Dach, Simon: Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glantz. Königsberg, 1656.Es kuntt' ihn kein Geschenck/ kein Freund/ War etwas nur zu straffen / stillen. Kein Wächter hat ihm gleich gewacht Der auff dem Thurn sieht bey der Nacht Ob irgendswo entsteht ein Fewer: Wie fleissig schawt er immerdar/ Damit sich ja in seiner Schar Nicht irgends regt ein Vngehewer. Kein geiler Bock/ keinWildes Schwein Drang sich in seinen Weinberg ein/ er hätte lassen sich ermorden Eh' als durch seine Sicherheit Die Blüte hie wär abgemeyt Vnd etwas sonst verwüstet worden. Wie starck grieff er die Laster an/ Wit donnert' er mit Fluch und Bann/ Die Hoffart gieng als in den Eisen/ Die Vnzucht hatt' ihr selber schew/ Geitz/ Vnrecht/ Fraß/ und falsche Trew Die thurften ihm sich nicht beweisen. Den Stock hat mancher nicht geschewt So sehr/ als das so er gedrewt/ Sein ansehn wust' uns ein zu treiben/ Sein Ernst und blosses Angesicht Die waren Vrtheil und Gericht Daß wir viel böses liessen bleiben. Die Mawer und der Tamm war er
Daß noch die Sünden wie ein Meer Vnd
Es kuntt' ihn kein Geſchenck/ kein Freund/ War etwas nur zu ſtraffen / ſtillen. Kein Waͤchter hat ihm gleich gewacht Der auff dem Thurn ſieht bey der Nacht Ob irgendswo entſteht ein Fewer: Wie fleiſſig ſchawt er immerdar/ Damit ſich ja in ſeiner Schar Nicht irgends regt ein Vngehewer. Kein geiler Bock/ keinWildes Schwein Drang ſich in ſeinen Weinberg ein/ er haͤtte laſſen ſich ermorden Eh' als durch ſeine Sicherheit Die Bluͤte hie waͤr abgemeyt Vnd etwas ſonſt verwuͤſtet worden. Wie ſtarck grieff er die Laſter an/ Wit donnert' er mit Fluch und Bann/ Die Hoffart gieng als in den Eiſen/ Die Vnzucht hatt' ihr ſelber ſchew/ Geitz/ Vnrecht/ Fraß/ und falſche Trew Die thurften ihm ſich nicht beweiſen. Den Stock hat mancher nicht geſchewt So ſehr/ als das ſo er gedrewt/ Sein anſehn wuſt' uns ein zu treiben/ Sein Ernſt und bloſſes Angeſicht Die waren Vrtheil und Gericht Daß wir viel boͤſes lieſſen bleiben. Die Mawer und der Tamm war er
Daß noch die Suͤnden wie ein Meer Vnd
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Es kuntt' ihn kein Geſchenck/ kein Freund/
War etwas nur zu ſtraffen / ſtillen.
Kein Waͤchter hat ihm gleich gewacht
Der auff dem Thurn ſieht bey der Nacht
Ob irgendswo entſteht ein Fewer:
Wie fleiſſig ſchawt er immerdar/
Damit ſich ja in ſeiner Schar
Nicht irgends regt ein Vngehewer.
Kein geiler Bock/ keinWildes Schwein
Drang ſich in ſeinen Weinberg ein/
er haͤtte laſſen ſich ermorden
Eh' als durch ſeine Sicherheit
Die Bluͤte hie waͤr abgemeyt
Vnd etwas ſonſt verwuͤſtet worden.
Wie ſtarck grieff er die Laſter an/
Wit donnert' er mit Fluch und Bann/
Die Hoffart gieng als in den Eiſen/
Die Vnzucht hatt' ihr ſelber ſchew/
Geitz/ Vnrecht/ Fraß/ und falſche Trew
Die thurften ihm ſich nicht beweiſen.
Den Stock hat mancher nicht geſchewt
So ſehr/ als das ſo er gedrewt/
Sein anſehn wuſt' uns ein zu treiben/
Sein Ernſt und bloſſes Angeſicht
Die waren Vrtheil und Gericht
Daß wir viel boͤſes lieſſen bleiben.
Die Mawer und der Tamm war er
Daß noch die Suͤnden wie ein Meer
Vnd
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