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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Predigt.
auff den Namen Gottes des Vatters/ Sohns vnd H. Geistes.
Was glaubst du von Gott Vatter/ Sohn vnd heiligem Geist? was ist die
Losung? antwort: Jch glaube in GOtt Vatter/ den Allmächti-
gen/ etc.
gestalt dann solche Frag vnd fleissige Erforschung Christus der
HErr selbst angestellet/ wenn er seine Jünger fragt/ wer sagt jhr/ daßMatth. 16,
15, 16.

ich sey? darauff Petrus geantwortet: Du bist Christus/ des leben-
digen Gottes Sohn.
Deßgleichen/ wenn er den blindgebohrnen/Ioh. 9, 35.
38.
Act.
8, 30.
37.

dem er die Augen auffgethan/ fraget: glaubest du an den Sohn Got-
tes?
der jhm zur Antwort gab: HErr ich glaube Also fraget Phi-
lippus den Kämmerer der Königin Candaces in Morenland/ ob er auch
verstehe/ was er lese. Jtem/ ob er glaube/ von gantzem Hertzen? welcher
jhm antwortet; er glaube/ daß Jesus Christus Gottes Sohn sey.
Wir schreiten von dem Titul zu dem Symbolo selbsten/ vnd wollen zu erst
besehen/ fidem, quae credit, den glaubenden Glauben. Den Glauben
der da glaubet/ oder so fern er glaubet; oder die innerliche Hertzensbekänt-
niß des Glaubens für Gott/ wenn der Gewissens Rund im Hertzen anfä-
het zu examiniren vnd sagt: was glaubest du? welches Glaubens bist du?
Antwort: Jch glaube in Gott/ etc. Der HErr verleihe zu vnserm Fürne-
men seines Geistes Krafft vnd Segen/ Amen.

WAnn demnach die innerliche Runde im Gewissen anfahet zu
sagen: thue Rechnung von deinem Glauben/ gib Antwort/
wem gehörest du zu? was ist die Losung? was glaubest du? so
antwortet darauff ein einfältiger Catechismusschuler mit den Nicenischen
Vättern vnd sagt: Jch glaub An oder Jn einen einigen Allmächtigen
Gott/ etc. was ist das geredet? was heist das? Jch glaub/ das ist I. Credo
Deum.
Jch glaube einen Gott. Jch glaube vnd weiß/ daß ein
Gott ist/
ich weiß seine Offenbarung/ Wesen vnd Willen/ was er sey/
was sein gerechter Wille sey/ nach dem Gesetz/ vnd nach dem Evangelio/
sonderlich weiß ich das Fundament der Seligkeit/ ich hab mir Gott den
HErrn wol eingebildet vnd gemahlet im Hertzen. Jch sehe den Geist des
HErrn nicht mit leiblichen/ fleischlichen Augen/ dann das würde mir nicht
viel nutzen. Pilatus hat jhn nicht nur mit Augen gesehen/ sondern mit
Fingern auff jhn gedeutet/ vnd andern gezeiget/ aber was halff jhm das?
zu nichts anders/ als zu Vermehrung seiner Straffen. Sondern ich sehe
jhn mit geistlichen Glaubensaugen/ mit den (zwar eusserlichen als blinden/
aber innerlichen) illuminirten vnd erleuchteten Glaubensaugen Bartimaei:

Jch
T iij

Predigt.
auff den Namen Gottes des Vatters/ Sohns vnd H. Geiſtes.
Was glaubſt du von Gott Vatter/ Sohn vnd heiligem Geiſt? was iſt die
Loſung? antwort: Jch glaube in GOtt Vatter/ den Allmaͤchti-
gen/ ꝛc.
geſtalt dann ſolche Frag vnd fleiſſige Erforſchung Chriſtus der
HErr ſelbſt angeſtellet/ wenn er ſeine Juͤnger fragt/ wer ſagt jhr/ daßMatth. 16,
15, 16.

ich ſey? darauff Petrus geantwortet: Du biſt Chriſtus/ des leben-
digen Gottes Sohn.
Deßgleichen/ wenn er den blindgebohrnen/Ioh. 9, 35.
38.
Act.
8, 30.
37.

dem er die Augen auffgethan/ fraget: glaubeſt du an den Sohn Got-
tes?
der jhm zur Antwort gab: HErr ich glaube Alſo fraget Phi-
lippus den Kaͤmmerer der Koͤnigin Candaces in Morenland/ ob er auch
verſtehe/ was er leſe. Jtem/ ob er glaube/ von gantzem Hertzen? welcher
jhm antwortet; er glaube/ daß Jeſus Chriſtus Gottes Sohn ſey.
Wir ſchreiten von dem Titul zu dem Symbolo ſelbſten/ vnd wollen zu erſt
beſehen/ fidem, quæ credit, den glaubenden Glauben. Den Glauben
der da glaubet/ oder ſo fern er glaubet; oder die innerliche Hertzensbekaͤnt-
niß des Glaubens fuͤr Gott/ wenn der Gewiſſens Rund im Hertzen anfaͤ-
het zu examiniren vnd ſagt: was glaubeſt du? welches Glaubens biſt du?
Antwort: Jch glaube in Gott/ ꝛc. Der HErr verleihe zu vnſerm Fuͤrne-
men ſeines Geiſtes Krafft vnd Segen/ Amen.

WAnn demnach die innerliche Runde im Gewiſſen anfahet zu
ſagen: thue Rechnung von deinem Glauben/ gib Antwort/
wem gehoͤreſt du zu? was iſt die Loſung? was glaubeſt du? ſo
antwortet darauff ein einfaͤltiger Catechiſmusſchuler mit den Niceniſchen
Vaͤttern vnd ſagt: Jch glaub An oder Jn einen einigen Allmaͤchtigen
Gott/ ꝛc. was iſt das geredet? was heiſt das? Jch glaub/ das iſt I. Credo
Deum.
Jch glaube einen Gott. Jch glaube vnd weiß/ daß ein
Gott iſt/
ich weiß ſeine Offenbarung/ Weſen vnd Willen/ was er ſey/
was ſein gerechter Wille ſey/ nach dem Geſetz/ vnd nach dem Evangelio/
ſonderlich weiß ich das Fundament der Seligkeit/ ich hab mir Gott den
HErrn wol eingebildet vnd gemahlet im Hertzen. Jch ſehe den Geiſt des
HErrn nicht mit leiblichen/ fleiſchlichen Augen/ dann das wuͤrde mir nicht
viel nutzen. Pilatus hat jhn nicht nur mit Augen geſehen/ ſondern mit
Fingern auff jhn gedeutet/ vnd andern gezeiget/ aber was halff jhm das?
zu nichts anders/ als zu Vermehrung ſeiner Straffen. Sondern ich ſehe
jhn mit geiſtlichen Glaubensaugen/ mit den (zwar euſſerlichen als blinden/
aber innerlichen) illuminirten vnd erleuchteten Glaubensaugen Bartimæi:

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[149/0167] Predigt. auff den Namen Gottes des Vatters/ Sohns vnd H. Geiſtes. Was glaubſt du von Gott Vatter/ Sohn vnd heiligem Geiſt? was iſt die Loſung? antwort: Jch glaube in GOtt Vatter/ den Allmaͤchti- gen/ ꝛc. geſtalt dann ſolche Frag vnd fleiſſige Erforſchung Chriſtus der HErr ſelbſt angeſtellet/ wenn er ſeine Juͤnger fragt/ wer ſagt jhr/ daß ich ſey? darauff Petrus geantwortet: Du biſt Chriſtus/ des leben- digen Gottes Sohn. Deßgleichen/ wenn er den blindgebohrnen/ dem er die Augen auffgethan/ fraget: glaubeſt du an den Sohn Got- tes? der jhm zur Antwort gab: HErr ich glaube Alſo fraget Phi- lippus den Kaͤmmerer der Koͤnigin Candaces in Morenland/ ob er auch verſtehe/ was er leſe. Jtem/ ob er glaube/ von gantzem Hertzen? welcher jhm antwortet; er glaube/ daß Jeſus Chriſtus Gottes Sohn ſey. Wir ſchreiten von dem Titul zu dem Symbolo ſelbſten/ vnd wollen zu erſt beſehen/ fidem, quæ credit, den glaubenden Glauben. Den Glauben der da glaubet/ oder ſo fern er glaubet; oder die innerliche Hertzensbekaͤnt- niß des Glaubens fuͤr Gott/ wenn der Gewiſſens Rund im Hertzen anfaͤ- het zu examiniren vnd ſagt: was glaubeſt du? welches Glaubens biſt du? Antwort: Jch glaube in Gott/ ꝛc. Der HErr verleihe zu vnſerm Fuͤrne- men ſeines Geiſtes Krafft vnd Segen/ Amen. Matth. 16, 15, 16. Ioh. 9, 35. 38. Act. 8, 30. 37. WAnn demnach die innerliche Runde im Gewiſſen anfahet zu ſagen: thue Rechnung von deinem Glauben/ gib Antwort/ wem gehoͤreſt du zu? was iſt die Loſung? was glaubeſt du? ſo antwortet darauff ein einfaͤltiger Catechiſmusſchuler mit den Niceniſchen Vaͤttern vnd ſagt: Jch glaub An oder Jn einen einigen Allmaͤchtigen Gott/ ꝛc. was iſt das geredet? was heiſt das? Jch glaub/ das iſt I. Credo Deum. Jch glaube einen Gott. Jch glaube vnd weiß/ daß ein Gott iſt/ ich weiß ſeine Offenbarung/ Weſen vnd Willen/ was er ſey/ was ſein gerechter Wille ſey/ nach dem Geſetz/ vnd nach dem Evangelio/ ſonderlich weiß ich das Fundament der Seligkeit/ ich hab mir Gott den HErrn wol eingebildet vnd gemahlet im Hertzen. Jch ſehe den Geiſt des HErrn nicht mit leiblichen/ fleiſchlichen Augen/ dann das wuͤrde mir nicht viel nutzen. Pilatus hat jhn nicht nur mit Augen geſehen/ ſondern mit Fingern auff jhn gedeutet/ vnd andern gezeiget/ aber was halff jhm das? zu nichts anders/ als zu Vermehrung ſeiner Straffen. Sondern ich ſehe jhn mit geiſtlichen Glaubensaugen/ mit den (zwar euſſerlichen als blinden/ aber innerlichen) illuminirten vnd erleuchteten Glaubensaugen Bartimæi: Jch T iij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/167>, abgerufen am 25.11.2024.