Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

JEsu Christi.
Windeln gewickelt/ und in ein enges Kripplein für
das Vieh geleget worden. O welch eine unbegreiff-
liche Niedrigkeit ist das/ daß der HErr aller Herren
uns zu gut unser Mitknecht/ ja ein Knecht aller
Knechte werden wollen/ es hat dir mein GOtt und
HErr diß viel zu wenig bedüncket/ daß du mein
Schöpffer und mein Vater wärest/ du hast noch da-
zu mein Bruder/ Fleisch von meinem Fleisch/ ja
wahrer Mensch/ doch ausser und ohne die alte/ ver-
derbliche Sünden-Schuld werden wollen. O wun-
derbahre Geburt/ die da über die Natur/ doch für
die Natur/ die wieder auffzurichten/ geschehen/ du
übertriffst weit mit deinen unaussprechlichen
Wundern die Ordnung der Natur bey allen Men-
schen/ die iemahls geboren worden/ und durch deine
göttliche Krafft/ der Menschwerdung Fortgang/
tröstest und heilest du unserer sündlichen Geburt
kläglichen Anfang. O süsses JEsulein/ du zartes
schönes Kindelein einer schönen Jungfräulichen
Mutter/ wie gesegnet/ wie lieblich ist delne Geburt/ sie
endet unsern traurigen Zustand/ tilget die Hand-
schrifft der verdammeten Natur/ die wider uns ge-
wesen/ daß nunmehr die jenigen/ denen es leid und
zuwider/ daß sie aus Adam verdammete Sünder
geboren/ sich freuen und hertzlich trösten können dei-
ner heiligen und unbefleckten Geburt/ Krafft wel-
cher sie durch deine Gnade und Geist warhafftig zum
Leben können wieder gebohren werden. Ich dancke
dir O JEsu Christe/ du einiger Sohn GOttes/ aber-
mals für deine herrliche und aus lauter Gnaden ge-
schenckte heilige Geburt/ denn durch dieselbige haben
wir Freudigkeit und Zugang/ in aller Zuversicht
durch den Glauben an dich/ zur Gnade GOttes/
darinnen wir stehen/ und uns nun rühmen können der

Hoff-
S s 5

JEſu Chriſti.
Windeln gewickelt/ und in ein enges Kripplein für
das Vieh geleget worden. O welch eine unbegreiff-
liche Niedrigkeit iſt das/ daß der HErr aller Herren
uns zu gut unſer Mitknecht/ ja ein Knecht aller
Knechte werden wollen/ es hat dir mein GOtt und
HErr diß viel zu wenig bedüncket/ daß du mein
Schöpffer und mein Vater wäreſt/ du haſt noch da-
zu mein Bruder/ Fleiſch von meinem Fleiſch/ ja
wahrer Menſch/ doch auſſer und ohne die alte/ ver-
derbliche Sünden-Schuld werden wollen. O wun-
derbahre Geburt/ die da über die Natur/ doch für
die Natur/ die wieder auffzurichten/ geſchehen/ du
übertriffſt weit mit deinen unausſprechlichen
Wundern die Ordnung der Natur bey allen Men-
ſchen/ die iemahls geboren worden/ und durch deine
göttliche Krafft/ der Menſchwerdung Fortgang/
tröſteſt und heileſt du unſerer ſündlichen Geburt
kläglichen Anfang. O ſüſſes JEſulein/ du zartes
ſchönes Kindelein einer ſchönen Jungfräulichen
Mutter/ wie geſegnet/ wie lieblich iſt delne Geburt/ ſie
endet unſern traurigen Zuſtand/ tilget die Hand-
ſchrifft der verdammeten Natur/ die wider uns ge-
weſen/ daß nunmehr die jenigen/ denen es leid und
zuwider/ daß ſie aus Adam verdammete Sünder
geboren/ ſich freuen und hertzlich tröſten können dei-
ner heiligen und unbefleckten Geburt/ Krafft wel-
cher ſie durch deine Gnade und Geiſt warhafftig zum
Leben können wieder gebohren werden. Ich dancke
dir O JEſu Chriſte/ du einiger Sohn GOttes/ aber-
mals für deine herrliche und aus lauter Gnaden ge-
ſchenckte heilige Geburt/ denn durch dieſelbige haben
wir Freudigkeit und Zugang/ in aller Zuverſicht
durch den Glauben an dich/ zur Gnade GOttes/
dariñen wir ſtehen/ und uns nun rühmen können deꝛ

Hoff-
S ſ 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0685" n="649"/><fw place="top" type="header">JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti.</fw><lb/>
Windeln gewickelt/ und in ein enges Kripplein für<lb/>
das Vieh geleget worden. O welch eine unbegreiff-<lb/>
liche Niedrigkeit i&#x017F;t das/ daß der HErr aller Herren<lb/>
uns zu gut un&#x017F;er Mitknecht/ ja ein Knecht aller<lb/>
Knechte werden wollen/ es hat dir mein GOtt und<lb/>
HErr diß viel zu wenig bedüncket/ daß du mein<lb/>
Schöpffer und mein Vater wäre&#x017F;t/ du ha&#x017F;t noch da-<lb/>
zu mein Bruder/ Flei&#x017F;ch von meinem Flei&#x017F;ch/ ja<lb/>
wahrer Men&#x017F;ch/ doch au&#x017F;&#x017F;er und ohne die alte/ ver-<lb/>
derbliche Sünden-Schuld werden wollen. O wun-<lb/>
derbahre Geburt/ die da über die Natur/ doch für<lb/>
die Natur/ die wieder auffzurichten/ ge&#x017F;chehen/ du<lb/>
übertriff&#x017F;t weit mit deinen unaus&#x017F;prechlichen<lb/>
Wundern die Ordnung der Natur bey allen Men-<lb/>
&#x017F;chen/ die iemahls geboren worden/ und durch deine<lb/>
göttliche Krafft/ der Men&#x017F;chwerdung Fortgang/<lb/>
trö&#x017F;te&#x017F;t und heile&#x017F;t du un&#x017F;erer &#x017F;ündlichen Geburt<lb/>
kläglichen Anfang. O &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;es JE&#x017F;ulein/ du zartes<lb/>
&#x017F;chönes Kindelein einer &#x017F;chönen Jungfräulichen<lb/>
Mutter/ wie ge&#x017F;egnet/ wie lieblich i&#x017F;t delne Geburt/ &#x017F;ie<lb/>
endet un&#x017F;ern traurigen Zu&#x017F;tand/ tilget die Hand-<lb/>
&#x017F;chrifft der verdammeten Natur/ die wider uns ge-<lb/>
we&#x017F;en/ daß nunmehr die jenigen/ denen es leid und<lb/>
zuwider/ daß &#x017F;ie aus Adam verdammete Sünder<lb/>
geboren/ &#x017F;ich freuen und hertzlich trö&#x017F;ten können dei-<lb/>
ner heiligen und unbefleckten Geburt/ Krafft wel-<lb/>
cher &#x017F;ie durch deine Gnade und Gei&#x017F;t warhafftig zum<lb/>
Leben können wieder gebohren werden. Ich dancke<lb/>
dir O JE&#x017F;u Chri&#x017F;te/ du einiger Sohn GOttes/ aber-<lb/>
mals für deine herrliche und aus lauter Gnaden ge-<lb/>
&#x017F;chenckte heilige Geburt/ denn durch die&#x017F;elbige haben<lb/>
wir Freudigkeit und Zugang/ in aller Zuver&#x017F;icht<lb/>
durch den Glauben an dich/ zur Gnade GOttes/<lb/>
dariñen wir &#x017F;tehen/ und uns nun rühmen können de&#xA75B;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S &#x017F; 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Hoff-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[649/0685] JEſu Chriſti. Windeln gewickelt/ und in ein enges Kripplein für das Vieh geleget worden. O welch eine unbegreiff- liche Niedrigkeit iſt das/ daß der HErr aller Herren uns zu gut unſer Mitknecht/ ja ein Knecht aller Knechte werden wollen/ es hat dir mein GOtt und HErr diß viel zu wenig bedüncket/ daß du mein Schöpffer und mein Vater wäreſt/ du haſt noch da- zu mein Bruder/ Fleiſch von meinem Fleiſch/ ja wahrer Menſch/ doch auſſer und ohne die alte/ ver- derbliche Sünden-Schuld werden wollen. O wun- derbahre Geburt/ die da über die Natur/ doch für die Natur/ die wieder auffzurichten/ geſchehen/ du übertriffſt weit mit deinen unausſprechlichen Wundern die Ordnung der Natur bey allen Men- ſchen/ die iemahls geboren worden/ und durch deine göttliche Krafft/ der Menſchwerdung Fortgang/ tröſteſt und heileſt du unſerer ſündlichen Geburt kläglichen Anfang. O ſüſſes JEſulein/ du zartes ſchönes Kindelein einer ſchönen Jungfräulichen Mutter/ wie geſegnet/ wie lieblich iſt delne Geburt/ ſie endet unſern traurigen Zuſtand/ tilget die Hand- ſchrifft der verdammeten Natur/ die wider uns ge- weſen/ daß nunmehr die jenigen/ denen es leid und zuwider/ daß ſie aus Adam verdammete Sünder geboren/ ſich freuen und hertzlich tröſten können dei- ner heiligen und unbefleckten Geburt/ Krafft wel- cher ſie durch deine Gnade und Geiſt warhafftig zum Leben können wieder gebohren werden. Ich dancke dir O JEſu Chriſte/ du einiger Sohn GOttes/ aber- mals für deine herrliche und aus lauter Gnaden ge- ſchenckte heilige Geburt/ denn durch dieſelbige haben wir Freudigkeit und Zugang/ in aller Zuverſicht durch den Glauben an dich/ zur Gnade GOttes/ dariñen wir ſtehen/ und uns nun rühmen können deꝛ Hoff- S ſ 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/685
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/685>, abgerufen am 25.08.2024.