Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet umb ein gut Gewissen. werde/ sonst ist Leib und Seele befleckt. Laß michaber einen guten Schatz hinein sammlen/ welchen ich an jenem Tage herfür bringen möge/ als aus ei- nem gutem Schatz meines Hertzens. Ach du gerech- ter GOtt/ der du Hertzen und Nieren prüfest/ wie hast du in dem Gewissen des Menschen/ beydes Himmel und Hölle zu erkennen geben/ und die Un- sterbligkeit der Seelen/ denn ein gut Gewissen ist der Himmel/ und ein böß Gewissen ist die Hölle/ so wun- derlich hast du das Gewissen gemacht/ daß ein ieder Mensch entweder seinen Himmel oder seine Hölle in ihm selbst haben und tragen muß. Und weil wir in diesem Leben mit Fleisch und Blut kämpffen müs- sen/ auch wider die arge Welt: So hilff mir/ lieber GOtt/ einen guten Kampff kämpffen/ daß ich diese beyde edlen Schätze/ den Glauben und gut Gewissen behalten möge. Laß mich durch die Ruhe meines guten Gewissens schmecken die Ruhe des ewigen Le- bens/ Friede und Freude in dir/ O mein HErr und GOtt/ so wird mich keine Schmach der Welt betrü- ben/ kein Verlust des Zeitlichen traurig machen/ kein Verläumbder beleidigen/ keine Furcht erschrecken/ keine Gewalt verletzen/ keine Sünde verdammen/ kein Teuffel mit seinen feurigen Pfeilen überwin- den/ Amen. Gebet/ wie der Mensch sich seines sündhaff- tigen Gewissens erinnern/ und an die Barm- hertzigkeit GOttes halten soll. P. Kegel. OMich armseligen! Worzu bin ich doch kom- gen
Gebet umb ein gut Gewiſſen. werde/ ſonſt iſt Leib und Seele befleckt. Laß michaber einen guten Schatz hinein ſammlen/ welchen ich an jenem Tage herfür bringen möge/ als aus ei- nem gutem Schatz meines Hertzens. Ach du gerech- ter GOtt/ der du Hertzen und Nieren prüfeſt/ wie haſt du in dem Gewiſſen des Menſchen/ beydes Himmel und Hölle zu erkennen geben/ und die Un- ſterbligkeit der Seelen/ denn ein gut Gewiſſen iſt der Himmel/ und ein böß Gewiſſen iſt die Hölle/ ſo wun- derlich haſt du das Gewiſſen gemacht/ daß ein ieder Menſch entweder ſeinen Himmel oder ſeine Hölle in ihm ſelbſt haben und tragen muß. Und weil wir in dieſem Leben mit Fleiſch und Blut kämpffen müſ- ſen/ auch wider die arge Welt: So hilff mir/ lieber GOtt/ einen guten Kampff kämpffen/ daß ich dieſe beyde edlen Schätze/ den Glauben und gut Gewiſſen behalten möge. Laß mich durch die Ruhe meines guten Gewiſſens ſchmecken die Ruhe des ewigen Le- bens/ Friede und Freude in dir/ O mein HErr und GOtt/ ſo wird mich keine Schmach der Welt betrü- ben/ kein Verluſt des Zeitlichen traurig machen/ kein Verläumbder beleidigen/ keine Furcht erſchrecken/ keine Gewalt verletzen/ keine Sünde verdammen/ kein Teuffel mit ſeinen feurigen Pfeilen überwin- den/ Amen. Gebet/ wie der Menſch ſich ſeines ſündhaff- tigen Gewiſſens erinnern/ und an die Barm- hertzigkeit GOttes halten ſoll. P. Kegel. OMich armſeligen! Worzu bin ich doch kom- gen
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Gebet umb ein gut Gewiſſen.
werde/ ſonſt iſt Leib und Seele befleckt. Laß mich
aber einen guten Schatz hinein ſammlen/ welchen
ich an jenem Tage herfür bringen möge/ als aus ei-
nem gutem Schatz meines Hertzens. Ach du gerech-
ter GOtt/ der du Hertzen und Nieren prüfeſt/ wie
haſt du in dem Gewiſſen des Menſchen/ beydes
Himmel und Hölle zu erkennen geben/ und die Un-
ſterbligkeit der Seelen/ denn ein gut Gewiſſen iſt der
Himmel/ und ein böß Gewiſſen iſt die Hölle/ ſo wun-
derlich haſt du das Gewiſſen gemacht/ daß ein ieder
Menſch entweder ſeinen Himmel oder ſeine Hölle in
ihm ſelbſt haben und tragen muß. Und weil wir in
dieſem Leben mit Fleiſch und Blut kämpffen müſ-
ſen/ auch wider die arge Welt: So hilff mir/ lieber
GOtt/ einen guten Kampff kämpffen/ daß ich dieſe
beyde edlen Schätze/ den Glauben und gut Gewiſſen
behalten möge. Laß mich durch die Ruhe meines
guten Gewiſſens ſchmecken die Ruhe des ewigen Le-
bens/ Friede und Freude in dir/ O mein HErr und
GOtt/ ſo wird mich keine Schmach der Welt betrü-
ben/ kein Verluſt des Zeitlichen traurig machen/ kein
Verläumbder beleidigen/ keine Furcht erſchrecken/
keine Gewalt verletzen/ keine Sünde verdammen/
kein Teuffel mit ſeinen feurigen Pfeilen überwin-
den/ Amen.
Gebet/ wie der Menſch ſich ſeines ſündhaff-
tigen Gewiſſens erinnern/ und an die Barm-
hertzigkeit GOttes halten ſoll.
P. Kegel.
OMich armſeligen! Worzu bin ich doch kom-
men? Wie ſind alle meine Kräffte der See-
len ſo verkehret? Wie iſt mir ſo angſt und
bange/ wenn ich an mein böſes ſündliches Leben ge-
dencke? Ach/ daß ichs nur recht betrachten/ erwe-
gen
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