Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die vierdte Predigt/ in unsere Hertzen ausgeust/ und also uns zum heiligen Tempel1. Cor. 3. v. 17 Lev. 11. v. 44 cap. 19. v. 2. Job. 17. v. 17.GOttes machet/ 1. Cor. 3. v. 17. Hierauff gehet der Befehl Lev. 11. v. 44. und Cap. 19. v. 2. Jch bin der HErr ewer Gott/ dar- umb solt ihr heilig seyn/ denn ich bin heilig. Dahin gehöret auch/ daß Christus von seinen Jüngern sagt/ Johan. 17. vers. 17. Heilige sie/ Vater/ in der Warheit/ dein Wort ist die Warheit. Vors andere ist auch GOtt auff seiten der Menschen hei- Vors dritte ist Gott bey den Heiligen dergestalt heilig/ daß Darnach ist zwar Gott unwandelbar/ ist auch keiner Verenderung wenn
Die vierdte Predigt/ in unſere Hertzen ausgeuſt/ und alſo uns zum heiligen Tempel1. Cor. 3. v. 17 Lev. 11. v. 44 cap. 19. v. 2. Job. 17. v. 17.GOttes machet/ 1. Cor. 3. v. 17. Hierauff gehet der Befehl Lev. 11. v. 44. und Cap. 19. v. 2. Jch bin der HErr ewer Gott/ dar- umb ſolt ihr heilig ſeyn/ denn ich bin heilig. Dahin gehoͤret auch/ daß Chriſtus von ſeinen Juͤngern ſagt/ Johan. 17. verſ. 17. Heilige ſie/ Vater/ in der Warheit/ dein Wort iſt die Warheit. Vors andere iſt auch GOtt auff ſeiten der Menſchen hei- Vors dritte iſt Gott bey den Heiligen dergeſtalt heilig/ daß Darnach iſt zwar Gott unwandelbar/ iſt auch keiner Verenderung wenn
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Die vierdte Predigt/
in unſere Hertzen ausgeuſt/ und alſo uns zum heiligen Tempel
GOttes machet/ 1. Cor. 3. v. 17. Hierauff gehet der Befehl Lev.
11. v. 44. und Cap. 19. v. 2. Jch bin der HErr ewer Gott/ dar-
umb ſolt ihr heilig ſeyn/ denn ich bin heilig. Dahin gehoͤret
auch/ daß Chriſtus von ſeinen Juͤngern ſagt/ Johan. 17. verſ. 17.
Heilige ſie/ Vater/ in der Warheit/ dein Wort iſt die
Warheit.
1. Cor. 3. v. 17
Lev. 11. v. 44
cap. 19. v. 2.
Job. 17. v. 17.
Vors andere iſt auch GOtt auff ſeiten der Menſchen hei-
lig/ daß er die Heiligkeit in uns/ welche doch urſpruͤnglich von ihm
herruͤhret/ hie zeitlich und dort ewiglich/ aus lauter Gnade beloh-
net/ wiewol hieraus die Nothwendigkeit der guten Wercke zur Se-
ligkeit im geringſten nicht kan erzwungen werden. Dis bedeutet
der Groſche/ Matth. 20. v. 2. 9. 10. 11. 12. 13. & 14. bey deſſen Aus-
theilung keines weges auff die Gleichheit der Arbeit geſehen wird.
Vielmehr ſagt der himliſche Hausvater: (v. 15.) Habe ich nicht
Macht zu thun mit dem Meinigen/ was ich wil? Sieheſt
du darumb ſcheel/ daß ich ſo guͤtig bin?
Matth. 20.
v. 2. 9. 10. 11.
12. 13. & 14.
v. 15.
Vors dritte iſt Gott bey den Heiligen dergeſtalt heilig/ daß
die Frommen ſeine Barmhertzigkeit erkennen/ Jhn als einen heili-
gen Gott ruͤhmen/ und deſſen Reinigkeit hoch preiſen/ wie dort Ha-
bacuc thaͤt im erſten Capitel ſeiner Weiſſagung/ (v. 13.) da er zu dem
Herrn ſprach: Deine Augen ſind rein/ daß du uͤbels nicht
ſehen magſt/ und dem Jammer kanſt du nicht zuſehen.
Hab. 1. v. 13.
Darnach iſt zwar Gott unwandelbar/ iſt auch keiner Verenderung
unterworffen/ und iſt nichts Verkehrtes/ davon man mit Warheit
ſagen koͤnte/ das hat GOtt verurſachet/ und gemachet: Aber offt-
mals geſchicht es/ daß er ſein Werck thut auff eine andere
Weiſe/ Eſa. 28 v. 22. Bey denen Gottloſen muß GOtt/ der
allein gut iſt/ Matth. 19. verſ. 16. verkehrt werden/ wenn er von
ihnen ſeine Gnadenhand abzeucht/ ſie wegen ihrer uͤbermachten und
beharrlichen Suͤnden in einen verk hiten Sinn dahin giebet/ auch
zuleſſet/ daß der Teufel ſie verhlende und verhaͤrte: Jngleichen
wenn
Eſ. 28. v. 22.
Matth. 19.
v. 16.
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