Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Dancksagung für die Schöpffung.
macht hat/ und hat sie heissen so schnell lauffen. Und
die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes
Wort halten sie ihre Ordnung/ und wachen sich nicht
müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen
Erdboden/ samt allen erschaffenen Creaturen/ durch
deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menschlichen
Geschlecht dienstbar unter geben/ und zu gut auß ge-
theilet hast. Insonderheit lobe ich dich meinen
Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine
Creatur/ zu einem vernünfftigen Menschen nach dei-
nem Bildniß formiret und gemacht hast/ mir Leib
und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Verstand
und alle Sinne gegeben hast/ und noch bewahrest.
Groß und wunderbar ist deine Güte an mir/ der du
mich/ als ich noch in Mutterleibe verschlossen war/ er-
halten und ernehret hast/ auch von dannen heraus
gezogen/ mich nicht blind/ taub/ stumm/ lahm/ oder
gebrechlich hast lassen geboren werden. Wer kan die
grossen Thaten des HErrn außreden/ und alle seine
löbliche Wercke preisen? Wer kan alle sein Lob erzeh-
len? Niemand ist/ der alle seine Wolthaten auß spre-
chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben
kan/ so viel und hoch/ als du würdig/ und ich schuldig
bin/ so wil ich darum nicht schweigen/ sondern deinen
heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil
deine Gerechtigkeit/ Gnade und grosse Barmhertzig-
keit rühmen/ so lange ich lebe/ und weil ein lebendiger
Odem in mir ist/ wil ich nicht vergessen/ was du gutes
an mir gethan hast. Meine Zunge/ die du mir er-
schaffen hast/ sol deiner Ehren voll werden/ und im-
mer sagen: Ich dancke dem HErrn in seinem Hei-
ligthum/ ich lobe ihn in der Feste seiner Macht/ und
preise ihn in seinen Tbaten/ ich rühme ihn in seiner
grossen Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem
HErrn/ Alleluja.

Gebet

Danckſagung für die Schöpffung.
macht hat/ und hat ſie heiſſen ſo ſchnell lauffen. Und
die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes
Wort halten ſie ihre Ordnung/ und wachen ſich nicht
müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen
Erdboden/ ſamt allen erſchaffenen Creaturen/ durch
deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menſchlichen
Geſchlecht dienſtbar unter geben/ und zu gut auß ge-
theilet haſt. Inſonderheit lobe ich dich meinen
Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine
Creatur/ zu einem vernünfftigen Menſchen nach dei-
nem Bildniß formiret und gemacht haſt/ mir Leib
und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Verſtand
und alle Sinne gegeben haſt/ und noch bewahreſt.
Groß und wunderbar iſt deine Güte an mir/ der du
mich/ als ich noch in Mutterleibe verſchloſſen war/ er-
halten und ernehret haſt/ auch von dannen heraus
gezogen/ mich nicht blind/ taub/ ſtumm/ lahm/ oder
gebrechlich haſt laſſen geboren werden. Wer kan die
groſſen Thaten des HErrn außreden/ und alle ſeine
löbliche Wercke preiſen? Wer kan alle ſein Lob erzeh-
len? Niemand iſt/ der alle ſeine Wolthaten auß ſpre-
chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben
kan/ ſo viel und hoch/ als du würdig/ und ich ſchuldig
bin/ ſo wil ich darum nicht ſchweigen/ ſondern deinen
heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil
deine Gerechtigkeit/ Gnade und groſſe Barmhertzig-
keit rühmen/ ſo lange ich lebe/ und weil ein lebendiger
Odem in mir iſt/ wil ich nicht vergeſſen/ was du gutes
an mir gethan haſt. Meine Zunge/ die du mir er-
ſchaffen haſt/ ſol deiner Ehren voll werden/ und im-
mer ſagen: Ich dancke dem HErrn in ſeinem Hei-
ligthum/ ich lobe ihn in der Feſte ſeiner Macht/ und
preiſe ihn in ſeinen Tbaten/ ich rühme ihn in ſeiner
groſſen Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem
HErrn/ Alleluja.

