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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Trost für Eltern/ denen ihre Kinder zeitlich
sterben.

M. D. Dimpel.

NUn wolan/ lieber GOtt/ weil du uns die Kin-
der gegeben/ ey so hast du auch billich Macht
gehabt/ dieselben wieder von uns zu dir zu
nehmen. Du bist ja des Lebens HErr/ der du unsern
Kindern und uns allen hast das Leben gegeben/ und
auch eine gewisse Zeit zu leben bestimmet. Wir ha-
ben uns ja nicht selber gemacht/ sondern du hast uns
gemacht/ was wir umb und umb seynd. Du hast
dem Menschen auch seine gewisse Zeit zu leben ver-
ordnet/ der Mensch hat seine bestimmte Zeit/ die Zahl
seiner Monden stehet bey dir/ du hast ihm das Ziel
gesetzet/ das wird er nicht über gehen. Also hast du
nun auch unsern Kindern/ zu deiner bestimmten Zeit/
das Leben abgerissen/ du bist ein gerechter GOtt/
und also lässest du deine Gerechtigkeit sehen an unsern
Kindern/ in dem sie/ weil sie Sünder seynd/ auch als
Sünder haben müssen sterben/ an uns Eltern aber
unsern Glauben dadurch zu probiren/ und uns we-
gen des schweren Sündenfalls zu straffen. Du bist
ein guter GOtt/ und ein Liebhaber der Menschen/
darumb nimmst du unsere Kinder zu dir/ daß wir
hieraus erkennen sollen/ daß was du liebest/ du auch
bald pflegest wieder zu dir zu nehmen. Du bist ein
allweiser GOtt/ und weissest am besten/ wie die Kin-
der gerathen/ darumb nun/ weil du unsere hast zu
dir genommen/ dancken wir billig darfür/ denn also
dürffen wir uns nicht mehr besorgen/ daß wir etwa
Hertzeleid an ihnen erleben möchten. Du bist ein all-
mächtiger GOtt/ du wirst uns solche/ zu seiner
Zeit/ wieder geben/ und lebendig wieder zustellen.
Es sind ja unsere Kinder nichts mehr denn nur Erde
und Asche gewesen/ ie dar umb haben sie billich müs-

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Troſt für Eltern/ denen ihre Kinder zeitlich
ſterben.

M. D. Dimpel.

NUn wolan/ lieber GOtt/ weil du uns die Kin-
der gegeben/ ey ſo haſt du auch billich Macht
gehabt/ dieſelben wieder von uns zu dir zu
nehmen. Du biſt ja des Lebens HErr/ der du unſern
Kindern und uns allen haſt das Leben gegeben/ und
auch eine gewiſſe Zeit zu leben beſtimmet. Wir ha-
ben uns ja nicht ſelber gemacht/ ſondern du haſt uns
gemacht/ was wir umb und umb ſeynd. Du haſt
dem Menſchen auch ſeine gewiſſe Zeit zu leben ver-
ordnet/ der Menſch hat ſeine beſtimmte Zeit/ die Zahl
ſeiner Monden ſtehet bey dir/ du haſt ihm das Ziel
geſetzet/ das wird er nicht über gehen. Alſo haſt du
nun auch unſern Kindern/ zu deiner beſtim̃ten Zeit/
das Leben abgeriſſen/ du biſt ein gerechter GOtt/
und alſo läſſeſt du deine Gerechtigkeit ſehen an unſern
Kindern/ in dem ſie/ weil ſie Sünder ſeynd/ auch als
Sünder haben müſſen ſterben/ an uns Eltern aber
unſern Glauben dadurch zu probiren/ und uns we-
gen des ſchweren Sündenfalls zu ſtraffen. Du biſt
ein guter GOtt/ und ein Liebhaber der Menſchen/
darumb nimmſt du unſere Kinder zu dir/ daß wir
hieraus erkennen ſollen/ daß was du liebeſt/ du auch
bald pflegeſt wieder zu dir zu nehmen. Du biſt ein
allweiſer GOtt/ und weiſſeſt am beſten/ wie die Kin-
der gerathen/ darumb nun/ weil du unſere haſt zu
dir genommen/ dancken wir billig darfür/ denn alſo
dürffen wir uns nicht mehr beſorgen/ daß wir etwa
Hertzeleid an ihnen erleben möchten. Du biſt ein all-
mächtiger GOtt/ du wirſt uns ſolche/ zu ſeiner
Zeit/ wieder geben/ und lebendig wieder zuſtellen.
Es ſind ja unſere Kinder nichts mehr denn nur Erde
und Aſche geweſen/ ie dar umb haben ſie billich müſ-

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[481/0513] Troſt für Eltern/ denen ihre Kinder zeitlich ſterben. M. D. Dimpel. NUn wolan/ lieber GOtt/ weil du uns die Kin- der gegeben/ ey ſo haſt du auch billich Macht gehabt/ dieſelben wieder von uns zu dir zu nehmen. Du biſt ja des Lebens HErr/ der du unſern Kindern und uns allen haſt das Leben gegeben/ und auch eine gewiſſe Zeit zu leben beſtimmet. Wir ha- ben uns ja nicht ſelber gemacht/ ſondern du haſt uns gemacht/ was wir umb und umb ſeynd. Du haſt dem Menſchen auch ſeine gewiſſe Zeit zu leben ver- ordnet/ der Menſch hat ſeine beſtimmte Zeit/ die Zahl ſeiner Monden ſtehet bey dir/ du haſt ihm das Ziel geſetzet/ das wird er nicht über gehen. Alſo haſt du nun auch unſern Kindern/ zu deiner beſtim̃ten Zeit/ das Leben abgeriſſen/ du biſt ein gerechter GOtt/ und alſo läſſeſt du deine Gerechtigkeit ſehen an unſern Kindern/ in dem ſie/ weil ſie Sünder ſeynd/ auch als Sünder haben müſſen ſterben/ an uns Eltern aber unſern Glauben dadurch zu probiren/ und uns we- gen des ſchweren Sündenfalls zu ſtraffen. Du biſt ein guter GOtt/ und ein Liebhaber der Menſchen/ darumb nimmſt du unſere Kinder zu dir/ daß wir hieraus erkennen ſollen/ daß was du liebeſt/ du auch bald pflegeſt wieder zu dir zu nehmen. Du biſt ein allweiſer GOtt/ und weiſſeſt am beſten/ wie die Kin- der gerathen/ darumb nun/ weil du unſere haſt zu dir genommen/ dancken wir billig darfür/ denn alſo dürffen wir uns nicht mehr beſorgen/ daß wir etwa Hertzeleid an ihnen erleben möchten. Du biſt ein all- mächtiger GOtt/ du wirſt uns ſolche/ zu ſeiner Zeit/ wieder geben/ und lebendig wieder zuſtellen. Es ſind ja unſere Kinder nichts mehr denn nur Erde und Aſche geweſen/ ie dar umb haben ſie billich müſ- ſen H h

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/513>, abgerufen am 22.11.2024.