Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Gesegnet wird seyn dein Korb/ und dein übriges; Ge-segnet wirst du seyn/ wenn du eingehest/ gesegnet wenn duDeut. 28, 3. 4. 5. 6. ausgehest/ Deut. 28. v. 3. 4. 5. 6. So hab ich auch zuvor gehöret/ wie GOtt der Allmächtige ein Die N
Vber den Propheten Haggai. Geſegnet wird ſeyn dein Korb/ und dein uͤbriges; Ge-ſegnet wirſt du ſeyn/ wenn du eingeheſt/ geſegnet wenn duDeut. 28, 3. 4. 5. 6. ausgeheſt/ Deut. 28. v. 3. 4. 5. 6. So hab ich auch zuvor gehoͤret/ wie GOtt der Allmächtige ein Die N
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Vber den Propheten Haggai.
Geſegnet wird ſeyn dein Korb/ und dein uͤbriges; Ge-
ſegnet wirſt du ſeyn/ wenn du eingeheſt/ geſegnet wenn du
ausgeheſt/ Deut. 28. v. 3. 4. 5. 6.
Deut. 28, 3.
4. 5. 6.
So hab ich auch zuvor gehoͤret/ wie GOtt der Allmächtige ein
ſo groß Mißfallen daruͤber getragen/ daß die Juͤden mehr umb ihre
Wohnungen/ als umb ſein Haus ſind bekuͤmmert geweſen/ wie er
ihnen ſolches verweiſen/ und ihnen zu Gemuͤth fuͤhren laſſen/ welcher
Geſtalt ſie deßwegen von ihm weren heimgeſucht worden/ wie nichts
bey ihnen klecken noch wudeln wollen/ wie die Nahrung zu ruͤck ge-
gangen/ wie das Geld in einen loͤcherten Beutel gelegt/ und eitel
Vnſegen ſey geſpuͤret worden. Dis wil ich mir auch hinfuͤro laſſen
geſagt ſeyn/ ich wil nicht mehr das zeitliche Gut denen geiſtlichen
Gaben vorziehen: Jch wil nicht mehr mit denen Kindern dieſer
Welt in der Erde wuͤhlen/ ſondern mich im Geiſt empor ſchwingen/
und nach der ſeligen Ewigkeit trachten. Hierneben ſo habe ich
mich berichten laſſen/ wie die Juͤden zu Fortſ tzung des Tempel-
Bawes angemahnet worden. Dieſe Ermahnung wil ich auch an
meinem Orthe nicht in den Wind ſchlagen/ ſondern fleiſſig behertzi-
gen/ und mit GOttes Huͤlffe daran ſeyn/ daß ich mich alſo verhal-
ten moͤge in meinem Chriſtenthume/ daß der Tempel meines Her-
tzens nicht verunreiniget/ oder gar verwuͤſtet werde. Jch wil des
Herrn Tempel helffen bawen mit Kirchen. gehen/ Singen und
Beten; Jch wil des Herrn Tempel bawen bey meinen Kindern/
meinem Geſinde und dem Nechſten: Jch wil ihn bawen mit meiner
Haabe/ wil meine Bruͤnnlein heraus auff die Gaſſe laſſen flieſſen/
dem Duͤrfftigen etwas ſtewren/ und des Armuths nicht vergeſſen;
Jch wil bey Kirchen und Schulen thun/ ſo viel mir immer moͤglich.
Bey dieſem guten Vorſatzerhalte mich der grundguͤtige Gott/ und
gebe Gnade darzu/ daß ich demſelbigen nach komme! Nun ſolchen
Nutz der Prophetiſchen Predigt ſchaffe und wircke in uns allen die
heilige Dreyfaltigkeit/ Gott Vater Sohn und heiliger Geiſt/
hochgelobt in Ewigkeit/ Amen!
Die
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