Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet einer Wittwen. Wittwen geschahe/ welche/ nach des Propheten Eli-säi Segen/ aus ihrem Oel-Krüglein alle ihre Ge- fässe füllete/ und allein durch GOttes Wort und Segen mit ihren Kindern ernehret und erhalten wurde/ auff daß ich erkenne/ daß du mein Vater/ Er- halter/ Trost und Schutz bist/ durch JEsum Chri- stum deinen lieben Sohn unsern HErrn/ Amen. Gebet einer Wittwen. D. G. Zämann. BArmhertziger GOtt/ du hast mich nach deinem deinem
Gebet einer Wittwen. Wittwen geſchahe/ welche/ nach des Propheten Eli-ſäi Segen/ aus ihrem Oel-Krüglein alle ihre Ge- fäſſe füllete/ und allein durch GOttes Wort und Segen mit ihren Kindern ernehret und erhalten wurde/ auff daß ich erkenne/ daß du mein Vater/ Er- halter/ Troſt und Schutz biſt/ durch JEſum Chri- ſtum deinen lieben Sohn unſern HErrn/ Amen. Gebet einer Wittwen. D. G. Zämann. BArmhertziger GOtt/ du haſt mich nach deinem deinem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0554" n="522"/><fw place="top" type="header">Gebet einer Wittwen.</fw><lb/> Wittwen geſchahe/ welche/ nach des Propheten Eli-<lb/> ſäi Segen/ aus ihrem Oel-Krüglein alle ihre Ge-<lb/> fäſſe füllete/ und allein durch GOttes Wort und<lb/> Segen mit ihren Kindern ernehret und erhalten<lb/> wurde/ auff daß ich erkenne/ daß du mein Vater/ Er-<lb/> halter/ Troſt und Schutz biſt/ durch JEſum Chri-<lb/> ſtum deinen lieben Sohn unſern HErrn/ Amen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Gebet einer Wittwen.</head><lb/> <argument> <p>D. G. Zämann.</p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">B</hi>Armhertziger GOtt/ du haſt mich nach deinem<lb/> heiligen Willen ſehr betrübet/ indem du mich<lb/> zur Wittwen gemacht/ daß ich nun von der<lb/> Welt verlaſſen bin/ und gleichſam ein zweyſchneidi-<lb/> ges Schwerd durch meine Seele dringer. Ach nun<lb/> iſt meine Sonne bey hohem Tage untergangen/ daß<lb/> beyde mein Ruhm und Hertzensfreude ein Ende<lb/> hat/ ja die Krone meines Häuptes iſt abgefallen/<lb/> mein Reihen iſt in Wehe und Klage verkehret. Die-<lb/> weil du dich aber/ lieber HErr/ einen Richter der<lb/> Wittwen nenneſt/ und die Wittwe/ wenn ſie klaget/<lb/> nicht verachteſt/ auch ihre Thränen/ ſo die Backen<lb/> herab flieſſen/ über ſich zu dir ſchreyen/ ſo habe ich<lb/> meine Zuflucht allein zu dir HErr/ und bitte dich<lb/> hertzlich/ du wolleſt deine Hülffe zu mir neigen/ und<lb/> meine Noth dir zu Hertzen gehen laſſen. Wende<lb/> dich zu mir/ und ſey mir gnädig/ denn ich bin einſam<lb/> und elend/ die Angſt meines Hertzens iſt groß/ führe<lb/> mich aus meinen Nöthen. Erzeige dich gegen mir/<lb/> wie der rechte Helffer/ und gegen meine arme Wah-<lb/> ſelein/ wie der rechte Vater. Denn auff Menſchen<lb/> Hülffe iſt ſich gantz nicht zu verlaſſen/ inſonderheit<lb/> müſſen Wittwen und Wäyſen anderer Leute Fuß-<lb/> tuch ſeyn/ und einen Weg über ſich machen laſſen.<lb/> Darumb ergebe ich mich dir gantz und gar/ laß mich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">deinem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [522/0554]
Gebet einer Wittwen.
Wittwen geſchahe/ welche/ nach des Propheten Eli-
ſäi Segen/ aus ihrem Oel-Krüglein alle ihre Ge-
fäſſe füllete/ und allein durch GOttes Wort und
Segen mit ihren Kindern ernehret und erhalten
wurde/ auff daß ich erkenne/ daß du mein Vater/ Er-
halter/ Troſt und Schutz biſt/ durch JEſum Chri-
ſtum deinen lieben Sohn unſern HErrn/ Amen.
Gebet einer Wittwen.
D. G. Zämann.
BArmhertziger GOtt/ du haſt mich nach deinem
heiligen Willen ſehr betrübet/ indem du mich
zur Wittwen gemacht/ daß ich nun von der
Welt verlaſſen bin/ und gleichſam ein zweyſchneidi-
ges Schwerd durch meine Seele dringer. Ach nun
iſt meine Sonne bey hohem Tage untergangen/ daß
beyde mein Ruhm und Hertzensfreude ein Ende
hat/ ja die Krone meines Häuptes iſt abgefallen/
mein Reihen iſt in Wehe und Klage verkehret. Die-
weil du dich aber/ lieber HErr/ einen Richter der
Wittwen nenneſt/ und die Wittwe/ wenn ſie klaget/
nicht verachteſt/ auch ihre Thränen/ ſo die Backen
herab flieſſen/ über ſich zu dir ſchreyen/ ſo habe ich
meine Zuflucht allein zu dir HErr/ und bitte dich
hertzlich/ du wolleſt deine Hülffe zu mir neigen/ und
meine Noth dir zu Hertzen gehen laſſen. Wende
dich zu mir/ und ſey mir gnädig/ denn ich bin einſam
und elend/ die Angſt meines Hertzens iſt groß/ führe
mich aus meinen Nöthen. Erzeige dich gegen mir/
wie der rechte Helffer/ und gegen meine arme Wah-
ſelein/ wie der rechte Vater. Denn auff Menſchen
Hülffe iſt ſich gantz nicht zu verlaſſen/ inſonderheit
müſſen Wittwen und Wäyſen anderer Leute Fuß-
tuch ſeyn/ und einen Weg über ſich machen laſſen.
Darumb ergebe ich mich dir gantz und gar/ laß mich
deinem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |