Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle.
nicht wende/ sie mir nicht lasse gefallen/ viel weniger
ins Werck ziehe/ und mit der That erfülle/ beson-
dern erhalte mich bey der Regel und Richt-Schnur
deines wahren Worts/ und regiere mein Hertz
durch deinen guten Geist/ auff daß mich der Satan
weder mit Träumen/ noch mit andern falschen bö-
sen Gedancken irren/ sondern ich in einem reinen
guten Gewissen dir von innen und aussen dienen/ und
bey dir in aller ewiger Freude und Seligkeit seyn und
bleiben möge/ Amen.

Gebet daß uns Gott unsere tägliche Schwach-
heiten und Fehle gnädiglich verzeihen wolle.

S. Scherertz.

BArmhertziger GOtt/ ich muß mit dem Apo-
stel Paulo demütig bekennen/ daß in mir
nichts Gutes wohnet/ sondern daß meine ver-
derbte Natur täglich zum Bösen geneigt ist. Und
ob ich zwar durch deine Gnade als ein wieder ge-
borner Christ durch Hülffe des heiligen Geistes und
hertzliches Gebet/ mein Gewissen bißher mit groben
und wider das Gewissen streitenden Sünden nicht
beschweret habe/ dafür ich dir auch hertzlich dancke/
so fühle ich doch in mir ohne Auffhören allerley
Schwachheiten/ die ich mit bösen Gedancken und
unbedachten Worten und Wercken begehe/ und
bekenne/ daß ich von manchem Fehl übereilet wer-
de/ darüber ich in viel Betrübniß gerathe/ weil ich
dir/ wie ich in meiner heiligen Tauffe versprochen
habe/ gerne dienen wolte in Heiligkeit und Gerech-
tigkeit/ die dir gefällig ist. Ach wie gerne wolte ich
nach deinem Wort vollkommen leben/ aber das
Vollbringen habe ich nicht/ wir sind doch gar zu
elende Menschen nach dem leidmütigen Sünden-
fall unserer ersten Eltern/ daß wir offt das Böse

thun/

Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle.
nicht wende/ ſie mir nicht laſſe gefallen/ viel weniger
ins Werck ziehe/ und mit der That erfülle/ beſon-
dern erhalte mich bey der Regel und Richt-Schnur
deines wahren Worts/ und regiere mein Hertz
durch deinen guten Geiſt/ auff daß mich der Satan
weder mit Träumen/ noch mit andern falſchen bö-
ſen Gedancken irren/ ſondern ich in einem reinen
guten Gewiſſen dir von innen und auſſen dienen/ und
bey dir in aller ewiger Freude und Seligkeit ſeyn und
bleiben möge/ Amen.

Gebet daß uns Gott unſere tägliche Schwach-
heiten und Fehle gnädiglich verzeihen wolle.

S. Scherertz.

BArmhertziger GOtt/ ich muß mit dem Apo-
ſtel Paulo demütig bekennen/ daß in mir
nichts Gutes wohnet/ ſondern daß meine ver-
derbte Natur täglich zum Böſen geneigt iſt. Und
ob ich zwar durch deine Gnade als ein wieder ge-
borner Chriſt durch Hülffe des heiligen Geiſtes und
hertzliches Gebet/ mein Gewiſſen bißher mit groben
und wider das Gewiſſen ſtreitenden Sünden nicht
beſchweret habe/ dafür ich dir auch hertzlich dancke/
ſo fühle ich doch in mir ohne Auffhören allerley
Schwachheiten/ die ich mit böſen Gedancken und
unbedachten Worten und Wercken begehe/ und
bekenne/ daß ich von manchem Fehl übereilet wer-
de/ darüber ich in viel Betrübniß gerathe/ weil ich
dir/ wie ich in meiner heiligen Tauffe verſprochen
habe/ gerne dienen wolte in Heiligkeit und Gerech-
tigkeit/ die dir gefällig iſt. Ach wie gerne wolte ich
nach deinem Wort vollkommen leben/ aber das
Vollbringen habe ich nicht/ wir ſind doch gar zu
elende Menſchen nach dem leidmütigen Sünden-
fall unſerer erſten Eltern/ daß wir offt das Böſe

thun/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0931" n="893"/><fw place="top" type="header">Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle.</fw><lb/>
nicht wende/ &#x017F;ie mir nicht la&#x017F;&#x017F;e gefallen/ viel weniger<lb/>
ins Werck ziehe/ und mit der That erfülle/ be&#x017F;on-<lb/>
dern erhalte mich bey der Regel und Richt-Schnur<lb/>
deines wahren Worts/ und regiere mein Hertz<lb/>
durch deinen guten Gei&#x017F;t/ auff daß mich der Satan<lb/>
weder mit Träumen/ noch mit andern fal&#x017F;chen bö-<lb/>
&#x017F;en Gedancken irren/ &#x017F;ondern ich in einem reinen<lb/>
guten Gewi&#x017F;&#x017F;en dir von innen und au&#x017F;&#x017F;en dienen/ und<lb/>
bey dir in aller ewiger Freude und Seligkeit &#x017F;eyn und<lb/>
bleiben möge/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebet daß uns Gott un&#x017F;ere tägliche Schwach-<lb/>
heiten und Fehle gnädiglich verzeihen wolle.</head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c">S. Scherertz.</hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">B</hi>Armhertziger GOtt/ ich muß mit dem Apo-<lb/>
&#x017F;tel Paulo demütig bekennen/ daß in mir<lb/>
nichts Gutes wohnet/ &#x017F;ondern daß meine ver-<lb/>
derbte Natur täglich zum Bö&#x017F;en geneigt i&#x017F;t. Und<lb/>
ob ich zwar durch deine Gnade als ein wieder ge-<lb/>
borner Chri&#x017F;t durch Hülffe des heiligen Gei&#x017F;tes und<lb/>
hertzliches Gebet/ mein Gewi&#x017F;&#x017F;en bißher mit groben<lb/>
und wider das Gewi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;treitenden Sünden nicht<lb/>
be&#x017F;chweret habe/ dafür ich dir auch hertzlich dancke/<lb/>
&#x017F;o fühle ich doch in mir ohne Auffhören allerley<lb/>
Schwachheiten/ die ich mit bö&#x017F;en Gedancken und<lb/>
unbedachten Worten und Wercken begehe/ und<lb/>
bekenne/ daß ich von manchem Fehl übereilet wer-<lb/>
de/ darüber ich in viel Betrübniß gerathe/ weil ich<lb/>
dir/ wie ich in meiner heiligen Tauffe ver&#x017F;prochen<lb/>
habe/ gerne dienen wolte in Heiligkeit und Gerech-<lb/>
tigkeit/ die dir gefällig i&#x017F;t. Ach wie gerne wolte ich<lb/>
nach deinem Wort vollkommen leben/ aber das<lb/>
Vollbringen habe ich nicht/ wir &#x017F;ind doch gar zu<lb/>
elende Men&#x017F;chen nach dem leidmütigen Sünden-<lb/>
fall un&#x017F;erer er&#x017F;ten Eltern/ daß wir offt das Bö&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">thun/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[893/0931] Gebet umb Verzeihung täglicher Fehle. nicht wende/ ſie mir nicht laſſe gefallen/ viel weniger ins Werck ziehe/ und mit der That erfülle/ beſon- dern erhalte mich bey der Regel und Richt-Schnur deines wahren Worts/ und regiere mein Hertz durch deinen guten Geiſt/ auff daß mich der Satan weder mit Träumen/ noch mit andern falſchen bö- ſen Gedancken irren/ ſondern ich in einem reinen guten Gewiſſen dir von innen und auſſen dienen/ und bey dir in aller ewiger Freude und Seligkeit ſeyn und bleiben möge/ Amen. Gebet daß uns Gott unſere tägliche Schwach- heiten und Fehle gnädiglich verzeihen wolle. S. Scherertz. BArmhertziger GOtt/ ich muß mit dem Apo- ſtel Paulo demütig bekennen/ daß in mir nichts Gutes wohnet/ ſondern daß meine ver- derbte Natur täglich zum Böſen geneigt iſt. Und ob ich zwar durch deine Gnade als ein wieder ge- borner Chriſt durch Hülffe des heiligen Geiſtes und hertzliches Gebet/ mein Gewiſſen bißher mit groben und wider das Gewiſſen ſtreitenden Sünden nicht beſchweret habe/ dafür ich dir auch hertzlich dancke/ ſo fühle ich doch in mir ohne Auffhören allerley Schwachheiten/ die ich mit böſen Gedancken und unbedachten Worten und Wercken begehe/ und bekenne/ daß ich von manchem Fehl übereilet wer- de/ darüber ich in viel Betrübniß gerathe/ weil ich dir/ wie ich in meiner heiligen Tauffe verſprochen habe/ gerne dienen wolte in Heiligkeit und Gerech- tigkeit/ die dir gefällig iſt. Ach wie gerne wolte ich nach deinem Wort vollkommen leben/ aber das Vollbringen habe ich nicht/ wir ſind doch gar zu elende Menſchen nach dem leidmütigen Sünden- fall unſerer erſten Eltern/ daß wir offt das Böſe thun/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/931
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/931>, abgerufen am 22.07.2024.