daß ihr erlaubet, daß er diese Nacht bey euch schlafe, daß er um eilf Uhr kommen könne, und daß er die Thür eurer Kammer offen finden sollte; be- fehlet ihn vornehmlich das größte Still- schweigen in Ansehung meiner an, der ich in eurer Kammer schlafe; er wird euch glauben, denn woran kann derjenige, der mit solchem Feuer liebet, zweifeln? Welcher Gefahr setzen sich nicht die klügsten Menschen aus Hof- nung der Wollust aus! Jch will den Augenblick mit der Magd dieses Hau- ses reden. Sie scheinet mir, daß man bald mit ihr zurecht kommen könne, und die einem Herrn ihre Gunst nicht abschlagen kann; Jch will ihr geben, daß sich sich ein hollendisch Hemd, eine schöne Nachthaube, und wohlriechen- den Puder kaufen könne: Jch will ihr eben das Stillschweigen anbefehlen, das ihr von dem Don Ferdinand werdet gefordert haben, und ich will sie um halb eilf Uhr bestellen: ihr sol- let ein wenig vorher, ehe sie ankommt, weggehen, und in der Kammer eurer Leute, die Befehl haben werden ih-
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daß ihr erlaubet, daß er dieſe Nacht bey euch ſchlafe, daß er um eilf Uhr kommen koͤnne, und daß er die Thuͤr eurer Kammer offen finden ſollte; be- fehlet ihn vornehmlich das groͤßte Still- ſchweigen in Ansehung meiner an, der ich in eurer Kammer ſchlafe; er wird euch glauben, denn woran kann derjenige, der mit ſolchem Feuer liebet, zweifeln? Welcher Gefahr ſetzen ſich nicht die kluͤgſten Menſchen aus Hof- nung der Wolluſt aus! Jch will den Augenblick mit der Magd dieſes Hau- ſes reden. Sie ſcheinet mir, daß man bald mit ihr zurecht kommen koͤnne, und die einem Herrn ihre Gunſt nicht abſchlagen kann; Jch will ihr geben, daß ſich ſich ein hollendiſch Hemd, eine ſchoͤne Nachthaube, und wohlriechen- den Puder kaufen koͤnne: Jch will ihr eben das Stillſchweigen anbefehlen, das ihr von dem Don Ferdinand werdet gefordert haben, und ich will ſie um halb eilf Uhr beſtellen: ihr ſol- let ein wenig vorher, ehe ſie ankommt, weggehen, und in der Kammer eurer Leute, die Befehl haben werden ih-
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daß ihr erlaubet, daß er dieſe Nacht
bey euch ſchlafe, daß er um eilf Uhr
kommen koͤnne, und daß er die Thuͤr
eurer Kammer offen finden ſollte; be-
fehlet ihn vornehmlich das groͤßte Still-
ſchweigen in Ansehung meiner an,
der ich in eurer Kammer ſchlafe; er
wird euch glauben, denn woran kann
derjenige, der mit ſolchem Feuer liebet,
zweifeln? Welcher Gefahr ſetzen ſich
nicht die kluͤgſten Menſchen aus Hof-
nung der Wolluſt aus! Jch will den
Augenblick mit der Magd dieſes Hau-
ſes reden. Sie ſcheinet mir, daß man
bald mit ihr zurecht kommen koͤnne,
und die einem Herrn ihre Gunſt nicht
abſchlagen kann; Jch will ihr geben,
daß ſich ſich ein hollendiſch Hemd, eine
ſchoͤne Nachthaube, und wohlriechen-
den Puder kaufen koͤnne: Jch will
ihr eben das Stillſchweigen anbefehlen,
das ihr von dem Don Ferdinand
werdet gefordert haben, und ich will
ſie um halb eilf Uhr beſtellen: ihr ſol-
let ein wenig vorher, ehe ſie ankommt,
weggehen, und in der Kammer eurer
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Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/d_untreue_1763/94>, abgerufen am 22.07.2024.
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