Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet für die Christliche Jugend. vertrauen/ und in deinen Geboten wandeln. Ver-hüte auch/ daß die liebe Jugend nicht etwan durch falsche Lehre/ und unrechten Gottesdienst/ oder durch unchristlichen Wandel verführet werde. Bewahre sie für böser Gesellschafft und Trunckenheit/ für Un- zucht und Müßiggang/ und daß sie durch böse Exem- pel nicht geärgert werde. Gib auch Gnade allen Kindern/ daß sie sich züchtigen und ziehen lassen/ ih- ren Eltern/ Ober-Herren und Lehrmeistern ge- horsam seyn/ in Einfältigkeit des Hertzens Weiß- heit und Verstand annehmen/ klug zu werden in der Furcht Gottes. Weil aber das menschliche Hertz durch den Fall unsrer ersten Eltern verderbet/ und von Jugend auff nur zum Bösen geneigt ist/ so nimm hinweg die Thorheit/ welche jungen Leuten im Her- tzen steckt/ daß sie nicht der angebornen Seuche und dem Erb-Schaden zu viel einräumen/ in ihrem Muthwillen und eigenen Sinnen auffwachsen/ wi- derspenstig und halsstarrig werden. Darum du heiliger GOtt/ pflantze in die Hertzen aller Jugend die Frucht deines Göttlichen Nahmens/ und der H. Geist/ welchen sie in ihrer Tauffe empfangen/ regie- re und treibe sie zu allem Guten/ daß sie dein Gesetz und Gebot lernen/ dasselbige auff ihr Hertz binden/ und an ihren Halß hangen/ als ihren Schmuck/ da- mit sie dir in rechtschaffenem Glauben/ und Christli- chem Gehorsam/ hier zeitlich und dort ewiglich die- nen/ Amen. Für die Sünder und Sünderin. D. Joh. Habermann. ALlmächtiger GOTT/ barmhertziger/ gütiger vom
Gebet für die Chriſtliche Jugend. vertrauen/ und in deinen Geboten wandeln. Ver-hüte auch/ daß die liebe Jugend nicht etwan durch falſche Lehre/ und unrechten Gottesdienſt/ oder durch unchriſtlichen Wandel verführet werde. Bewahre ſie für böſer Geſellſchafft und Trunckenheit/ für Un- zucht und Müßiggang/ und daß ſie durch böſe Exem- pel nicht geärgert werde. Gib auch Gnade allen Kindern/ daß ſie ſich züchtigen und ziehen laſſen/ ih- ren Eltern/ Ober-Herren und Lehrmeiſtern ge- horſam ſeyn/ in Einfältigkeit des Hertzens Weiß- heit und Verſtand annehmen/ klug zu werden in der Furcht Gottes. Weil aber das menſchliche Hertz durch den Fall unſrer erſten Eltern verderbet/ und von Jugend auff nur zum Böſen geneigt iſt/ ſo nimm hinweg die Thorheit/ welche jungen Leuten im Her- tzen ſteckt/ daß ſie nicht der angebornen Seuche und dem Erb-Schaden zu viel einräumen/ in ihrem Muthwillen und eigenen Sinnen auffwachſen/ wi- derſpenſtig und halsſtarrig werden. Darum du heiliger GOtt/ pflantze in die Hertzen aller Jugend die Frucht deines Göttlichen Nahmens/ und der H. Geiſt/ welchen ſie in ihrer Tauffe empfangen/ regie- re und treibe ſie zu allem Guten/ daß ſie dein Geſetz und Gebot lernen/ daſſelbige auff ihr Hertz binden/ und an ihren Halß hangen/ als ihren Schmuck/ da- mit ſie dir in rechtſchaffenem Glauben/ und Chriſtli- chem Gehorſam/ hier zeitlich und dort ewiglich die- nen/ Amen. Für die Sünder und Sünderin. D. Joh. Habermann. ALlmächtiger GOTT/ barmhertziger/ gütiger vom
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0886" n="848"/><fw place="top" type="header">Gebet für die Chriſtliche Jugend.</fw><lb/> vertrauen/ und in deinen Geboten wandeln. Ver-<lb/> hüte auch/ daß die liebe Jugend nicht etwan durch<lb/> falſche Lehre/ und unrechten Gottesdienſt/ oder durch<lb/> unchriſtlichen Wandel verführet werde. Bewahre<lb/> ſie für böſer Geſellſchafft und Trunckenheit/ für Un-<lb/> zucht und Müßiggang/ und daß ſie durch böſe Exem-<lb/> pel nicht geärgert werde. Gib auch Gnade allen<lb/> Kindern/ daß ſie ſich züchtigen und ziehen laſſen/ ih-<lb/> ren Eltern/ Ober-Herren und Lehrmeiſtern ge-<lb/> horſam ſeyn/ in Einfältigkeit des Hertzens Weiß-<lb/> heit und Verſtand annehmen/ klug zu werden in der<lb/> Furcht Gottes. Weil aber das menſchliche Hertz<lb/> durch den Fall unſrer erſten Eltern verderbet/ und<lb/> von Jugend auff nur zum Böſen geneigt iſt/ ſo nimm<lb/> hinweg die Thorheit/ welche jungen Leuten im Her-<lb/> tzen ſteckt/ daß ſie nicht der angebornen Seuche und<lb/> dem Erb-Schaden zu viel einräumen/ in ihrem<lb/> Muthwillen und eigenen Sinnen auffwachſen/ wi-<lb/> derſpenſtig und halsſtarrig werden. Darum du<lb/> heiliger GOtt/ pflantze in die Hertzen aller Jugend<lb/> die Frucht deines Göttlichen Nahmens/ und der H.<lb/> Geiſt/ welchen ſie in ihrer Tauffe empfangen/ regie-<lb/> re und treibe ſie zu allem Guten/ daß ſie dein Geſetz<lb/> und Gebot lernen/ daſſelbige auff ihr Hertz binden/<lb/> und an ihren Halß hangen/ als ihren Schmuck/ da-<lb/> mit ſie dir in rechtſchaffenem Glauben/ und Chriſtli-<lb/> chem Gehorſam/ hier zeitlich und dort ewiglich die-<lb/> nen/ Amen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Für die Sünder und Sünderin.</head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">D. Joh. Habermann.</hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Llmächtiger GOTT/ barmhertziger/ gütiger<lb/> Vater/ der du nicht Gefallen haſt am Tode des<lb/> Gottloſen/ ſondern wilt/ daß er ſich bekehre von<lb/> ſeinem Weſen/ und lebe. Ich bitte dich für alle/ die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vom</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [848/0886]
Gebet für die Chriſtliche Jugend.
vertrauen/ und in deinen Geboten wandeln. Ver-
hüte auch/ daß die liebe Jugend nicht etwan durch
falſche Lehre/ und unrechten Gottesdienſt/ oder durch
unchriſtlichen Wandel verführet werde. Bewahre
ſie für böſer Geſellſchafft und Trunckenheit/ für Un-
zucht und Müßiggang/ und daß ſie durch böſe Exem-
pel nicht geärgert werde. Gib auch Gnade allen
Kindern/ daß ſie ſich züchtigen und ziehen laſſen/ ih-
ren Eltern/ Ober-Herren und Lehrmeiſtern ge-
horſam ſeyn/ in Einfältigkeit des Hertzens Weiß-
heit und Verſtand annehmen/ klug zu werden in der
Furcht Gottes. Weil aber das menſchliche Hertz
durch den Fall unſrer erſten Eltern verderbet/ und
von Jugend auff nur zum Böſen geneigt iſt/ ſo nimm
hinweg die Thorheit/ welche jungen Leuten im Her-
tzen ſteckt/ daß ſie nicht der angebornen Seuche und
dem Erb-Schaden zu viel einräumen/ in ihrem
Muthwillen und eigenen Sinnen auffwachſen/ wi-
derſpenſtig und halsſtarrig werden. Darum du
heiliger GOtt/ pflantze in die Hertzen aller Jugend
die Frucht deines Göttlichen Nahmens/ und der H.
Geiſt/ welchen ſie in ihrer Tauffe empfangen/ regie-
re und treibe ſie zu allem Guten/ daß ſie dein Geſetz
und Gebot lernen/ daſſelbige auff ihr Hertz binden/
und an ihren Halß hangen/ als ihren Schmuck/ da-
mit ſie dir in rechtſchaffenem Glauben/ und Chriſtli-
chem Gehorſam/ hier zeitlich und dort ewiglich die-
nen/ Amen.
Für die Sünder und Sünderin.
D. Joh. Habermann.
ALlmächtiger GOTT/ barmhertziger/ gütiger
Vater/ der du nicht Gefallen haſt am Tode des
Gottloſen/ ſondern wilt/ daß er ſich bekehre von
ſeinem Weſen/ und lebe. Ich bitte dich für alle/ die
vom
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |