Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle.
thun/ was wir nicht wollen/ und das Gute/ das wir
wollen/ unter lassen. HErr/ du weist/ was für ein
Gemächt wir seyn/ du erkennest/ daß wir Staub
seyn/ und in dieser gebrechlichen Natur zu keiner
Vollkommenheit gelangen können. Decke doch alle
solche meine Schwachheit gnädig zu mit dem Man-
tel der Gerechtigkeit meines lieben Heylandes JE-
su Christi/ und laß sie meiner armen Seelen nicht
schädlich seyn/ weil ich so gerne in deinen Geboten zu
wandeln begehre/ und deinen Zorn nicht muthwil-
lig auff mich zu laden gedencke. Tröste mich auch
durch deinen heiligen Geist/ daß ich/ wider meines
Hertzens Zaghafftigkeit/ deinem Worte traue/ und
fest gläube/ du wollest mich/ umb meiner täglichen
Fehle/ so aus Schwachheit/ ohn bösen Vorsatz/ ge-
schehen/ nicht von deinem Angesicht verwerffen. Lin-
dere in mir die grosse Angst/ so ich umb solcher Gebre-
chen willen schmertzlich leide/ und laß mich an deiner
Gnade und Vergebung aller meiner Sünde durch
Christum nimmermehr zweifeln/ Amen.

Gebet umb Vergebung/ daß man das Gute
unterlassen/ und das Böse begangen.

J. M. Dilherr.

HERR JEsu Christe/ du hochwürdigster
Erlöser des menschlichen Geschlechts/ du hast
mich in diese Welt gesetzet/ daß ich dir in Hei-
ligkeit und Gerechtigkeit/ die GOtt gefällig ist/ die-
nen/ und die Zeit meiner Wallfahrt also anwenden
solte/ damit ich dir von einer ieden Stunde könne
Rechenschafft geben/ aber ach/ ich habe die Heilig-
keit und Gerechtigkeit hindan gesetzet/ mein Leben
in Unheiligkeit zugebracht/ und die allermeisten
Tage und Stunden also verderbet/ daß ich dir nim-

mer-

Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle.
thun/ was wir nicht wollen/ und das Gute/ das wir
wollen/ unter laſſen. HErr/ du weiſt/ was für ein
Gemächt wir ſeyn/ du erkenneſt/ daß wir Staub
ſeyn/ und in dieſer gebrechlichen Natur zu keiner
Vollkommenheit gelangen können. Decke doch alle
ſolche meine Schwachheit gnädig zu mit dem Man-
tel der Gerechtigkeit meines lieben Heylandes JE-
ſu Chriſti/ und laß ſie meiner armen Seelen nicht
ſchädlich ſeyn/ weil ich ſo gerne in deinen Geboten zu
wandeln begehre/ und deinen Zorn nicht muthwil-
lig auff mich zu laden gedencke. Tröſte mich auch
durch deinen heiligen Geiſt/ daß ich/ wider meines
Hertzens Zaghafftigkeit/ deinem Worte traue/ und
feſt gläube/ du wolleſt mich/ umb meiner täglichen
Fehle/ ſo aus Schwachheit/ ohn böſen Vorſatz/ ge-
ſchehen/ nicht von deinem Angeſicht verwerffen. Lin-
dere in mir die groſſe Angſt/ ſo ich umb ſolcher Gebre-
chen willen ſchmertzlich leide/ und laß mich an deiner
Gnade und Vergebung aller meiner Sünde durch
Chriſtum nimmermehr zweifeln/ Amen.

Gebet umb Vergebung/ daß man das Gute
unterlaſſen/ und das Böſe begangen.

J. M. Dilherr.

HERR JEſu Chriſte/ du hochwürdigſter
Erlöſer des menſchlichen Geſchlechts/ du haſt
mich in dieſe Welt geſetzet/ daß ich dir in Hei-
ligkeit und Gerechtigkeit/ die GOtt gefällig iſt/ die-
nen/ und die Zeit meiner Wallfahrt alſo anwenden
ſolte/ damit ich dir von einer ieden Stunde könne
Rechenſchafft geben/ aber ach/ ich habe die Heilig-
keit und Gerechtigkeit hindan geſetzet/ mein Leben
in Unheiligkeit zugebracht/ und die allermeiſten
Tage und Stunden alſo verderbet/ daß ich dir nim-

mer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0932" n="894"/><fw place="top" type="header">Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle.</fw><lb/>
thun/ was wir nicht wollen/ und das Gute/ das wir<lb/>
wollen/ unter la&#x017F;&#x017F;en. HErr/ du wei&#x017F;t/ was für ein<lb/>
Gemächt wir &#x017F;eyn/ du erkenne&#x017F;t/ daß wir Staub<lb/>
&#x017F;eyn/ und in die&#x017F;er gebrechlichen Natur zu keiner<lb/>
Vollkommenheit gelangen können. Decke doch alle<lb/>
&#x017F;olche meine Schwachheit gnädig zu mit dem Man-<lb/>
tel der Gerechtigkeit meines lieben Heylandes JE-<lb/>
&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ und laß &#x017F;ie meiner armen Seelen nicht<lb/>
&#x017F;chädlich &#x017F;eyn/ weil ich &#x017F;o gerne in deinen Geboten zu<lb/>
wandeln begehre/ und deinen Zorn nicht muthwil-<lb/>
lig auff mich zu laden gedencke. Trö&#x017F;te mich auch<lb/>
durch deinen heiligen Gei&#x017F;t/ daß ich/ wider meines<lb/>
Hertzens Zaghafftigkeit/ deinem Worte traue/ und<lb/>
fe&#x017F;t gläube/ du wolle&#x017F;t mich/ umb meiner täglichen<lb/>
Fehle/ &#x017F;o aus Schwachheit/ ohn bö&#x017F;en Vor&#x017F;atz/ ge-<lb/>
&#x017F;chehen/ nicht von deinem Ange&#x017F;icht verwerffen. Lin-<lb/>
dere in mir die gro&#x017F;&#x017F;e Ang&#x017F;t/ &#x017F;o ich umb &#x017F;olcher Gebre-<lb/>
chen willen &#x017F;chmertzlich leide/ und laß mich an deiner<lb/>
Gnade und Vergebung aller meiner Sünde durch<lb/>
Chri&#x017F;tum nimmermehr zweifeln/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebet umb Vergebung/ daß man das Gute<lb/>
unterla&#x017F;&#x017F;en/ und das Bö&#x017F;e begangen.</head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c">J. M. Dilherr.</hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>ERR JE&#x017F;u Chri&#x017F;te/ du hochwürdig&#x017F;ter<lb/>
Erlö&#x017F;er des men&#x017F;chlichen Ge&#x017F;chlechts/ du ha&#x017F;t<lb/>
mich in die&#x017F;e Welt ge&#x017F;etzet/ daß ich dir in Hei-<lb/>
ligkeit und Gerechtigkeit/ die GOtt gefällig i&#x017F;t/ die-<lb/>
nen/ und die Zeit meiner Wallfahrt al&#x017F;o anwenden<lb/>
&#x017F;olte/ damit ich dir von einer ieden Stunde könne<lb/>
Rechen&#x017F;chafft geben/ aber ach/ ich habe die Heilig-<lb/>
keit und Gerechtigkeit hindan ge&#x017F;etzet/ mein Leben<lb/>
in Unheiligkeit zugebracht/ und die allermei&#x017F;ten<lb/>
Tage und Stunden al&#x017F;o verderbet/ daß ich dir nim-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mer-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[894/0932] Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle. thun/ was wir nicht wollen/ und das Gute/ das wir wollen/ unter laſſen. HErr/ du weiſt/ was für ein Gemächt wir ſeyn/ du erkenneſt/ daß wir Staub ſeyn/ und in dieſer gebrechlichen Natur zu keiner Vollkommenheit gelangen können. Decke doch alle ſolche meine Schwachheit gnädig zu mit dem Man- tel der Gerechtigkeit meines lieben Heylandes JE- ſu Chriſti/ und laß ſie meiner armen Seelen nicht ſchädlich ſeyn/ weil ich ſo gerne in deinen Geboten zu wandeln begehre/ und deinen Zorn nicht muthwil- lig auff mich zu laden gedencke. Tröſte mich auch durch deinen heiligen Geiſt/ daß ich/ wider meines Hertzens Zaghafftigkeit/ deinem Worte traue/ und feſt gläube/ du wolleſt mich/ umb meiner täglichen Fehle/ ſo aus Schwachheit/ ohn böſen Vorſatz/ ge- ſchehen/ nicht von deinem Angeſicht verwerffen. Lin- dere in mir die groſſe Angſt/ ſo ich umb ſolcher Gebre- chen willen ſchmertzlich leide/ und laß mich an deiner Gnade und Vergebung aller meiner Sünde durch Chriſtum nimmermehr zweifeln/ Amen. Gebet umb Vergebung/ daß man das Gute unterlaſſen/ und das Böſe begangen. J. M. Dilherr. HERR JEſu Chriſte/ du hochwürdigſter Erlöſer des menſchlichen Geſchlechts/ du haſt mich in dieſe Welt geſetzet/ daß ich dir in Hei- ligkeit und Gerechtigkeit/ die GOtt gefällig iſt/ die- nen/ und die Zeit meiner Wallfahrt alſo anwenden ſolte/ damit ich dir von einer ieden Stunde könne Rechenſchafft geben/ aber ach/ ich habe die Heilig- keit und Gerechtigkeit hindan geſetzet/ mein Leben in Unheiligkeit zugebracht/ und die allermeiſten Tage und Stunden alſo verderbet/ daß ich dir nim- mer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/932
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 894. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/932>, abgerufen am 22.07.2024.