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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Nacht-Gebet für die jenigen so unruhig schlaffen.
Zittern und Zagen hat dich in der traurigen Grü-
nen-Donnerstags Nacht/ da kein Schlaff in deine
Augen kommen/ um unsert willen am Oelberge an-
gestossen/ da du von unaussprechlicher/ und in alle
Ewigkeit unausdencklicher Hertzens-Angst/ in die
traurige Wort ausgebrochen: Meine Seele ist be-
trübt biß in den Tod. Haben dich nicht damahls dei-
ne schlaffende und schnarchende Jünger/ wie offt und
starck du sie auch zum Wachen ermahnet hast/ gantz
trostloß gelassen: O HErr JEsu! wie manche
Nacht liege ich auch unschlaffend/ und von ieder-
männiglich verlassen? Niemand wil mit mir wa-
chen/ vielweniger mir tröstlich zusprechen. Nie-
mand nimmt sich meiner Seelen an/ darumb habe
ich meine Zuflucht einig und allein zu dir/ denn du
bist der treue Menschen-Hüter/ und Wächter
Israel/ der du nicht schläffest noch schlummerst.
Nach dir/ HErr JEsu/ verlanget mich/ mein GOtt/
ich hoffe auff dich. Wende dich zu mir/ und sey mir
gnädig/ denn ich bin einsam und elend. Die Angst
meines Hertzens ist groß/ führe mich aus meinen
Nöthen. Wenn ich betrübt bin/ so dencke ich an
dich/ an deine grosse Angst/ so du am Oelberge ge-
litten/ da du als das rothe Blut-Würmlein dich
dermassen umb meiner und der gantzen Welt Sün-
den willen gerungen und gewunden/ daß du bluti-
gen Schweiß geschwitzet. Wenn mein Hertz in
Aengsten ist/ so ruffe ich zu dir/ denn du allein kanst
meine Seele aus dem Verderben führen/ und mich
von den Banden des Todes erretten/ auch alle mei-
nes Jammers ein Ende machen/ dir ergebe und opf-
fere ich mich auff im Leben und Tode/ Amen.

Zu

Nacht-Gebet für die jenigen ſo unruhig ſchlaffen.
Zittern und Zagen hat dich in der traurigen Grü-
nen-Donnerſtags Nacht/ da kein Schlaff in deine
Augen kommen/ um unſert willen am Oelberge an-
geſtoſſen/ da du von unausſprechlicher/ und in alle
Ewigkeit unausdencklicher Hertzens-Angſt/ in die
traurige Wort ausgebrochen: Meine Seele iſt be-
trübt biß in den Tod. Haben dich nicht damahls dei-
ne ſchlaffende und ſchnarchende Jünger/ wie offt und
ſtarck du ſie auch zum Wachen ermahnet haſt/ gantz
troſtloß gelaſſen: O HErr JEſu! wie manche
Nacht liege ich auch unſchlaffend/ und von ieder-
männiglich verlaſſen? Niemand wil mit mir wa-
chen/ vielweniger mir tröſtlich zuſprechen. Nie-
mand nimmt ſich meiner Seelen an/ darumb habe
ich meine Zuflucht einig und allein zu dir/ denn du
biſt der treue Menſchen-Hüter/ und Wächter
Iſrael/ der du nicht ſchläffeſt noch ſchlummerſt.
Nach dir/ HErr JEſu/ verlanget mich/ mein GOtt/
ich hoffe auff dich. Wende dich zu mir/ und ſey mir
gnädig/ denn ich bin einſam und elend. Die Angſt
meines Hertzens iſt groß/ führe mich aus meinen
Nöthen. Wenn ich betrübt bin/ ſo dencke ich an
dich/ an deine groſſe Angſt/ ſo du am Oelberge ge-
litten/ da du als das rothe Blut-Würmlein dich
dermaſſen umb meiner und der gantzen Welt Sün-
den willen gerungen und gewunden/ daß du bluti-
gen Schweiß geſchwitzet. Wenn mein Hertz in
Aengſten iſt/ ſo ruffe ich zu dir/ denn du allein kanſt
meine Seele aus dem Verderben führen/ und mich
von den Banden des Todes erretten/ auch alle mei-
nes Jammers ein Ende machen/ dir ergebe und opf-
fere ich mich auff im Leben und Tode/ Amen.

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[944/0982] Nacht-Gebet für die jenigen ſo unruhig ſchlaffen. Zittern und Zagen hat dich in der traurigen Grü- nen-Donnerſtags Nacht/ da kein Schlaff in deine Augen kommen/ um unſert willen am Oelberge an- geſtoſſen/ da du von unausſprechlicher/ und in alle Ewigkeit unausdencklicher Hertzens-Angſt/ in die traurige Wort ausgebrochen: Meine Seele iſt be- trübt biß in den Tod. Haben dich nicht damahls dei- ne ſchlaffende und ſchnarchende Jünger/ wie offt und ſtarck du ſie auch zum Wachen ermahnet haſt/ gantz troſtloß gelaſſen: O HErr JEſu! wie manche Nacht liege ich auch unſchlaffend/ und von ieder- männiglich verlaſſen? Niemand wil mit mir wa- chen/ vielweniger mir tröſtlich zuſprechen. Nie- mand nimmt ſich meiner Seelen an/ darumb habe ich meine Zuflucht einig und allein zu dir/ denn du biſt der treue Menſchen-Hüter/ und Wächter Iſrael/ der du nicht ſchläffeſt noch ſchlummerſt. Nach dir/ HErr JEſu/ verlanget mich/ mein GOtt/ ich hoffe auff dich. Wende dich zu mir/ und ſey mir gnädig/ denn ich bin einſam und elend. Die Angſt meines Hertzens iſt groß/ führe mich aus meinen Nöthen. Wenn ich betrübt bin/ ſo dencke ich an dich/ an deine groſſe Angſt/ ſo du am Oelberge ge- litten/ da du als das rothe Blut-Würmlein dich dermaſſen umb meiner und der gantzen Welt Sün- den willen gerungen und gewunden/ daß du bluti- gen Schweiß geſchwitzet. Wenn mein Hertz in Aengſten iſt/ ſo ruffe ich zu dir/ denn du allein kanſt meine Seele aus dem Verderben führen/ und mich von den Banden des Todes erretten/ auch alle mei- nes Jammers ein Ende machen/ dir ergebe und opf- fere ich mich auff im Leben und Tode/ Amen. Zu

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 944. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/982>, abgerufen am 22.11.2024.