Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die erste Predigt/ Esrae 5. v. 1.Sacharia der Sohn Jddo/ Esrae 5. v. 1. dieselbigen weissa-geten zu den Jüden im Namen des Herrn des Gottes Esrae 5. v. 1.Jsrael/ Esrae 5. v. 1. Darius thet ernsten Befehl/ daß man den Tempel zu Jerusalem bawen/ und solches nicht anders halten sol- te/ er setzte in sein Königliches Mandat diese Clausul: Welcher Mensch diese Wort verendert/ von des Hause sol man ei- nen Balcken nehmen/ und auffrichten/ und ihn daran hän- gen/ und sein Haus sol dem Gericht verfallen seyn umb der Esrae 6. v. 11.That willen/ Esrae 6. v. 11. Weiter/ so wird in unserm Text ge- gemeldet der Tag/ welchen folgende Wort andeuten: Jm sechsten Monden/ am ersten Tage des Monden. Dieser Monat hieß Elul/ er vergleichet sich theils mit Augusto, theils mit dem Herbst Monat. 1. Hieraus ist offenbar vor eins/ daß Weltlicher Potentaten gewe-
Die erſte Predigt/ Eſræ 5. v. 1.Sacharia der Sohn Jddo/ Eſræ 5. v. 1. dieſelbigen weiſſa-geten zu den Juͤden im Namen des Herrn des Gottes Eſræ 5. v. 1.Jſrael/ Eſræ 5. v. 1. Darius thet ernſten Befehl/ daß man den Tempel zu Jeruſalem bawen/ und ſolches nicht anders halten ſol- te/ er ſetzte in ſein Koͤnigliches Mandat dieſe Clauſul: Welcher Menſch dieſe Wort verendert/ von des Hauſe ſol man ei- nen Balcken nehmen/ und auffrichten/ und ihn daran haͤn- gen/ und ſein Haus ſol dem Gericht verfallen ſeyn umb der Eſræ 6. v. 11.That willen/ Eſræ 6. v. 11. Weiter/ ſo wird in unſerm Text ge- gemeldet der Tag/ welchen folgende Wort andeuten: Jm ſechſten Monden/ am erſten Tage des Monden. Dieſer Monat hieß Elul/ er vergleichet ſich theils mit Auguſto, theils mit dem Herbſt Monat. 1. Hieraus iſt offenbar vor eins/ daß Weltlicher Potentaten gewe-
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Die erſte Predigt/
Sacharia der Sohn Jddo/ Eſræ 5. v. 1. dieſelbigen weiſſa-
geten zu den Juͤden im Namen des Herrn des Gottes
Jſrael/ Eſræ 5. v. 1. Darius thet ernſten Befehl/ daß man den
Tempel zu Jeruſalem bawen/ und ſolches nicht anders halten ſol-
te/ er ſetzte in ſein Koͤnigliches Mandat dieſe Clauſul: Welcher
Menſch dieſe Wort verendert/ von des Hauſe ſol man ei-
nen Balcken nehmen/ und auffrichten/ und ihn daran haͤn-
gen/ und ſein Haus ſol dem Gericht verfallen ſeyn umb der
That willen/ Eſræ 6. v. 11. Weiter/ ſo wird in unſerm Text ge-
gemeldet der Tag/ welchen folgende Wort andeuten: Jm ſechſten
Monden/ am erſten Tage des Monden. Dieſer Monat
hieß Elul/ er vergleichet ſich theils mit Auguſto, theils mit dem
Herbſt Monat.
Eſræ 5. v. 1.
Eſræ 5. v. 1.
Eſræ 6. v. 11.
Hieraus iſt offenbar vor eins/ daß Weltlicher Potentaten
Namen zu den geiſtlichen Hiſtorten ſich gar wol reimen/ wie allhier
flugs im Eingange der Weiſſagung Haggai des Koͤnigs Darii
gedacht wird/ und ſolches daher/ daß Koͤnige ſolten der Kirchen
Pfleger/ und die Fuͤrſten ihre Seugammen ſeyn/ Eſai. 49.
v. 23. Welches ihm dermahl eins Hertzog Johannes Churfuͤrſt
zu Sachſen hochloͤblichſter Gedaͤchtnuͤß hat zu Gemuͤth gefuͤhret/
und dieſe Tittel fleiſſig erwogen. Denn als auff eine Zeit Herr
Philippus Melanchthon, Fridericus Myconius und Juſtus Me-
nius in einer Supplication an hochermeldten Churfuͤrſten beruͤhrte
Wort angezogen/ indem ſie umb Verbeſſerung der Einkommen bey
etzlichen Kirchen unterthaͤnigſt angehalten/ hat er den Propheten E-
ſaiam ſelbſt auff geſchlagen/ auch das gantze 49. Capitel geleſen/ und
gantz froͤlich geantwortet: Er wolte dieſes Spruchs/ ſo lang er le-
bete/ eindenck ſeyn; Worauff er mit einem gnaͤdigſten Fiat unter-
ſchrieben/ und was gebeten worden/ bewilliget hat. Jhme ſolhohe
und niedrige Obrigkeit nachfolgen/ auch gerne/ in dem zu rathen/
was bey ihr ſtehet. O wohl denen die es thun/ und disfals keine
Gelegenheit aus den Haͤnden laſſen! Wie ſorgfaͤltig Darius
gewe-
Eſ. 49. v. 23.
Philippus
Melan.
chthon in e.
narratione
cap. 15. epiſt.
ad Rom.
part. 4. O.
per. p. 206
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