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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Dancksagung für die Schöpffung.
macht hat/ und hat sie heissen so schnell lauffen. Und
die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes
Wort halten sie ihre Ordnung/ und wachen sich nicht
müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen
Erdboden/ samt allen erschaffenen Creaturen/ durch
deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menschlichen
Geschlecht dienstbar unter geben/ und zu gut auß ge-
theilet hast. Insonderheit lobe ich dich meinen
Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine
Creatur/ zu einem vernünfftigen Menschen nach dei-
nem Bildniß formiret und gemacht hast/ mir Leib
und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Verstand
und alle Sinne gegeben hast/ und noch bewahrest.
Groß und wunderbar ist deine Güte an mir/ der du
mich/ als ich noch in Mutterleibe verschlossen war/ er-
halten und ernehret hast/ auch von dannen heraus
gezogen/ mich nicht blind/ taub/ stumm/ lahm/ oder
gebrechlich hast lassen geboren werden. Wer kan die
grossen Thaten des HErrn außreden/ und alle seine
löbliche Wercke preisen? Wer kan alle sein Lob erzeh-
len? Niemand ist/ der alle seine Wolthaten auß spre-
chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben
kan/ so viel und hoch/ als du würdig/ und ich schuldig
bin/ so wil ich darum nicht schweigen/ sondern deinen
heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil
deine Gerechtigkeit/ Gnade und grosse Barmhertzig-
keit rühmen/ so lange ich lebe/ und weil ein lebendiger
Odem in mir ist/ wil ich nicht vergessen/ was du gutes
an mir gethan hast. Meine Zunge/ die du mir er-
schaffen hast/ sol deiner Ehren voll werden/ und im-
mer sagen: Ich dancke dem HErrn in seinem Hei-
ligthum/ ich lobe ihn in der Feste seiner Macht/ und
preise ihn in seinen Tbaten/ ich rühme ihn in seiner
grossen Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem
HErrn/ Alleluja.

Gebet

Danckſagung für die Schöpffung.
macht hat/ und hat ſie heiſſen ſo ſchnell lauffen. Und
die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes
Wort halten ſie ihre Ordnung/ und wachen ſich nicht
müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen
Erdboden/ ſamt allen erſchaffenen Creaturen/ durch
deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menſchlichen
Geſchlecht dienſtbar unter geben/ und zu gut auß ge-
theilet haſt. Inſonderheit lobe ich dich meinen
Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine
Creatur/ zu einem vernünfftigen Menſchen nach dei-
nem Bildniß formiret und gemacht haſt/ mir Leib
und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Verſtand
und alle Sinne gegeben haſt/ und noch bewahreſt.
Groß und wunderbar iſt deine Güte an mir/ der du
mich/ als ich noch in Mutterleibe verſchloſſen war/ er-
halten und ernehret haſt/ auch von dannen heraus
gezogen/ mich nicht blind/ taub/ ſtumm/ lahm/ oder
gebrechlich haſt laſſen geboren werden. Wer kan die
groſſen Thaten des HErrn außreden/ und alle ſeine
löbliche Wercke preiſen? Wer kan alle ſein Lob erzeh-
len? Niemand iſt/ der alle ſeine Wolthaten auß ſpre-
chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben
kan/ ſo viel und hoch/ als du würdig/ und ich ſchuldig
bin/ ſo wil ich darum nicht ſchweigen/ ſondern deinen
heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil
deine Gerechtigkeit/ Gnade und groſſe Barmhertzig-
keit rühmen/ ſo lange ich lebe/ und weil ein lebendiger
Odem in mir iſt/ wil ich nicht vergeſſen/ was du gutes
an mir gethan haſt. Meine Zunge/ die du mir er-
ſchaffen haſt/ ſol deiner Ehren voll werden/ und im-
mer ſagen: Ich dancke dem HErrn in ſeinem Hei-
ligthum/ ich lobe ihn in der Feſte ſeiner Macht/ und
preiſe ihn in ſeinen Tbaten/ ich rühme ihn in ſeiner
groſſen Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem
HErrn/ Alleluja.

Gebet
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[31/0061] Danckſagung für die Schöpffung. macht hat/ und hat ſie heiſſen ſo ſchnell lauffen. Und die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes Wort halten ſie ihre Ordnung/ und wachen ſich nicht müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen Erdboden/ ſamt allen erſchaffenen Creaturen/ durch deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menſchlichen Geſchlecht dienſtbar unter geben/ und zu gut auß ge- theilet haſt. Inſonderheit lobe ich dich meinen Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine Creatur/ zu einem vernünfftigen Menſchen nach dei- nem Bildniß formiret und gemacht haſt/ mir Leib und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Verſtand und alle Sinne gegeben haſt/ und noch bewahreſt. Groß und wunderbar iſt deine Güte an mir/ der du mich/ als ich noch in Mutterleibe verſchloſſen war/ er- halten und ernehret haſt/ auch von dannen heraus gezogen/ mich nicht blind/ taub/ ſtumm/ lahm/ oder gebrechlich haſt laſſen geboren werden. Wer kan die groſſen Thaten des HErrn außreden/ und alle ſeine löbliche Wercke preiſen? Wer kan alle ſein Lob erzeh- len? Niemand iſt/ der alle ſeine Wolthaten auß ſpre- chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben kan/ ſo viel und hoch/ als du würdig/ und ich ſchuldig bin/ ſo wil ich darum nicht ſchweigen/ ſondern deinen heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil deine Gerechtigkeit/ Gnade und groſſe Barmhertzig- keit rühmen/ ſo lange ich lebe/ und weil ein lebendiger Odem in mir iſt/ wil ich nicht vergeſſen/ was du gutes an mir gethan haſt. Meine Zunge/ die du mir er- ſchaffen haſt/ ſol deiner Ehren voll werden/ und im- mer ſagen: Ich dancke dem HErrn in ſeinem Hei- ligthum/ ich lobe ihn in der Feſte ſeiner Macht/ und preiſe ihn in ſeinen Tbaten/ ich rühme ihn in ſeiner groſſen Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem HErrn/ Alleluja. Gebet

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/61>, abgerufen am 22.07.2024.