Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet der Eltern/ so ihren Sohn/ etc.
groß und mannigfaltig sind/ daß/ wo du deine Hand
abzeuchst/ auch die allerfeinsten Seelen von der
wahren Gottseligkeit abgerissen und verderbet wer-
den. Ach so bitten wir dich/ um deines einigen Soh-
nes unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi
willen/ welcher den werthen Orden der studirenden
Jugend selbst eingeweihet und geheiliget hat/ du wol-
lest dich über uns väterlich erbarmen/ und nicht ver-
hengen/ daß unser Sohn/ unser Fleisch und Blut/ so
mit deines Sohnes Blut so theuer erkaufft und erlö-
set ist/ auff den Jrrweg gerathe/ von deinen Geboten/
und von einem tugendhafften Wandel abtrete/ daß
wir an statt der Freuden Hertzeleid an ihm erleben/
und endlich ewig von ihm geschieden seyn müsten.
Ach/ hertzlieber Vater! laß es darzu nimmermehr
kommen: sondern regiere sein Hertz durch deinen
Heiligen Geist/ daß er für allen Dingen dich/ und den
du gesandt hast/ JEsum Christum/ erkenne und liebe/
und umb deiner Liebe willen sich stetig für Sünden/
wie für einem gifftigen Schlangen-Biß und tödli-
chen Hertzens-Stich hüte. Sende ihm von deinem
herrlichen himmlischen Thron deine göttliche Weiß-
heit/ daß er/ wie an Alter/ also auch am Verstande/
wachse und zunehme/ und dermahleins seinem Nech-
sten zu deiner Ehre/ in dem Stande/ barein du ihn
nach deinem gnädigen Rath und väterlichen Wil-
len setzen mögest/ treulich und erbaulich diene. Be-
schere ihm fromme und ehrliche Leute/ so sich seiner/
als eines noch jungen Menschen/ auffrichtig und
welmeynend annehmen/ mit gutem Rath an die
Hand gehen/ und zu allen Christlichen und löbli-
chen Vorhaben behülfflich erscheinen. Gib ihm
auch/ du himmlischer Artzt/ einen gesunden Leib/
dar bey er seiner ihm obliegenden Arbeit ungehin-

dert
H h 5

Gebet der Eltern/ ſo ihren Sohn/ ꝛc.
groß und mannigfaltig ſind/ daß/ wo du deine Hand
abzeuchſt/ auch die allerfeinſten Seelen von der
wahren Gottſeligkeit abgeriſſen und verderbet wer-
den. Ach ſo bitten wir dich/ um deines einigen Soh-
nes unſers HErrn und Heylandes JEſu Chriſti
willen/ welcher den werthen Orden der ſtudirenden
Jugend ſelbſt eingeweihet und geheiliget hat/ du wol-
leſt dich über uns väterlich erbarmen/ und nicht ver-
hengen/ daß unſer Sohn/ unſer Fleiſch und Blut/ ſo
mit deines Sohnes Blut ſo theuer erkaufft und erlö-
ſet iſt/ auff den Jrrweg gerathe/ von deinen Geboten/
und von einem tugendhafften Wandel abtrete/ daß
wir an ſtatt der Freuden Hertzeleid an ihm erleben/
und endlich ewig von ihm geſchieden ſeyn müſten.
Ach/ hertzlieber Vater! laß es darzu nimmermehr
kommen: ſondern regiere ſein Hertz durch deinen
Heiligen Geiſt/ daß er für allen Dingen dich/ und den
du geſandt haſt/ JEſum Chriſtum/ eꝛkenne und liebe/
und umb deiner Liebe willen ſich ſtetig für Sünden/
wie für einem gifftigen Schlangen-Biß und tödli-
chen Hertzens-Stich hüte. Sende ihm von deinem
herrlichen himmliſchen Thron deine göttliche Weiß-
heit/ daß er/ wie an Alter/ alſo auch am Verſtande/
wachſe und zunehme/ und dermahleins ſeinem Nech-
ſten zu deiner Ehre/ in dem Stande/ barein du ihn
nach deinem gnädigen Rath und väterlichen Wil-
len ſetzen mögeſt/ treulich und erbaulich diene. Be-
ſchere ihm fromme und ehrliche Leute/ ſo ſich ſeiner/
als eines noch jungen Menſchen/ auffrichtig und
welmeynend annehmen/ mit gutem Rath an die
Hand gehen/ und zu allen Chriſtlichen und löbli-
chen Vorhaben behülfflich erſcheinen. Gib ihm
auch/ du himmliſcher Artzt/ einen geſunden Leib/
dar bey er ſeiner ihm obliegenden Arbeit ungehin-

