 6, 24 25. 26. dich vnd behüte dich: der HErr lasse sein Antlitz leuchten über dir/ vnd sey dir gnädig: der HErr hebe sein Angesicht über dich/ vnd gebe dir Friede. HErr erhebe über vns das Liecht deinesPsal. 4, 7. Psal. 31, 17. Antlitzes/ so wünschet David/ du erfrewest mein Hertz/ ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Jtem/ HErr laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht. Wie schön vnd lieblich sind doch Gottes Creaturen? die mannigfaltigen Farben der schönen Blumen; das Liecht der Edelgesteine; die zwitzernde Stern am Himmel: Aber in Gott dem allerschönsten ist aller Glantz zusammen gefasset: kein Aug hat nie nichts so schön gesehen/ kein Ohr nichts so lieblich gehöret/ in kein Hertz ist solche Frewde kommen. Endlich ist er auch ein erleuchtendes miltreiches vnd gutthätiges werck G g ij
Predigt. Anblick erfrewet das Hertz. Jtem/ wenn des Koͤnigs Angeſichtubi in Ebr.[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt][fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] c 16, 15. ubi in Ebreo. [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] freundlich iſt/ das iſt Leben/ vnd ſeine Gnade iſt wie ein Abend- regen. Gleich wie ein σκυθρωπὸς ein Sawrtopff/ der wie eine geſpanne- ne Fewrbuͤchß außſihet/ andere ſo neben vnd vmb jhn ſind/ erſchreckt vnd ergeiſtert: Alſo ſerena facies, ein leuchtendes vnd freundliches Angeſicht erfrewet vnd iſt anmutig/ darumb dann auch in den gewoͤhnlichen Segen des Goͤttlichen leuchtenden Antlitzes gedacht wird; Der HErr ſegneNum. 6, 24 25. 26. dich vnd behuͤte dich: der HErr laſſe ſein Antlitz leuchten uͤber dir/ vnd ſey dir gnädig: der HErr hebe ſein Angeſicht uͤber dich/ vnd gebe dir Friede. HErr erhebe uͤber vns das Liecht deinesPſal. 4, 7. Pſal. 31, 17. Antlitzes/ ſo wuͤnſchet David/ du erfreweſt mein Hertz/ ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Jtem/ HErr laß leuchten dein Antlitz uͤber deinen Knecht. Wie ſchoͤn vnd lieblich ſind doch Gottes Creaturen? die mannigfaltigen Farben der ſchoͤnen Blumen; das Liecht der Edelgeſteine; die zwitzernde Stern am Himmel: Aber in Gott dem allerſchoͤnſten iſt aller Glantz zuſammen gefaſſet: kein Aug hat nie nichts ſo ſchoͤn geſehen/ kein Ohr nichts ſo lieblich gehoͤret/ in kein Hertz iſt ſolche Frewde kommen. Endlich iſt er auch ein erleuchtendes miltreiches vnd gutthaͤtiges werck G g ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="235"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Anblick erfrewet das Hertz.</hi> Jtem/ <hi rendition="#fr">wenn des Koͤnigs Angeſicht</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">ubi in Ebr.<gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/><lb/><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/><lb/> c 16, 15. ubi<lb/> in Ebreo.</hi><lb/><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></note><lb/><hi rendition="#fr">freundlich iſt/ das iſt Leben/ vnd ſeine Gnade iſt wie ein Abend-<lb/> regen.</hi> Gleich wie ein σκυθρωπὸς ein Sawrtopff/ der wie eine geſpanne-<lb/> ne Fewrbuͤchß außſihet/ andere ſo neben vnd vmb jhn ſind/ erſchreckt vnd<lb/> ergeiſtert: Alſo <hi rendition="#aq">ſerena facies,</hi> ein leuchtendes vnd freundliches Angeſicht<lb/> erfrewet vnd iſt anmutig/ darumb dann auch in den gewoͤhnlichen Segen<lb/> des Goͤttlichen leuchtenden Antlitzes gedacht wird; <hi rendition="#fr">Der HErr ſegne</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 6, 24<lb/> 25. 26.</note><lb/><hi rendition="#fr">dich vnd behuͤte dich: der HErr laſſe ſein Antlitz leuchten uͤber<lb/> dir/ vnd ſey dir gnädig: der HErr hebe ſein Angeſicht uͤber dich/<lb/> vnd gebe dir Friede. HErr erhebe uͤber vns das Liecht deines</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 4, 7.<lb/> Pſal.</hi> 31, 17.</note><lb/><hi rendition="#fr">Antlitzes/</hi> ſo wuͤnſchet David/ <hi rendition="#fr">du erfreweſt mein Hertz/ ob jene<lb/> gleich viel Wein vnd Korn haben.</hi> Jtem/ <hi rendition="#fr">HErr laß leuchten<lb/> dein Antlitz uͤber deinen Knecht.</hi> Wie ſchoͤn vnd lieblich ſind doch<lb/> Gottes Creaturen? die mannigfaltigen Farben der ſchoͤnen Blumen;<lb/> das Liecht der Edelgeſteine; die zwitzernde Stern am Himmel: Aber in<lb/> Gott dem allerſchoͤnſten iſt aller Glantz zuſammen gefaſſet: kein Aug hat<lb/> nie nichts ſo ſchoͤn geſehen/ kein Ohr nichts ſo lieblich gehoͤret/ in kein Hertz<lb/> iſt ſolche Frewde kommen.</p><lb/> <p>Endlich iſt er auch ein erleuchtendes miltreiches vnd gutthaͤtiges<lb/> Liecht/ die Quell aller guten vnd vollkommenen Gaben; <hi rendition="#fr">Gott iſt ein<lb/> Vatter des Liechts/ von welchem von oben herab alle gute Ga-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Iac.</hi> 1, 17.</note><lb/><hi rendition="#fr">ben/ vnd alle vollkommene Gaben kommen.</hi> Zwey Stuͤck zeiget<lb/> der heilige Jacob in dieſen wenig worten an/ vnd beſchreibet vnſern Gott<lb/> im Himmel als einen Gaben-Vatter/ aber auch als ein Liecht-Vatter.<lb/> Gleichwie die Sonn am Firmament des Himmels durch jhre einflieſſende<lb/> Krafft alle vntere Elementa/ ſonderlich den Erdboden/ als einen rechten/<lb/> koͤſtlichen/ reichen vnd ſeligen Sonnentiſch/ gleichſam ſchwaͤngert/ begabt<lb/> mit allerhand Segen vnd Fruͤchten uͤberfuͤllet vnd uͤberſtellet/ fuͤrnemlich<lb/> in den Morgenlaͤndern/ oder auch in den Orten/ die von der Morgenſonn<lb/> beſcheinet werden/ da gibts edle Fruͤchte/ geſunde Wuͤrtz/ koͤſtliche Edelge-<note place="right"><hi rendition="#aq">Deut.</hi> 33, 14.</note><lb/> ſteine/ etc. Darumb auch Moſes in ſeinem letzten Prophetiſchen Segen<lb/> dem Stamm Joſeph vnter andern die <hi rendition="#fr">edlen Sonnenfruͤchte/</hi> als die<lb/> beſten gewuͤnſcht. Deßgleichen wo die Sonn vnd der Tag nicht herfuͤr-<lb/> bringen/ die verborgene Schaͤtz/ die Metall im Bergen vnd Thaͤlern/ die<lb/> geſunde Quellen vnter der Erden/ ſo bleiben ſie wol <hi rendition="#aq">obſcur/</hi> vnbekant vnd<lb/> vngeachtet. Was war das erſte vngeheure Welt<hi rendition="#aq">-Chaos,</hi> das erſte Tag-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g ij</fw><fw place="bottom" type="catch">werck</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0253]
Predigt.
Anblick erfrewet das Hertz. Jtem/ wenn des Koͤnigs Angeſicht
freundlich iſt/ das iſt Leben/ vnd ſeine Gnade iſt wie ein Abend-
regen. Gleich wie ein σκυθρωπὸς ein Sawrtopff/ der wie eine geſpanne-
ne Fewrbuͤchß außſihet/ andere ſo neben vnd vmb jhn ſind/ erſchreckt vnd
ergeiſtert: Alſo ſerena facies, ein leuchtendes vnd freundliches Angeſicht
erfrewet vnd iſt anmutig/ darumb dann auch in den gewoͤhnlichen Segen
des Goͤttlichen leuchtenden Antlitzes gedacht wird; Der HErr ſegne
dich vnd behuͤte dich: der HErr laſſe ſein Antlitz leuchten uͤber
dir/ vnd ſey dir gnädig: der HErr hebe ſein Angeſicht uͤber dich/
vnd gebe dir Friede. HErr erhebe uͤber vns das Liecht deines
Antlitzes/ ſo wuͤnſchet David/ du erfreweſt mein Hertz/ ob jene
gleich viel Wein vnd Korn haben. Jtem/ HErr laß leuchten
dein Antlitz uͤber deinen Knecht. Wie ſchoͤn vnd lieblich ſind doch
Gottes Creaturen? die mannigfaltigen Farben der ſchoͤnen Blumen;
das Liecht der Edelgeſteine; die zwitzernde Stern am Himmel: Aber in
Gott dem allerſchoͤnſten iſt aller Glantz zuſammen gefaſſet: kein Aug hat
nie nichts ſo ſchoͤn geſehen/ kein Ohr nichts ſo lieblich gehoͤret/ in kein Hertz
iſt ſolche Frewde kommen.
ubi in Ebr._
_
c 16, 15. ubi
in Ebreo.
_
Num. 6, 24
25. 26.
Pſal. 4, 7.
Pſal. 31, 17.
Endlich iſt er auch ein erleuchtendes miltreiches vnd gutthaͤtiges
Liecht/ die Quell aller guten vnd vollkommenen Gaben; Gott iſt ein
Vatter des Liechts/ von welchem von oben herab alle gute Ga-
ben/ vnd alle vollkommene Gaben kommen. Zwey Stuͤck zeiget
der heilige Jacob in dieſen wenig worten an/ vnd beſchreibet vnſern Gott
im Himmel als einen Gaben-Vatter/ aber auch als ein Liecht-Vatter.
Gleichwie die Sonn am Firmament des Himmels durch jhre einflieſſende
Krafft alle vntere Elementa/ ſonderlich den Erdboden/ als einen rechten/
koͤſtlichen/ reichen vnd ſeligen Sonnentiſch/ gleichſam ſchwaͤngert/ begabt
mit allerhand Segen vnd Fruͤchten uͤberfuͤllet vnd uͤberſtellet/ fuͤrnemlich
in den Morgenlaͤndern/ oder auch in den Orten/ die von der Morgenſonn
beſcheinet werden/ da gibts edle Fruͤchte/ geſunde Wuͤrtz/ koͤſtliche Edelge-
ſteine/ etc. Darumb auch Moſes in ſeinem letzten Prophetiſchen Segen
dem Stamm Joſeph vnter andern die edlen Sonnenfruͤchte/ als die
beſten gewuͤnſcht. Deßgleichen wo die Sonn vnd der Tag nicht herfuͤr-
bringen/ die verborgene Schaͤtz/ die Metall im Bergen vnd Thaͤlern/ die
geſunde Quellen vnter der Erden/ ſo bleiben ſie wol obſcur/ vnbekant vnd
vngeachtet. Was war das erſte vngeheure Welt-Chaos, das erſte Tag-
werck
Iac. 1, 17.
Deut. 33, 14.
G g ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |