Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. hen/ oder also regieren/ daß es zu erbarmen/ und die mit dem blodenRehabeam solche Rathschläge belieben/ dadurch fast alles wird über einen Hauffen geworffen/ 1. Reg. 12. v. 13. 14. 15. 16. 17. oder die durch1. Reg. 12, 13. 14. 15. 16. 17. die Finger sehen/ und ihren Vnterthanen allen Muthwillen gestat ten. Böse Arbeiter finden sich in dem Hausstande/ in dem manche durch Vnrecht/ und verbotene Mittel/ sich und die ihrigen ernehren. Böse Arbeiter gibt es unter denen Soldaten: (damit wir auch dieselbigen nicht vergessen:) Wie viel Städte/ wie viel Dörffer haben manche aus lauter Frevel verderbet/ wie viel Got- teshäuser haben sie verwüstet? Man hat gesehen die Exte oben her blicken/ wie man in einen Wald hawet; Sie haben zer- hawen alle Taffelwerck mit Beil und Barten; Ja sie haben wol gar das Heiligthumb/ das ist/ diese und jene Kirche ver- brennet/ Psalm. 74. v. 5. 6. 7. Jns gemein/ so rollen ihrer viel anPsal. 74, 5. 6. 7. dem Bubenwagen/ und machen aus der Sünde/ welche die heilige Schrifft Mühe und Arbeit nennet/ Psal. 55. v. 11. ein Handwerck.Ps, 55, 11. Aber wie diese Arbeit ist/ also wird auch der Lohn seyn. Die da Mühe pflügen/ und Vnglück seen/ erndten sie auch ein/ Job. 4. v. 8. Aber wir tragen billich einen Abschew für solcher bö-Job. 4, 8. sen Arbeit/ und sehen hingegen zu/ wie wir möchten wol arbeiten/ und als rechte Christen uns erweisen/ ja wie unsere Werck möchten seyn in Gott gethan/ Joh. 3. v. 21. Zum dritten und letzen/ haben wir aus dem dritten Stück-3. Stan- T
Vber den Propheten Haggai. hen/ oder alſo regieren/ daß es zu erbarmen/ und die mit dem blodenRehabeam ſolche Rathſchläge belieben/ dadurch faſt alles wird uͤber einen Hauffen geworffen/ 1. Reg. 12. v. 13. 14. 15. 16. 17. oder die durch1. Reg. 12, 13. 14. 15. 16. 17. die Finger ſehen/ und ihren Vnterthanen allen Muthwillen geſtat ten. Boͤſe Arbeiter finden ſich in dem Hausſtande/ in dem manche durch Vnrecht/ und verbotene Mittel/ ſich und die ihrigen ernehren. Boͤſe Arbeiter gibt es unter denen Soldaten: (damit wir auch dieſelbigen nicht vergeſſen:) Wie viel Staͤdte/ wie viel Doͤrffer haben manche aus lauter Frevel verderbet/ wie viel Got- teshäuſer haben ſie verwuͤſtet? Man hat geſehen die Exte oben her blicken/ wie man in einen Wald hawet; Sie haben zer- hawen alle Taffelwerck mit Beil und Barten; Ja ſie haben wol gar das Heiligthumb/ das iſt/ dieſe und jene Kirche ver- brennet/ Pſalm. 74. v. 5. 6. 7. Jns gemein/ ſo rollen ihrer viel anPſal. 74, 5. 6. 7. dem Bubenwagen/ und machen aus der Suͤnde/ welche die heilige Schrifft Muͤhe und Arbeit nennet/ Pſal. 55. v. 11. ein Handwerck.Pſ, 55, 11. Aber wie dieſe Arbeit iſt/ alſo wird auch der Lohn ſeyn. Die da Muͤhe pfluͤgen/ und Vngluͤck ſeen/ erndten ſie auch ein/ Job. 4. v. 8. Aber wir tragen billich einen Abſchew fuͤr ſolcher boͤ-Job. 4, 8. ſen Arbeit/ und ſehen hingegen zu/ wie wir moͤchten wol arbeiten/ und als rechte Chriſten uns erweiſen/ ja wie unſere Werck moͤchten ſeyn in Gott gethan/ Joh. 3. v. 21. Zum dritten und letzen/ haben wir aus dem dritten Stuͤck-3. Stan- T
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0165" n="145"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vber den Propheten Haggai.</hi></fw><lb/> hen/ oder alſo regieren/ daß es zu erbarmen/ und die mit dem bloden<lb/> Rehabeam ſolche Rathſchläge belieben/ dadurch faſt alles wird uͤber<lb/> einen Hauffen geworffen/ 1. Reg. 12. v. 13. 14. 15. 16. 17. oder die durch<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 12, 13.<lb/> 14. 15. 16. 17.</hi></note><lb/> die Finger ſehen/ und ihren Vnterthanen allen Muthwillen geſtat<lb/> ten. Boͤſe Arbeiter finden ſich <hi rendition="#fr">in dem Hausſtande/</hi> in dem<lb/> manche durch Vnrecht/ und verbotene Mittel/ ſich und die ihrigen<lb/> ernehren. Boͤſe Arbeiter gibt es unter denen Soldaten: (damit<lb/> wir auch dieſelbigen nicht vergeſſen:) Wie viel Staͤdte/ wie viel<lb/> Doͤrffer haben manche aus lauter Frevel verderbet/ wie viel Got-<lb/> teshäuſer haben ſie verwuͤſtet? <hi rendition="#fr">Man hat geſehen die Exte oben<lb/> her blicken/ wie man in einen Wald hawet; Sie haben zer-<lb/> hawen alle Taffelwerck mit Beil und Barten; Ja ſie haben<lb/> wol gar das Heiligthumb/</hi> das iſt/ <hi rendition="#fr">dieſe und jene Kirche ver-<lb/> brennet/</hi> Pſalm. 74. v. 5. 6. 7. Jns gemein/ ſo rollen ihrer viel an<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 74, 5.<lb/> 6. 7.</hi></note><lb/> dem Bubenwagen/ und machen aus der Suͤnde/ welche die heilige<lb/> Schrifft <hi rendition="#fr">Muͤhe und Arbeit</hi> nennet/ Pſal. 55. v. 11. ein Handwerck.<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſ,</hi> 55, 11.</hi></note><lb/> Aber wie dieſe Arbeit iſt/ alſo wird auch der Lohn ſeyn. <hi rendition="#fr">Die</hi> da<lb/><hi rendition="#fr">Muͤhe pfluͤgen/ und Vngluͤck ſeen/ erndten ſie auch ein/</hi><lb/> Job. 4. v. 8. Aber wir tragen billich einen Abſchew fuͤr ſolcher boͤ-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 4, 8.</hi></note><lb/> ſen Arbeit/ und ſehen hingegen zu/ wie wir moͤchten wol arbeiten/<lb/> und als rechte Chriſten uns erweiſen/ ja wie <hi rendition="#fr">unſere Werck</hi> moͤchten<lb/> ſeyn <hi rendition="#fr">in Gott gethan/</hi> Joh. 3. v. 21.</p> <note place="right"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Joh.</hi> 3, 21.</hi> </note><lb/> <p>Zum dritten und letzen/ haben wir aus dem dritten Stuͤck-<note place="right"><hi rendition="#i">3.</hi></note><lb/> lein unſers itzigen Textes zu lernen/ wie man Geiſtlicher weiſe GOtt<lb/> dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> ſoll ein Haus bawen. Geſchehen kan und ſoll die-<lb/> ſes durch Handhabung der freyen Vbung der wahren Lutheriſchen<lb/> Religion/ durch Fortpflantzung der freyen Kuͤnſte und Sprachen/<lb/> durch Auszahlung der Stipendien/ und alten Geſtifften/ die zu mil-<lb/> den Sachen verordnet ſind/ durch Beſchuͤtzung der jenigen/ die in<lb/> Kirchen und Schulen ihre Zuhoͤrer unterrichten/ durch Wieder-<lb/> auffrichtung der gefallenen <hi rendition="#aq">diſciplin,</hi> durch Erhaltung der Zucht/<lb/> und Erbarkeit/ durch Wolgewogenheit gegen die Gelehrten/ und<lb/> Befoͤrderung derer/ welche man weder im Geiſt- noch Weltlichen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T</fw><fw place="bottom" type="catch">Stan-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0165]
Vber den Propheten Haggai.
hen/ oder alſo regieren/ daß es zu erbarmen/ und die mit dem bloden
Rehabeam ſolche Rathſchläge belieben/ dadurch faſt alles wird uͤber
einen Hauffen geworffen/ 1. Reg. 12. v. 13. 14. 15. 16. 17. oder die durch
die Finger ſehen/ und ihren Vnterthanen allen Muthwillen geſtat
ten. Boͤſe Arbeiter finden ſich in dem Hausſtande/ in dem
manche durch Vnrecht/ und verbotene Mittel/ ſich und die ihrigen
ernehren. Boͤſe Arbeiter gibt es unter denen Soldaten: (damit
wir auch dieſelbigen nicht vergeſſen:) Wie viel Staͤdte/ wie viel
Doͤrffer haben manche aus lauter Frevel verderbet/ wie viel Got-
teshäuſer haben ſie verwuͤſtet? Man hat geſehen die Exte oben
her blicken/ wie man in einen Wald hawet; Sie haben zer-
hawen alle Taffelwerck mit Beil und Barten; Ja ſie haben
wol gar das Heiligthumb/ das iſt/ dieſe und jene Kirche ver-
brennet/ Pſalm. 74. v. 5. 6. 7. Jns gemein/ ſo rollen ihrer viel an
dem Bubenwagen/ und machen aus der Suͤnde/ welche die heilige
Schrifft Muͤhe und Arbeit nennet/ Pſal. 55. v. 11. ein Handwerck.
Aber wie dieſe Arbeit iſt/ alſo wird auch der Lohn ſeyn. Die da
Muͤhe pfluͤgen/ und Vngluͤck ſeen/ erndten ſie auch ein/
Job. 4. v. 8. Aber wir tragen billich einen Abſchew fuͤr ſolcher boͤ-
ſen Arbeit/ und ſehen hingegen zu/ wie wir moͤchten wol arbeiten/
und als rechte Chriſten uns erweiſen/ ja wie unſere Werck moͤchten
ſeyn in Gott gethan/ Joh. 3. v. 21.
1. Reg. 12, 13.
14. 15. 16. 17.
Pſal. 74, 5.
6. 7.
Pſ, 55, 11.
Job. 4, 8.
Zum dritten und letzen/ haben wir aus dem dritten Stuͤck-
lein unſers itzigen Textes zu lernen/ wie man Geiſtlicher weiſe GOtt
dem Herrn ſoll ein Haus bawen. Geſchehen kan und ſoll die-
ſes durch Handhabung der freyen Vbung der wahren Lutheriſchen
Religion/ durch Fortpflantzung der freyen Kuͤnſte und Sprachen/
durch Auszahlung der Stipendien/ und alten Geſtifften/ die zu mil-
den Sachen verordnet ſind/ durch Beſchuͤtzung der jenigen/ die in
Kirchen und Schulen ihre Zuhoͤrer unterrichten/ durch Wieder-
auffrichtung der gefallenen diſciplin, durch Erhaltung der Zucht/
und Erbarkeit/ durch Wolgewogenheit gegen die Gelehrten/ und
Befoͤrderung derer/ welche man weder im Geiſt- noch Weltlichen
Stan-
3.
T
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |