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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Die erste Predigt/
1. Cor. 4. v. 1.lich für Christi Diener/ 1. Corinth. 4. v. 1. Da sind nun Seelsor-
ger gesetzt über geistliche Güter/ sie theilen aus das Manna des Gött-
lichen Worts/ und spenden aus die heiligen Sacramenta.

USUS

Behaltet Anfangs/ daß die Weissagung Haggai sey eine
1.bewehrte Schrifft/ welche uns eine Regel des Glaubens und
Gal. 6. v. 16.Lebens gibt/ Galat. 6. v. 16. Sie ist von GOtt eingegeben/
2. Tim. 3.
v.
16.
wie alle Göttliche Schrifft/ 2. Tim. 3. v. 16. Es wird auch die-
Heb. 12. v. 26.ser Prophet angezogen/ Hebr. 12. v. 26. Die Weissagung der Pro-
pheten sind in alle wege hoch zu achten: Der Löwe brüllet/ wer
solt sich nicht fürchten? Der Herr Herr redet/ wer

Amos 3. v. 8.solt nicht weissagen/ Amos. 3. v. 8. Was die Propheten verkün-
digen/ ist nicht in die Lufft geredet/ sondern das Wort unsers
Gottes/ welches in ihren Mund gelegt ist/ bleibet ewiglich/

Es. 40. v. 8.Esai. 40. v. 8. 1. Petr. 1. v. 25. Ja Himmel und Erden vergehen/
1. Pet. 1. v. 25.aber die Wort des Herrn Christi bleiben ewiglich/
Luc. 21. v. 33.Luc. 21. v. 33. Bey blossen Menschen fehlet es bald hie bald dort/ sie
setzen offt ihre Reden auff Schrauben/ sagen viel zu/ und halten we-
nig: Wenn auch manches Mannes Wort eine Brucke were/
dürffte man
(wie das Sprichwort lautet) sich nicht unterstehen
darüber zugehen.
Aber auff das Wort des Herrn darff man
sich wol verlassen: Es ist dasselbige unser Stecken und Stab/
Ps. 23. v. 4.der uns tröstet/ Psalm. 23. v. 4. Wer diese Rede höret/ und
thut sie/ den vergleiche ich einem klugen Manne/ der sein
Haus auff einen Felsen bawet: Da nun ein Platzregen
fiel/ und ein Gewasser kam/ und webeten die Winde/ und

Matth 7.
v.
24. 25.
stiessen an das Haus/ fiel es doch nicht/ denn es war auff
einen Felsen gegründer/
Matth. 7. v. 24. 25.

2.

Darnach so ist hierbey zu mercken/ daß Prediger zu dem
Kirchen-gehen die Leute ermahnen/ und gebührender massen antrei-
ben sollen. Haggai heisset so viel als festivus, kömbt vom Wort

[fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]

Die erſte Predigt/
1. Cor. 4. v. 1.lich fuͤr Chriſti Diener/ 1. Corinth. 4. v. 1. Da ſind nun Seelſor-
ger geſetzt uͤber geiſtliche Güter/ ſie theilen aus das Manna des Goͤtt-
lichen Worts/ und ſpenden aus die heiligen Sacramenta.

USUS

Behaltet Anfangs/ daß die Weiſſagung Haggai ſey eine
1.bewehrte Schrifft/ welche uns eine Regel des Glaubens und
Gal. 6. v. 16.Lebens gibt/ Galat. 6. v. 16. Sie iſt von GOtt eingegeben/
2. Tim. 3.
v.
16.
wie alle Goͤttliche Schrifft/ 2. Tim. 3. v. 16. Es wird auch die-
Heb. 12. v. 26.ſer Prophet angezogen/ Hebr. 12. v. 26. Die Weiſſagung der Pro-
pheten ſind in alle wege hoch zu achten: Der Loͤwe bruͤllet/ wer
ſolt ſich nicht fuͤrchten? Der Herr Herr redet/ wer

Amos 3. v. 8.ſolt nicht weiſſagen/ Amos. 3. v. 8. Was die Propheten verkuͤn-
digen/ iſt nicht in die Lufft geredet/ ſondern das Wort unſers
Gottes/ welches in ihren Mund gelegt iſt/ bleibet ewiglich/

Eſ. 40. v. 8.Eſai. 40. v. 8. 1. Petr. 1. v. 25. Ja Himmel und Erden vergehen/
1. Pet. 1. v. 25.aber die Wort des Herrn Chriſti bleiben ewiglich/
Luc. 21. v. 33.Luc. 21. v. 33. Bey bloſſen Menſchen fehlet es bald hie bald dort/ ſie
ſetzen offt ihre Reden auff Schrauben/ ſagen viel zu/ und halten we-
nig: Wenn auch manches Mannes Wort eine Brůcke were/
duͤrffte man
(wie das Sprichwort lautet) ſich nicht unterſtehen
daruͤber zugehen.
Aber auff das Wort des Herrn darff man
ſich wol verlaſſen: Es iſt daſſelbige unſer Stecken und Stab/
Pſ. 23. v. 4.der uns troͤſtet/ Pſalm. 23. v. 4. Wer dieſe Rede hoͤret/ und
thut ſie/ den vergleiche ich einem klugen Manne/ der ſein
Haus auff einen Felſen bawet: Da nun ein Platzregen
fiel/ und ein Gewåſſer kam/ und webeten die Winde/ und

Matth 7.
v.
24. 25.
ſtieſſen an das Haus/ fiel es doch nicht/ denn es war auff
einen Felſen gegruͤnder/
Matth. 7. v. 24. 25.

2.

Darnach ſo iſt hierbey zu mercken/ daß Prediger zu dem
Kirchen-gehen die Leute ermahnen/ und gebuͤhrender maſſen antrei-
ben ſollen. Haggai heiſſet ſo viel als feſtivus, koͤmbt vom Wort

[fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]
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[16/0036] Die erſte Predigt/ lich fuͤr Chriſti Diener/ 1. Corinth. 4. v. 1. Da ſind nun Seelſor- ger geſetzt uͤber geiſtliche Güter/ ſie theilen aus das Manna des Goͤtt- lichen Worts/ und ſpenden aus die heiligen Sacramenta. 1. Cor. 4. v. 1. Behaltet Anfangs/ daß die Weiſſagung Haggai ſey eine bewehrte Schrifft/ welche uns eine Regel des Glaubens und Lebens gibt/ Galat. 6. v. 16. Sie iſt von GOtt eingegeben/ wie alle Goͤttliche Schrifft/ 2. Tim. 3. v. 16. Es wird auch die- ſer Prophet angezogen/ Hebr. 12. v. 26. Die Weiſſagung der Pro- pheten ſind in alle wege hoch zu achten: Der Loͤwe bruͤllet/ wer ſolt ſich nicht fuͤrchten? Der Herr Herr redet/ wer ſolt nicht weiſſagen/ Amos. 3. v. 8. Was die Propheten verkuͤn- digen/ iſt nicht in die Lufft geredet/ ſondern das Wort unſers Gottes/ welches in ihren Mund gelegt iſt/ bleibet ewiglich/ Eſai. 40. v. 8. 1. Petr. 1. v. 25. Ja Himmel und Erden vergehen/ aber die Wort des Herrn Chriſti bleiben ewiglich/ Luc. 21. v. 33. Bey bloſſen Menſchen fehlet es bald hie bald dort/ ſie ſetzen offt ihre Reden auff Schrauben/ ſagen viel zu/ und halten we- nig: Wenn auch manches Mannes Wort eine Brůcke were/ duͤrffte man (wie das Sprichwort lautet) ſich nicht unterſtehen daruͤber zugehen. Aber auff das Wort des Herrn darff man ſich wol verlaſſen: Es iſt daſſelbige unſer Stecken und Stab/ der uns troͤſtet/ Pſalm. 23. v. 4. Wer dieſe Rede hoͤret/ und thut ſie/ den vergleiche ich einem klugen Manne/ der ſein Haus auff einen Felſen bawet: Da nun ein Platzregen fiel/ und ein Gewåſſer kam/ und webeten die Winde/ und ſtieſſen an das Haus/ fiel es doch nicht/ denn es war auff einen Felſen gegruͤnder/ Matth. 7. v. 24. 25. 1. Gal. 6. v. 16. 2. Tim. 3. v. 16. Heb. 12. v. 26. Amos 3. v. 8. Eſ. 40. v. 8. 1. Pet. 1. v. 25. Luc. 21. v. 33. Pſ. 23. v. 4. Matth 7. v. 24. 25. Darnach ſo iſt hierbey zu mercken/ daß Prediger zu dem Kirchen-gehen die Leute ermahnen/ und gebuͤhrender maſſen antrei- ben ſollen. Haggai heiſſet ſo viel als feſtivus, koͤmbt vom Wort ___

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/36>, abgerufen am 21.11.2024.