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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.

Eines Menschen Leben ist abzunehmen/ und zu erkennen ausSimile.
der Bewegung. Wenn einer sich reget/ und von einem Orth zum an-
dern gehet/ so ists eine unfehlbare Anzeigung/ daß in ihm ein lebendi-
ger Odem seyn müsse: Also wenn einer from ist/ und sich mercken
lesset mit allerhand Bezeigungen der Gottseligkeit oder Christlichen
Liebe/ so ist daraus zu spüren/ daß durch den Glauben Chrj-
stus in ihm lebe/
Galat. 2. v. 20. Das ist eine richtige Probe/ dieGal. 2. v. 20.
uns wol weiset/ welche Menschen für wahre Christen sollen gehal-
ten werden. Sehet mir aber doch einen Reim nach dem andern an/
so werdet ihr desto besser verstehen lernen/ was sie sämbtlich und son-
derlich in receßu haben/ oder in sich begreiffen. Geh deinen
Weg/ auff rechtem Steg/
heben sich an diese Lebens-Regeln/ die
uns billich sollen gar lieb seyn. Vorhin giengen wir alle in der
Jrre wie Schafe/ ein ieglicher sahe auff seinen Weg/ Es. 53.Es. 53. v. 6.
v. 6. Jhrer viel reucherten den Göttern/ und richteten Erger-
nüß an auff ihren Wegen für und für/ und giengen auff
ungebahnten Strassen/
Jerem. 18. v. 15. Jhrer viel traffen denJer. 18. v. 15.
Jud. 9. v. 37.
Ezech. 21.
v. 21.
Act. 19. v.
9.

Weg zur Zauber-Eiche/ Judic. 9. vers. 37. und liessen ihnen
Wahr sagen/
Ezech. 21. v. 21. Manche verachteten die Lehre
des Evangelii von Christo/ und redeten übel von diesem
Wege für der Menge/
Actor. 19. v. 9. Etzliche giengen auff dem
Wege der Knaben von Bethel/ die Elisam den Mann Got-
tes schimpffireten/
2. Reg. 2. v. 23. Oder waren den Eltern un-2. Reg. 2.
v. 23.
Rom. 1.
v.
30. 31.

gehorsam/ unvernünfftig/ trewlose/ störrig/ unversöhnlich/
unbarmhertzig/
Rom. 1. vers. 30. 31. Andere schlieffen nicht/ sie
hatten denn übel gethan/ und ruheten nicht/ sie hatten denn
Schaden gethan/
Proverb. 4. v. 16. Daher sahen sie auff dieProv. 4. v. 16.
Wege Thema/ und warteten auff die Pfate Reich Arabia/
Job. 6. v. 19. Etzlicher Hertz thete weichen auff der Hure/ oderJob. 6. v. 19.
Ehebrecherin Weg/ und ließ sich verführen auff ihre Bah-
ne/ da sie doch viel hatte verwundet und gefellet/ und al-

ler-
Vber den Propheten Haggai.

Eines Menſchen Leben iſt abzunehmen/ und zu erkennen ausSimile.
der Bewegung. Wenn einer ſich reget/ und von einem Orth zum an-
dern gehet/ ſo iſts eine unfehlbare Anzeigung/ daß in ihm ein lebendi-
ger Odem ſeyn muͤſſe: Alſo wenn einer from iſt/ und ſich mercken
leſſet mit allerhand Bezeigungen der Gottſeligkeit oder Chriſtlichen
Liebe/ ſo iſt daraus zu ſpuͤren/ daß durch den Glauben Chrj-
ſtus in ihm lebe/
Galat. 2. v. 20. Das iſt eine richtige Probe/ dieGal. 2. v. 20.
uns wol weiſet/ welche Menſchen fuͤr wahre Chriſten ſollen gehal-
ten werden. Sehet mir aber doch einen Reim nach dem andern an/
ſo werdet ihr deſto beſſer verſtehen lernen/ was ſie ſämbtlich und ſon-
derlich in receßu haben/ oder in ſich begreiffen. Geh deinen
Weg/ auff rechtem Steg/
heben ſich an dieſe Lebens-Regeln/ die
uns billich ſollen gar lieb ſeyn. Vorhin giengen wir alle in der
Jrre wie Schafe/ ein ieglicher ſahe auff ſeinen Weg/ Eſ. 53.Eſ. 53. v. 6.
v. 6. Jhrer viel reucherten den Goͤttern/ und richteten Erger-
nuͤß an auff ihren Wegen fuͤr und fuͤr/ und giengen auff
ungebahnten Straſſen/
Jerem. 18. v. 15. Jhrer viel traffen denJer. 18. v. 15.
Jud. 9. v. 37.
Ezech. 21.
v. 21.
Act. 19. v.
9.

Weg zur Zauber-Eiche/ Judic. 9. verſ. 37. und lieſſen ihnen
Wahr ſagen/
Ezech. 21. v. 21. Manche verachteten die Lehre
des Evangelii von Chriſto/ und redeten uͤbel von dieſem
Wege fuͤr der Menge/
Actor. 19. v. 9. Etzliche giengen auff dem
Wege der Knaben von Bethel/ die Eliſam den Mann Got-
tes ſchimpffireten/
2. Reg. 2. v. 23. Oder waren den Eltern un-2. Reg. 2.
v. 23.
Rom. 1.
v.
30. 31.

gehorſam/ unvernuͤnfftig/ trewloſe/ ſtoͤrrig/ unverſoͤhnlich/
unbarmhertzig/
Rom. 1. verſ. 30. 31. Andere ſchlieffen nicht/ ſie
hatten denn uͤbel gethan/ und ruheten nicht/ ſie hatten denn
Schaden gethan/
Proverb. 4. v. 16. Daher ſahen ſie auff dieProv. 4. v. 16.
Wege Thema/ und warteten auff die Pfate Reich Arabia/
Job. 6. v. 19. Etzlicher Hertz thete weichen auff der Hure/ oderJob. 6. v. 19.
Ehebrecherin Weg/ und ließ ſich verfuͤhren auff ihre Bah-
ne/ da ſie doch viel hatte verwundet und gefellet/ und al-

ler-
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[71/0091] Vber den Propheten Haggai. Eines Menſchen Leben iſt abzunehmen/ und zu erkennen aus der Bewegung. Wenn einer ſich reget/ und von einem Orth zum an- dern gehet/ ſo iſts eine unfehlbare Anzeigung/ daß in ihm ein lebendi- ger Odem ſeyn muͤſſe: Alſo wenn einer from iſt/ und ſich mercken leſſet mit allerhand Bezeigungen der Gottſeligkeit oder Chriſtlichen Liebe/ ſo iſt daraus zu ſpuͤren/ daß durch den Glauben Chrj- ſtus in ihm lebe/ Galat. 2. v. 20. Das iſt eine richtige Probe/ die uns wol weiſet/ welche Menſchen fuͤr wahre Chriſten ſollen gehal- ten werden. Sehet mir aber doch einen Reim nach dem andern an/ ſo werdet ihr deſto beſſer verſtehen lernen/ was ſie ſämbtlich und ſon- derlich in receßu haben/ oder in ſich begreiffen. Geh deinen Weg/ auff rechtem Steg/ heben ſich an dieſe Lebens-Regeln/ die uns billich ſollen gar lieb ſeyn. Vorhin giengen wir alle in der Jrre wie Schafe/ ein ieglicher ſahe auff ſeinen Weg/ Eſ. 53. v. 6. Jhrer viel reucherten den Goͤttern/ und richteten Erger- nuͤß an auff ihren Wegen fuͤr und fuͤr/ und giengen auff ungebahnten Straſſen/ Jerem. 18. v. 15. Jhrer viel traffen den Weg zur Zauber-Eiche/ Judic. 9. verſ. 37. und lieſſen ihnen Wahr ſagen/ Ezech. 21. v. 21. Manche verachteten die Lehre des Evangelii von Chriſto/ und redeten uͤbel von dieſem Wege fuͤr der Menge/ Actor. 19. v. 9. Etzliche giengen auff dem Wege der Knaben von Bethel/ die Eliſam den Mann Got- tes ſchimpffireten/ 2. Reg. 2. v. 23. Oder waren den Eltern un- gehorſam/ unvernuͤnfftig/ trewloſe/ ſtoͤrrig/ unverſoͤhnlich/ unbarmhertzig/ Rom. 1. verſ. 30. 31. Andere ſchlieffen nicht/ ſie hatten denn uͤbel gethan/ und ruheten nicht/ ſie hatten denn Schaden gethan/ Proverb. 4. v. 16. Daher ſahen ſie auff die Wege Thema/ und warteten auff die Pfate Reich Arabia/ Job. 6. v. 19. Etzlicher Hertz thete weichen auff der Hure/ oder Ehebrecherin Weg/ und ließ ſich verfuͤhren auff ihre Bah- ne/ da ſie doch viel hatte verwundet und gefellet/ und al- ler- Simile. Gal. 2. v. 20. Eſ. 53. v. 6. Jer. 18. v. 15. Jud. 9. v. 37. Ezech. 21. v. 21. Act. 19. v. 9. 2. Reg. 2. v. 23. Rom. 1. v. 30. 31. Prov. 4. v. 16. Job. 6. v. 19.

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/91>, abgerufen am 27.11.2024.