Gebet
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0061" n="31"/><fw place="top" type="header">Danck&#x017F;agung für die Schöpffung.</fw><lb/>
macht hat/ und hat &#x017F;ie hei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;o &#x017F;chnell lauffen. Und<lb/>
die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes<lb/>
Wort halten &#x017F;ie ihre Ordnung/ und wachen &#x017F;ich nicht<lb/>
müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen<lb/>
Erdboden/ &#x017F;amt allen er&#x017F;chaffenen Creaturen/ durch<lb/>
deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem men&#x017F;chlichen<lb/>
Ge&#x017F;chlecht dien&#x017F;tbar unter geben/ und zu gut auß ge-<lb/>
theilet ha&#x017F;t. In&#x017F;onderheit lobe ich dich meinen<lb/>
Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine<lb/>
Creatur/ zu einem vernünfftigen Men&#x017F;chen nach dei-<lb/>
nem Bildniß formiret und gemacht ha&#x017F;t/ mir Leib<lb/>
und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Ver&#x017F;tand<lb/>
und alle Sinne gegeben ha&#x017F;t/ und noch bewahre&#x017F;t.<lb/>
Groß und wunderbar i&#x017F;t deine Güte an mir/ der du<lb/>
mich/ als ich noch in Mutterleibe ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en war/ er-<lb/>
halten und ernehret ha&#x017F;t/ auch von dannen heraus<lb/>
gezogen/ mich nicht blind/ taub/ &#x017F;tumm/ lahm/ oder<lb/>
gebrechlich ha&#x017F;t la&#x017F;&#x017F;en geboren werden. Wer kan die<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Thaten des HErrn außreden/ und alle &#x017F;eine<lb/>
löbliche Wercke prei&#x017F;en? Wer kan alle &#x017F;ein Lob erzeh-<lb/>
len? Niemand i&#x017F;t/ der alle &#x017F;eine Wolthaten auß &#x017F;pre-<lb/>
chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben<lb/>
kan/ &#x017F;o viel und hoch/ als du würdig/ und ich &#x017F;chuldig<lb/>
bin/ &#x017F;o wil ich darum nicht &#x017F;chweigen/ &#x017F;ondern deinen<lb/>
heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil<lb/>
deine Gerechtigkeit/ Gnade und gro&#x017F;&#x017F;e Barmhertzig-<lb/>
keit rühmen/ &#x017F;o lange ich lebe/ und weil ein lebendiger<lb/>
Odem in mir i&#x017F;t/ wil ich nicht verge&#x017F;&#x017F;en/ was du gutes<lb/>
an mir gethan ha&#x017F;t. Meine Zunge/ die du mir er-<lb/>
&#x017F;chaffen ha&#x017F;t/ &#x017F;ol deiner Ehren voll werden/ und im-<lb/>
mer &#x017F;agen: Ich dancke dem HErrn in &#x017F;einem Hei-<lb/>
ligthum/ ich lobe ihn in der Fe&#x017F;te &#x017F;einer Macht/ und<lb/>
prei&#x017F;e ihn in &#x017F;einen Tbaten/ ich rühme ihn in &#x017F;einer<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem<lb/>
HErrn/ Alleluja.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Gebet</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0061] Danckſagung für die Schöpffung. macht hat/ und hat ſie heiſſen ſo ſchnell lauffen. Und die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch GOttes Wort halten ſie ihre Ordnung/ und wachen ſich nicht müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen Erdboden/ ſamt allen erſchaffenen Creaturen/ durch deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menſchlichen Geſchlecht dienſtbar unter geben/ und zu gut auß ge- theilet haſt. Inſonderheit lobe ich dich meinen Schöpffer und HErrn/ daß du auch mich/ deine Creatur/ zu einem vernünfftigen Menſchen nach dei- nem Bildniß formiret und gemacht haſt/ mir Leib und Seele/ und alle Glieder/ Vernunfft/ Verſtand und alle Sinne gegeben haſt/ und noch bewahreſt. Groß und wunderbar iſt deine Güte an mir/ der du mich/ als ich noch in Mutterleibe verſchloſſen war/ er- halten und ernehret haſt/ auch von dannen heraus gezogen/ mich nicht blind/ taub/ ſtumm/ lahm/ oder gebrechlich haſt laſſen geboren werden. Wer kan die groſſen Thaten des HErrn außreden/ und alle ſeine löbliche Wercke preiſen? Wer kan alle ſein Lob erzeh- len? Niemand iſt/ der alle ſeine Wolthaten auß ſpre- chen mag. Und ob ich armer Sünder dich nicht loben kan/ ſo viel und hoch/ als du würdig/ und ich ſchuldig bin/ ſo wil ich darum nicht ſchweigen/ ſondern deinen heiligen Nahmen ohne Unterlaß rühmen: Ich wil deine Gerechtigkeit/ Gnade und groſſe Barmhertzig- keit rühmen/ ſo lange ich lebe/ und weil ein lebendiger Odem in mir iſt/ wil ich nicht vergeſſen/ was du gutes an mir gethan haſt. Meine Zunge/ die du mir er- ſchaffen haſt/ ſol deiner Ehren voll werden/ und im- mer ſagen: Ich dancke dem HErrn in ſeinem Hei- ligthum/ ich lobe ihn in der Feſte ſeiner Macht/ und preiſe ihn in ſeinen Tbaten/ ich rühme ihn in ſeiner groſſen Herrligkeit/ alles was Odem hat/ dancke dem HErrn/ Alleluja. Gebet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/61
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/61>, abgerufen am 24.11.2024.