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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Die Vierte
ter Pontio Pilato bezeuget hat ein gut Bekantniß. 2. der hei-
1. Tim. 6, 13ligen Apostel/ Petri vnd Johannis/ welche mit grosser Frewdigkeit zu
den Obersten des Volcks/ vnnd zu den Eltesten von Jsrael/ sprechen:
Act. 4, 13. 19Richtet jhr selbs/ obs fur Gott recht sey/ daß wir euch mehr ge-
horchen/ dann Gott? wir könnens ja nicht lassen/ daß wir nicht
reden sollen/ was wir gesehen vnd gehöret haben.
Jtem Pauli/
c. 24, 14.welcher zu dem Landpfleger Felice gesagt: das bekenne ich aber dir/ dz ich
nach diesem Wege/ den sie eine Secte heissen/ diene ich also dem
Gott meiner Vätter/ daß ich glaube allem/ was geschrieben ste-
het im Gesetz vnd in den Propheten. 3. der Märtyrer/ Exu-
lanten vnd Bekenner der Warheit/
deren viel tausend vnter den
Heydnischen Tyrannen vnd dem Antichristischen Papstthum jhr Leben
nicht thewer gehalten/ sondern vmb Christi willen dahin geworffen. So
bald Nero der Bluthund vnd Christenmörder al' arma geblasen durch
de Script.
Eccles. in
Apollon.
sein blutdunrstig Edict, dessen Hieronymus gedencket/ welches also gelautet:
Quisquis Christianum se confitetur, is tanquam generis humani convi-
ctus hostis sine ulteriori sui defensione, capite plectitor.
Das ist/ wer sich
nur für einen Christen bekennet/ der soll als ein überwiesener Feind des
menschlichen Geschlechts/ ohne fernere seine Verantwortung am Leben
gestrafft vnd hingerichtet werden; so haben sich die Christliche Ritterspiel
erzeigt/ die Streiter Jesu Christi haben sich auff dem Kampffplatz willig
vnd mit grosser Frewdigkeit eingestellet/ sind getrost vnd vnverzagt an die
Marter gegangen. Als Polycarpo zugemuhtet wurde/ er solte bey dem
Glück des Kaisers schweren: Antwortet er: das kan ich nicht/ dann ich
bin ein Christ/ demselben meinem Herrn habe ich so viel Jahr gedie-
net/ er hat mir nie nichts leides gethan/ warumb solte ich dann jetzt
jhn verläugnen? wie viel exilia vnnd Vngemachs Athanasius wegen
vnsers Nicenischen Symboli außstehen müssen/ ist auß der Historia bekant;
wie ist doch Lutherus so frewdig gewesen/ da er im Jahr 1521. gen Wormbs
gezogen/ daß er sich vernemen lassen/ wann gleich auch so viel Teuffel drin-
nen weren/ als Ziegel auff den Dächern/ so wolte er den noch erscheinen/
vid. Luth.
tom. 1. p.

444.
wie dann geschehen/ als er Mitwochs nach Misericordias vmb vier Vhr
nachmittage ankommen/ stiegen die Leut auff die Häuser vnd Dächer/
den Martinum zu sehen: Als die Augspurgische Confession öffentlich für
dem Römischen Kaiser abgelesen worden/ erclärte sich Marggrav Georg
von Brandenburg/ er wolte sich ehe lassen den Kopff abhawen/ als seinen

Gott

Die Vierte
ter Pontio Pilato bezeuget hat ein gut Bekantniß. 2. der hei-
1. Tim. 6, 13ligẽ Apoſtel/ Petri vnd Johannis/ welche mit groſſer Frewdigkeit zu
den Oberſten des Volcks/ vnnd zu den Elteſten von Jſrael/ ſprechen:
Act. 4, 13. 19Richtet jhr ſelbs/ obs fůr Gott recht ſey/ daß wir euch mehr ge-
horchen/ dann Gott? wir koͤnnens ja nicht laſſen/ daß wir nicht
reden ſollen/ was wir geſehen vnd gehoͤret haben.
Jtem Pauli/
c. 24, 14.welcher zu dem Landpfleger Felice geſagt: das bekeñe ich aber dir/ dz ich
nach dieſem Wege/ den ſie eine Secte heiſſen/ diene ich alſo dem
Gott meiner Vaͤtter/ daß ich glaube allem/ was geſchrieben ſte-
het im Geſetz vnd in den Propheten. 3. der Maͤrtyrer/ Exu-
lanten vnd Bekenner der Warheit/
deren viel tauſend vnter den
Heydniſchen Tyrannen vnd dem Antichriſtiſchen Papſtthum jhr Leben
nicht thewer gehalten/ ſondern vmb Chriſti willen dahin geworffen. So
bald Nero der Bluthund vnd Chriſtenmoͤrder al’ arma geblaſen durch
de Script.
Eccleſ. in
Apollon.
ſein blutdũrſtig Edict, deſſen Hieronymus gedencket/ welches alſo gelautet:
Quisquis Chriſtianum ſe confitetur, is tanquam generis humani convi-
ctus hoſtis ſine ulteriori ſui defenſione, capite plectitor.
Das iſt/ wer ſich
nur fuͤr einen Chriſten bekennet/ der ſoll als ein uͤberwieſener Feind des
menſchlichen Geſchlechts/ ohne fernere ſeine Verantwortung am Leben
geſtrafft vnd hingerichtet werden; ſo haben ſich die Chriſtliche Ritterſpiel
erzeigt/ die Streiter Jeſu Chriſti haben ſich auff dem Kampffplatz willig
vnd mit groſſer Frewdigkeit eingeſtellet/ ſind getroſt vnd vnverzagt an die
Marter gegangen. Als Polycarpo zugemuhtet wurde/ er ſolte bey dem
Gluͤck des Kaiſers ſchweren: Antwortet er: das kan ich nicht/ dann ich
bin ein Chriſt/ demſelben meinem Herrn habe ich ſo viel Jahr gedie-
net/ er hat mir nie nichts leides gethan/ warumb ſolte ich dann jetzt
jhn verlaͤugnen? wie viel exilia vnnd Vngemachs Athanaſius wegen
vnſers Niceniſchen Symboli außſtehen muͤſſen/ iſt auß der Hiſtoria bekant;
wie iſt doch Lutherus ſo frewdig geweſen/ da er im Jahr 1521. gen Wormbs
gezogen/ daß er ſich vernemen laſſen/ wann gleich auch ſo viel Teuffel drin-
nen weren/ als Ziegel auff den Daͤchern/ ſo wolte er den noch erſcheinen/
vid. Luth.
tom. 1. p.

444.
wie dann geſchehen/ als er Mitwochs nach Miſericordias vmb vier Vhr
nachmittage ankommen/ ſtiegen die Leut auff die Haͤuſer vnd Daͤcher/
den Martinum zu ſehen: Als die Augſpurgiſche Confeſſion oͤffentlich fuͤr
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von Brandenburg/ er wolte ſich ehe laſſen den Kopff abhawen/ als ſeinen

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[166/0184] Die Vierte ter Pontio Pilato bezeuget hat ein gut Bekantniß. 2. der hei- ligẽ Apoſtel/ Petri vnd Johannis/ welche mit groſſer Frewdigkeit zu den Oberſten des Volcks/ vnnd zu den Elteſten von Jſrael/ ſprechen: Richtet jhr ſelbs/ obs fůr Gott recht ſey/ daß wir euch mehr ge- horchen/ dann Gott? wir koͤnnens ja nicht laſſen/ daß wir nicht reden ſollen/ was wir geſehen vnd gehoͤret haben. Jtem Pauli/ welcher zu dem Landpfleger Felice geſagt: das bekeñe ich aber dir/ dz ich nach dieſem Wege/ den ſie eine Secte heiſſen/ diene ich alſo dem Gott meiner Vaͤtter/ daß ich glaube allem/ was geſchrieben ſte- het im Geſetz vnd in den Propheten. 3. der Maͤrtyrer/ Exu- lanten vnd Bekenner der Warheit/ deren viel tauſend vnter den Heydniſchen Tyrannen vnd dem Antichriſtiſchen Papſtthum jhr Leben nicht thewer gehalten/ ſondern vmb Chriſti willen dahin geworffen. So bald Nero der Bluthund vnd Chriſtenmoͤrder al’ arma geblaſen durch ſein blutdũrſtig Edict, deſſen Hieronymus gedencket/ welches alſo gelautet: Quisquis Chriſtianum ſe confitetur, is tanquam generis humani convi- ctus hoſtis ſine ulteriori ſui defenſione, capite plectitor. Das iſt/ wer ſich nur fuͤr einen Chriſten bekennet/ der ſoll als ein uͤberwieſener Feind des menſchlichen Geſchlechts/ ohne fernere ſeine Verantwortung am Leben geſtrafft vnd hingerichtet werden; ſo haben ſich die Chriſtliche Ritterſpiel erzeigt/ die Streiter Jeſu Chriſti haben ſich auff dem Kampffplatz willig vnd mit groſſer Frewdigkeit eingeſtellet/ ſind getroſt vnd vnverzagt an die Marter gegangen. Als Polycarpo zugemuhtet wurde/ er ſolte bey dem Gluͤck des Kaiſers ſchweren: Antwortet er: das kan ich nicht/ dann ich bin ein Chriſt/ demſelben meinem Herrn habe ich ſo viel Jahr gedie- net/ er hat mir nie nichts leides gethan/ warumb ſolte ich dann jetzt jhn verlaͤugnen? wie viel exilia vnnd Vngemachs Athanaſius wegen vnſers Niceniſchen Symboli außſtehen muͤſſen/ iſt auß der Hiſtoria bekant; wie iſt doch Lutherus ſo frewdig geweſen/ da er im Jahr 1521. gen Wormbs gezogen/ daß er ſich vernemen laſſen/ wann gleich auch ſo viel Teuffel drin- nen weren/ als Ziegel auff den Daͤchern/ ſo wolte er den noch erſcheinen/ wie dann geſchehen/ als er Mitwochs nach Miſericordias vmb vier Vhr nachmittage ankommen/ ſtiegen die Leut auff die Haͤuſer vnd Daͤcher/ den Martinum zu ſehen: Als die Augſpurgiſche Confeſſion oͤffentlich fuͤr dem Roͤmiſchen Kaiſer abgeleſen worden/ erclaͤrte ſich Marggrav Georg von Brandenburg/ er wolte ſich ehe laſſen den Kopff abhawen/ als ſeinen Gott 1. Tim. 6, 13 Act. 4, 13. 19 c. 24, 14. de Script. Eccleſ. in Apollon. vid. Luth. tom. 1. p. 444.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/184>, abgerufen am 28.11.2024.