dert
H h 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0521" n="489"/><fw place="top" type="header">Gebet der Eltern/ &#x017F;o ihren Sohn/ &#xA75B;c.</fw><lb/>
groß und mannigfaltig &#x017F;ind/ daß/ wo du deine Hand<lb/>
abzeuch&#x017F;t/ auch die allerfein&#x017F;ten Seelen von der<lb/>
wahren Gott&#x017F;eligkeit abgeri&#x017F;&#x017F;en und verderbet wer-<lb/>
den. Ach &#x017F;o bitten wir dich/ um deines einigen Soh-<lb/>
nes un&#x017F;ers HErrn und Heylandes JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti<lb/>
willen/ welcher den werthen Orden der &#x017F;tudirenden<lb/>
Jugend &#x017F;elb&#x017F;t eingeweihet und geheiliget hat/ du wol-<lb/>
le&#x017F;t dich über uns väterlich erbarmen/ und nicht ver-<lb/>
hengen/ daß un&#x017F;er Sohn/ un&#x017F;er Flei&#x017F;ch und Blut/ &#x017F;o<lb/>
mit deines Sohnes Blut &#x017F;o theuer erkaufft und erlö-<lb/>
&#x017F;et i&#x017F;t/ auff den Jrrweg gerathe/ von deinen Geboten/<lb/>
und von einem tugendhafften Wandel abtrete/ daß<lb/>
wir an &#x017F;tatt der Freuden Hertzeleid an ihm erleben/<lb/>
und endlich ewig von ihm ge&#x017F;chieden &#x017F;eyn mü&#x017F;ten.<lb/>
Ach/ hertzlieber Vater! laß es darzu nimmermehr<lb/>
kommen: &#x017F;ondern regiere &#x017F;ein Hertz durch deinen<lb/>
Heiligen Gei&#x017F;t/ daß er für allen Dingen dich/ und den<lb/>
du ge&#x017F;andt ha&#x017F;t/ JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum/ e&#xA75B;kenne und liebe/<lb/>
und umb deiner Liebe willen &#x017F;ich &#x017F;tetig für Sünden/<lb/>
wie für einem gifftigen Schlangen-Biß und tödli-<lb/>
chen Hertzens-Stich hüte. Sende ihm von deinem<lb/>
herrlichen himmli&#x017F;chen Thron deine göttliche Weiß-<lb/>
heit/ daß er/ wie an Alter/ al&#x017F;o auch am Ver&#x017F;tande/<lb/>
wach&#x017F;e und zunehme/ und dermahleins &#x017F;einem Nech-<lb/>
&#x017F;ten zu deiner Ehre/ in dem Stande/ barein du ihn<lb/>
nach deinem gnädigen Rath und väterlichen Wil-<lb/>
len &#x017F;etzen möge&#x017F;t/ treulich und erbaulich diene. Be-<lb/>
&#x017F;chere ihm fromme und ehrliche Leute/ &#x017F;o &#x017F;ich &#x017F;einer/<lb/>
als eines noch jungen Men&#x017F;chen/ auffrichtig und<lb/>
welmeynend annehmen/ mit gutem Rath an die<lb/>
Hand gehen/ und zu allen Chri&#x017F;tlichen und löbli-<lb/>
chen Vorhaben behülfflich er&#x017F;cheinen. Gib ihm<lb/>
auch/ du himmli&#x017F;cher Artzt/ einen ge&#x017F;unden Leib/<lb/>
dar bey er &#x017F;einer ihm obliegenden Arbeit ungehin-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H h 5</fw><fw place="bottom" type="catch">dert</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[489/0521] Gebet der Eltern/ ſo ihren Sohn/ ꝛc. groß und mannigfaltig ſind/ daß/ wo du deine Hand abzeuchſt/ auch die allerfeinſten Seelen von der wahren Gottſeligkeit abgeriſſen und verderbet wer- den. Ach ſo bitten wir dich/ um deines einigen Soh- nes unſers HErrn und Heylandes JEſu Chriſti willen/ welcher den werthen Orden der ſtudirenden Jugend ſelbſt eingeweihet und geheiliget hat/ du wol- leſt dich über uns väterlich erbarmen/ und nicht ver- hengen/ daß unſer Sohn/ unſer Fleiſch und Blut/ ſo mit deines Sohnes Blut ſo theuer erkaufft und erlö- ſet iſt/ auff den Jrrweg gerathe/ von deinen Geboten/ und von einem tugendhafften Wandel abtrete/ daß wir an ſtatt der Freuden Hertzeleid an ihm erleben/ und endlich ewig von ihm geſchieden ſeyn müſten. Ach/ hertzlieber Vater! laß es darzu nimmermehr kommen: ſondern regiere ſein Hertz durch deinen Heiligen Geiſt/ daß er für allen Dingen dich/ und den du geſandt haſt/ JEſum Chriſtum/ eꝛkenne und liebe/ und umb deiner Liebe willen ſich ſtetig für Sünden/ wie für einem gifftigen Schlangen-Biß und tödli- chen Hertzens-Stich hüte. Sende ihm von deinem herrlichen himmliſchen Thron deine göttliche Weiß- heit/ daß er/ wie an Alter/ alſo auch am Verſtande/ wachſe und zunehme/ und dermahleins ſeinem Nech- ſten zu deiner Ehre/ in dem Stande/ barein du ihn nach deinem gnädigen Rath und väterlichen Wil- len ſetzen mögeſt/ treulich und erbaulich diene. Be- ſchere ihm fromme und ehrliche Leute/ ſo ſich ſeiner/ als eines noch jungen Menſchen/ auffrichtig und welmeynend annehmen/ mit gutem Rath an die Hand gehen/ und zu allen Chriſtlichen und löbli- chen Vorhaben behülfflich erſcheinen. Gib ihm auch/ du himmliſcher Artzt/ einen geſunden Leib/ dar bey er ſeiner ihm obliegenden Arbeit ungehin- dert H h 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/521
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/521>, abgerufen am 25.08.2024.