Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.Jhr kennet das Geschlecht von alt, G 5
Jhr kennet das Geſchlecht von alt, G 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0107" n="105"/> <p><hi rendition="#in">J</hi>hr kennet das Geſchlecht von<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Mendoſa</hi></hi>; das iſt das mei-<lb/> nige; ich heiſſe <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Hortenſie</hi></hi>,<lb/> und bin zu <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Ubeda</hi></hi>, einer<lb/> der vornehmſte Staͤdte des Koͤnig-<lb/> reichs <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Granada</hi></hi>, gebohren. Jch bin<lb/> mit dieſem verwundeten Edelmann, den<lb/> ihr hieher bringen laſſen, erzogen wor-<lb/> den. Da wir Kinder von zween<lb/> Bruͤdern, und ſeit unſerer zarteſten<lb/> Kindheit vereinigt waren, ſo habe<lb/> ich fuͤr ihm eine Freundſchaft behal-<lb/> ten, die mich, wie ihr geſehen, bey<lb/> dem Zuſtande, wo ich ihn wieder<lb/> angetroffen, empfindlich gemacht hat.<lb/> Jch war kaum zwey Jahr alt,<lb/> da mein Vater als Hauptmann ei-<lb/> ner Compagnie der leuchten Reuter<lb/> unter dem Befehl des Herzogs von<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Alba</hi></hi> nach <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Flandern</hi></hi> zog. Die<lb/> wichtigen Dienſte, welche er that,<lb/> machten, daß er bald zu den an-<lb/> ſehnlichſten Ehren-Stuffen ſtieg.<lb/> Aber das Gluͤck iſt allezeit mit Bitter-<lb/> keit vermengt. Jch war zehn Jahr<lb/> <fw type="sig" place="bottom">G 5</fw> <fw type="catch" place="bottom">alt,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [105/0107]
Jhr kennet das Geſchlecht von
Mendoſa; das iſt das mei-
nige; ich heiſſe Hortenſie,
und bin zu Ubeda, einer
der vornehmſte Staͤdte des Koͤnig-
reichs Granada, gebohren. Jch bin
mit dieſem verwundeten Edelmann, den
ihr hieher bringen laſſen, erzogen wor-
den. Da wir Kinder von zween
Bruͤdern, und ſeit unſerer zarteſten
Kindheit vereinigt waren, ſo habe
ich fuͤr ihm eine Freundſchaft behal-
ten, die mich, wie ihr geſehen, bey
dem Zuſtande, wo ich ihn wieder
angetroffen, empfindlich gemacht hat.
Jch war kaum zwey Jahr alt,
da mein Vater als Hauptmann ei-
ner Compagnie der leuchten Reuter
unter dem Befehl des Herzogs von
Alba nach Flandern zog. Die
wichtigen Dienſte, welche er that,
machten, daß er bald zu den an-
ſehnlichſten Ehren-Stuffen ſtieg.
Aber das Gluͤck iſt allezeit mit Bitter-
keit vermengt. Jch war zehn Jahr
alt,
G 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bayerische StaatsBibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-27T12:08:31Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |