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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
Jngleichen beschreibet er im 53. Cap. v. 4. & seqq. sein thewer Ver-Es. 53, 4. seq.
dienst/ Leiden/ Sterben und sieghaffte Aufferstehung/ und spricht:
Fürwar er trug unser Kranckheit/ und lud auff sich unser
Schmertzen. Wir aber hielten Jhn für den/ der geplagt/
und von Gott geschlagen und gemartert were. Aber Er ist
umb unser Missethat willen verwundet/ und umb unser
Sünde willen zuschlagen. Die Straffe ligt auff Jhm/ auff
daß wir Friede hetten/ und durch seine Wunden sind wir
geheilet. Wir giengen alle in der Jrre/ wie Schafe/
ein ieglicher sahe auff seinen Weg: Aber der HErr warff
unser aller Sünde auff Jhn. Da Er gestrafft und gemar-
tert ward/ thät Er seinen Mund nicht auff/ wie ein Lamb/
das zur Schlachtbanck geführet wird/ und wie ein Schaff/
das erstummet für seinem Scherer/ und seinen Mund nicht
auffthut. Er ist aber aus der Angst und Gericht genom-
men/ wer wilseines Lebens Länge ausreden?
Jeremias imJer. 31, 22.
31. Capit. v. 22. sagt: Der HERR wird ein Newes im Lande
schaffen/ das Weib wird den Mann ümbgeben.
Jm 23.Jer. 23, 6.
cap. 33, 15.
Ezech. 17,
v.
22.

Capit. vers. 6. Vnd im 33. v. 15. nennet er CHristum das gerechte
Gewechs.
Ezechiel im 17. Capit. vers. 22. heisset Jhn das zarte
Reis/ das oben von dem Wipffel des hohen Cedernbaums
solte gebrochen werden.
Vnd Daniel im 9. Capit. vers. 24. be-Dan. 9, 24.
stimmet die Zeit/ da der Allerheiligste solte gesalbet we[r]den.
Von Jhm zeugen die 12. kleinen Propheten. Hoseas führet Jhn
Capit. 13. v. 14. also redend ein: Aber/ Jch wil sie erlösen ausHos. 13. 14,
der Hölle/ und vom Tode erretten: Tod/ Jch wil dir eine
Gifft seyn: Hölle/ Jch wil dir eine Pestilentz seyn.
Joel im
2. Capit. v. 28 gedencket/ daß der HErr/ das ist CHristus/ würdeJoel. 2, 28.
Amos. 9, 11.

seinen Geist ausgiessen über alles Fleisch. Amos im 9. Cap.
v. 11. weissaget/ daß die gefallene Hütte Davids wiederumb

solte
X 3

Vber den Propheten Haggai.
Jngleichen beſchreibet er im 53. Cap. v. 4. & ſeqq. ſein thewer Ver-Eſ. 53, 4. ſeq.
dienſt/ Leiden/ Sterben und ſieghaffte Aufferſtehung/ und ſpricht:
Fuͤrwar er trug unſer Kranckheit/ und lud auff ſich unſer
Schmertzen. Wir aber hielten Jhn fuͤr den/ der geplagt/
und von Gott geſchlagen und gemartert were. Aber Er iſt
umb unſer Miſſethat willen verwundet/ und umb unſer
Suͤnde willen zuſchlagen. Die Straffe ligt auff Jhm/ auff
daß wir Friede hetten/ und durch ſeine Wunden ſind wir
geheilet. Wir giengen alle in der Jrre/ wie Schafe/
ein ieglicher ſahe auff ſeinen Weg: Aber der HErr warff
unſer aller Suͤnde auff Jhn. Da Er geſtrafft und gemar-
tert ward/ thaͤt Er ſeinen Mund nicht auff/ wie ein Lamb/
das zur Schlachtbanck gefuͤhret wird/ und wie ein Schaff/
das erſtummet fuͤr ſeinem Scherer/ und ſeinen Mund nicht
auffthut. Er iſt aber aus der Angſt und Gericht genom-
men/ wer wilſeines Lebens Laͤnge ausreden?
Jeremias imJer. 31, 22.
31. Capit. v. 22. ſagt: Der HERR wird ein Newes im Lande
ſchaffen/ das Weib wird den Mann uͤmbgeben.
Jm 23.Jer. 23, 6.
cap. 33, 15.
Ezech. 17,
v.
22.

Capit. verſ. 6. Vnd im 33. v. 15. nennet er CHriſtum das gerechte
Gewechs.
Ezechiel im 17. Capit. verſ. 22. heiſſet Jhn das zarte
Reis/ das oben von dem Wipffel des hohen Cedernbaums
ſolte gebrochen werden.
Vnd Daniel im 9. Capit. verſ. 24. be-Dan. 9, 24.
ſtimmet die Zeit/ da der Allerheiligſte ſolte geſalbet we[r]den.
Von Jhm zeugen die 12. kleinen Propheten. Hoſeas fuͤhret Jhn
Capit. 13. v. 14. alſo redend ein: Aber/ Jch wil ſie erloͤſen ausHoſ. 13. 14,
der Hoͤlle/ und vom Tode erretten: Tod/ Jch wil dir eine
Gifft ſeyn: Hoͤlle/ Jch wil dir eine Peſtilentz ſeyn.
Joel im
2. Capit. v. 28 gedencket/ daß der HErr/ das iſt CHriſtus/ wuͤrdeJoel. 2, 28.
Amos. 9, 11.

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[165/0185] Vber den Propheten Haggai. Jngleichen beſchreibet er im 53. Cap. v. 4. & ſeqq. ſein thewer Ver- dienſt/ Leiden/ Sterben und ſieghaffte Aufferſtehung/ und ſpricht: Fuͤrwar er trug unſer Kranckheit/ und lud auff ſich unſer Schmertzen. Wir aber hielten Jhn fuͤr den/ der geplagt/ und von Gott geſchlagen und gemartert were. Aber Er iſt umb unſer Miſſethat willen verwundet/ und umb unſer Suͤnde willen zuſchlagen. Die Straffe ligt auff Jhm/ auff daß wir Friede hetten/ und durch ſeine Wunden ſind wir geheilet. Wir giengen alle in der Jrre/ wie Schafe/ ein ieglicher ſahe auff ſeinen Weg: Aber der HErr warff unſer aller Suͤnde auff Jhn. Da Er geſtrafft und gemar- tert ward/ thaͤt Er ſeinen Mund nicht auff/ wie ein Lamb/ das zur Schlachtbanck gefuͤhret wird/ und wie ein Schaff/ das erſtummet fuͤr ſeinem Scherer/ und ſeinen Mund nicht auffthut. Er iſt aber aus der Angſt und Gericht genom- men/ wer wilſeines Lebens Laͤnge ausreden? Jeremias im 31. Capit. v. 22. ſagt: Der HERR wird ein Newes im Lande ſchaffen/ das Weib wird den Mann uͤmbgeben. Jm 23. Capit. verſ. 6. Vnd im 33. v. 15. nennet er CHriſtum das gerechte Gewechs. Ezechiel im 17. Capit. verſ. 22. heiſſet Jhn das zarte Reis/ das oben von dem Wipffel des hohen Cedernbaums ſolte gebrochen werden. Vnd Daniel im 9. Capit. verſ. 24. be- ſtimmet die Zeit/ da der Allerheiligſte ſolte geſalbet werden. Von Jhm zeugen die 12. kleinen Propheten. Hoſeas fuͤhret Jhn Capit. 13. v. 14. alſo redend ein: Aber/ Jch wil ſie erloͤſen aus der Hoͤlle/ und vom Tode erretten: Tod/ Jch wil dir eine Gifft ſeyn: Hoͤlle/ Jch wil dir eine Peſtilentz ſeyn. Joel im 2. Capit. v. 28 gedencket/ daß der HErr/ das iſt CHriſtus/ wuͤrde ſeinen Geiſt ausgieſſen uͤber alles Fleiſch. Amos im 9. Cap. v. 11. weiſſaget/ daß die gefallene Huͤtte Davids wiederumb ſolte Eſ. 53, 4. ſeq. Jer. 31, 22. Jer. 23, 6. cap. 33, 15. Ezech. 17, v. 22. Dan. 9, 24. Hoſ. 13. 14, Joel. 2, 28. Amos. 9, 11. X 3

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/185>, abgerufen am 25.11.2024.