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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
der ich das Jahr kröne mit meinem Gut/ und dessen Fuß-
tappen vom Fett trieffen/
Psalm 65. v. 12. Jch/ der Joh dortPs. 65, 12.
den Jsaac segnete/ daß er im Lande der Philister seete/ und
kriegte desselbigen Jahrs hundertfältig/
Gen. 26. v 12. Jch/Gen. 26, 12.
der Jch ewren Vorfahren gab Weitzen/ und träncket sie
mit dem besten Traubenblute
Deut. 32. v. 14. Jch/ der ichDeut. 32, 14.
euch auch gerne dißmahl hette segnen wollen/ wenn ihr euch der Ge-
bühr bezeigt/ und mein Hauß gebawet hettet. Jch/ der Jch habe
müssen ein frembdes Werck verrichten/ und meine Arbeit
auff eine andere Weise thun/
Es. 28 vers. 22. in dem ich euch ge-Es. 28, 22.
straffet/ weil ihrs ie nicht anders habt haben wollen. Es kunte
euch traun nicht anders ergehen/ denn ich/ der ich den Vngehor-
samen ein verzehrendes Fewer bin/
Deut. 4. v. 24. Ebr. 12. v. 28.Deut. 4, 24.
Ebr.
12, 28.

plagete euch mit Dürre/ Brandforn und Hagel/ in aller ewer
Arbeit/
das ist/ ich entzoch euch allen Regen und Seegen/ ich mach-
te/ daß die Sonne eitel Hitze muste von sich blasen/ Sir. 43.Sir. 43, 4.
v. 4. daß darüber alles dürre ward/ und viel Korn verbrannte: So
muste auch der Hagel mein Wort ausrichten/
Psalm 148. v. 8.Psal. 148, 8.
und euch Schaden thun/ wie dort in Egypten geschach. Ex.Exod. 9, 22.
9. vers. 22. Jn Summa/ ihr waret samt der Erden verflucht.
Gen. 5. v. 29.

Gen. 5, 29.

Nun wir erlernen hierbey/ daß Hunger ist eine gemeine Land-USUS.
plage/ damit GOtt die gemeinen Sünden heimsuchet und straffet/
darinnen fast alle Leute sich weltzen. Ezech. 5. v. 12. Cap. 14. v. 13.Ezech. 5, 12.
Cap. 14, 13.
Amos
4, 6.

Amos 4. v. 6. Man gehe in sich/ so wird man finden/ wie derglei-
chen Straffen auch über dis Land ergangen sind. Jn etzlichen vori-
gen Jahren soll man eine schlechte Weinlese gehabt haben: Nicht
weit von bier hat es vergangenen Sommer getzagelt/ und ist also
manch Getreydig verderbet worden. Wo kam es her? Gottloser
Leute gibts gnug an manchem Orte/ die da fluchen/ schweren/ übele
Wünsche thun/ GOtt lestern/ und am Buben- Wagen rollen/ die-

sel-
H h

Vber den Propheten Haggai.
der ich das Jahr kroͤne mit meinem Gut/ und deſſen Fuß-
tappen vom Fett trieffen/
Pſalm 65. v. 12. Jch/ der Joh dortPſ. 65, 12.
den Jſaac ſegnete/ daß er im Lande der Philiſter ſeete/ und
kriegte deſſelbigen Jahrs hundertfaͤltig/
Gen. 26. v 12. Jch/Gen. 26, 12.
der Jch ewren Vorfahren gab Weitzen/ und traͤncket ſie
mit dem beſten Traubenblute
Deut. 32. v. 14. Jch/ der ichDeut. 32, 14.
euch auch gerne dißmahl hette ſegnen wollen/ wenn ihr euch der Ge-
buͤhr bezeigt/ und mein Hauß gebawet hettet. Jch/ der Jch habe
muͤſſen ein frembdes Werck verrichten/ und meine Arbeit
auff eine andere Weiſe thun/
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ſtraffet/ weil ihrs ie nicht anders habt haben wollen. Es kunte
euch traun nicht anders ergehen/ denn ich/ der ich den Vngehor-
ſamen ein verzehrendes Fewer bin/
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Ebr.
12, 28.

plagete euch mit Duͤrre/ Brandforn uñ Hagel/ in aller ewer
Arbeit/
das iſt/ ich entzoch euch allen Regen und Seegen/ ich mach-
te/ daß die Sonne eitel Hitze muſte von ſich blaſen/ Sir. 43.Sir. 43, 4.
v. 4. daß daruͤber alles duͤrre ward/ und viel Korn verbrannte: So
muſte auch der Hagel mein Wort ausrichten/
Pſalm 148. v. 8.Pſal. 148, 8.
und euch Schaden thun/ wie dort in Egypten geſchach. Ex.Exod. 9, 22.
9. verſ. 22. Jn Summa/ ihr waret ſamt der Erden verflucht.
Gen. 5. v. 29.

Gen. 5, 29.

Nun wir erlernen hierbey/ daß Hunger iſt eine gemeine Land-USUS.
plage/ damit GOtt die gemeinen Suͤnden heimſuchet und ſtraffet/
darinnen faſt alle Leute ſich weltzen. Ezech. 5. v. 12. Cap. 14. v. 13.Ezech. 5, 12.
Cap. 14, 13.
Amos
4, 6.

Amos 4. v. 6. Man gehe in ſich/ ſo wird man finden/ wie derglei-
chen Straffen auch uͤber dis Land ergangen ſind. Jn etzlichen vori-
gen Jahren ſoll man eine ſchlechte Weinleſe gehabt haben: Nicht
weit von bier hat es vergangenen Sommer getzagelt/ und iſt alſo
manch Getreydig verderbet worden. Wo kam es her? Gottloſer
Leute gibts gnug an manchem Orte/ die da fluchen/ ſchweren/ uͤbele
Wuͤnſche thun/ GOtt leſtern/ und am Buben- Wagen rollen/ die-

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[241/0261] Vber den Propheten Haggai. der ich das Jahr kroͤne mit meinem Gut/ und deſſen Fuß- tappen vom Fett trieffen/ Pſalm 65. v. 12. Jch/ der Joh dort den Jſaac ſegnete/ daß er im Lande der Philiſter ſeete/ und kriegte deſſelbigen Jahrs hundertfaͤltig/ Gen. 26. v 12. Jch/ der Jch ewren Vorfahren gab Weitzen/ und traͤncket ſie mit dem beſten Traubenblute Deut. 32. v. 14. Jch/ der ich euch auch gerne dißmahl hette ſegnen wollen/ wenn ihr euch der Ge- buͤhr bezeigt/ und mein Hauß gebawet hettet. Jch/ der Jch habe muͤſſen ein frembdes Werck verrichten/ und meine Arbeit auff eine andere Weiſe thun/ Eſ. 28 verſ. 22. in dem ich euch ge- ſtraffet/ weil ihrs ie nicht anders habt haben wollen. Es kunte euch traun nicht anders ergehen/ denn ich/ der ich den Vngehor- ſamen ein verzehrendes Fewer bin/ Deut. 4. v. 24. Ebr. 12. v. 28. plagete euch mit Duͤrre/ Brandforn uñ Hagel/ in aller ewer Arbeit/ das iſt/ ich entzoch euch allen Regen und Seegen/ ich mach- te/ daß die Sonne eitel Hitze muſte von ſich blaſen/ Sir. 43. v. 4. daß daruͤber alles duͤrre ward/ und viel Korn verbrannte: So muſte auch der Hagel mein Wort ausrichten/ Pſalm 148. v. 8. und euch Schaden thun/ wie dort in Egypten geſchach. Ex. 9. verſ. 22. Jn Summa/ ihr waret ſamt der Erden verflucht. Gen. 5. v. 29. Deut. 32, 14. Eſ. 28, 22. Deut. 4, 24. Ebr. 12, 28. Sir. 43, 4. Pſal. 148, 8. Exod. 9, 22. Nun wir erlernen hierbey/ daß Hunger iſt eine gemeine Land- plage/ damit GOtt die gemeinen Suͤnden heimſuchet und ſtraffet/ darinnen faſt alle Leute ſich weltzen. Ezech. 5. v. 12. Cap. 14. v. 13. Amos 4. v. 6. Man gehe in ſich/ ſo wird man finden/ wie derglei- chen Straffen auch uͤber dis Land ergangen ſind. Jn etzlichen vori- gen Jahren ſoll man eine ſchlechte Weinleſe gehabt haben: Nicht weit von bier hat es vergangenen Sommer getzagelt/ und iſt alſo manch Getreydig verderbet worden. Wo kam es her? Gottloſer Leute gibts gnug an manchem Orte/ die da fluchen/ ſchweren/ uͤbele Wuͤnſche thun/ GOtt leſtern/ und am Buben- Wagen rollen/ die- ſel- USUS. Ezech. 5, 12. Cap. 14, 13. Amos 4, 6. H h

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/261>, abgerufen am 22.11.2024.