Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet/ daß uns GOtt für Aergerniß etc. durch Christum deinen lieben Sohn zur ewigen Ru-he und himmlischen Friede/ Amen. Ein Gebet/ daß uns GOtt für Aergerniß bewahren wolle. B. S. Gütiger GOtt/ barmhertziger Vater/ mit gar gen
Gebet/ daß uns GOtt für Aergerniß ꝛc. durch Chriſtum deinen lieben Sohn zur ewigen Ru-he und himmliſchen Friede/ Amen. Ein Gebet/ daß uns GOtt für Aergerniß bewahren wolle. B. S. Gütiger GOtt/ barmhertziger Vater/ mit gar gen
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Gebet/ daß uns GOtt für Aergerniß ꝛc.
durch Chriſtum deinen lieben Sohn zur ewigen Ru-
he und himmliſchen Friede/ Amen.
Ein Gebet/ daß uns GOtt für Aergerniß
bewahren wolle.
B. S.
Gütiger GOtt/ barmhertziger Vater/ mit gar
ernſten Worten ruffet dein lieber Sohn JE-
ſus Chriſtus: Wehe dem Menſchen/ durch
welchen Aergerniß kömmt. Wehe ſoll kommen
über den/ der ſich ärgert; Wehe über den/ der auch
andere ärgert. Ich bitte dich von Grund meines
Hertzens/ behüte mich für ſolchem Aergerniß/ daß
ich mich nicht ärgere an meinem HErrn Chriſto/
entweder an ſeinem Wort oder Lehre/ wie den Jü-
den die Predigt von Chriſto eine Aergerniß war/ und
ſich heutiges Tages noch viel an ſeinem Wort/ und
an den Straff-Predigten ärgern/ worauff endlich
eine Verſtockung folget: oder an ſeiner geringen Ge-
ſtalt oder Ankunfft/ wie die Juden abermahl ſich an
ihm ärgerten/ denn der HErr Chriſtus preiſet ſelig/
die ſich nicht an ihm ärgern. Behüte mich auch/
daß ich mich nicht ärgere an meinem Nechſten/ an
dem Unglück der Frommen/ und groſſem Glück
der Gottloſen/ wie ſich auch heilige Leute daran
geärgert/ viel weniger durch meines Nechſten bö-
ſes Leben und Wandel geärgert oder ärger ge-
macht werde. O getreuer GOTT/ laß ferne von
mir ſeyn/ daß ich auch nicht ſelbſt meinen Nechſten
ärgere/ entweder mit leichtfertigen/ ſchandbaren
Worten/ faulem Geſchwätze/ Narrentheidung/
auch mit leicht ſinnigen und unhöflichen Geberden/
wodurch mein Nechſter gar leichtlich kan ange-
ſtecket werden. Weilen auch die böſen Exempel
das Gute verführen und verderben/ ſo bewahre
mich auch ja in allen Gnaden für einem ſündhaffti-
gen
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