Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet eines Hausvaters etc.
len seyn/ und nimm es zu dir/ dieweil es dein göttli-
cher Wille uns nicht in unsere Hände geben wil. O
HErr JEsu/ nimm seinen Geist auff/ denn in deine
Hände befehlen wir seine Seele/ umb deines Blutes
und Todes willen/ Amen.

Gebet eines Hausvaters/ wann die Mut-
ter beym Leben erhalten/ und die Frucht mit
Tode abgangen.

B. S.

ACh du mein lieber frommer GOtt/ weil es also
deiner Weißheit wolgefallen/ daß du mein lie-
bes Kind in der harten Geburt von diesem Le-
ben abgefordert/ und zu dir in dein Reich genommen
hast/ wolan/ so muß ich es mir auch also gefallen las-
sen/ zweifele aber nicht/ du habest es auff mein/ und
meines lieben Weibes hertzliches Gebet/ umb deines
lieben Söhnleins JEsu Christi willen/ zu allen Gna-
den auffgenommen/ und sey nun unfehlbar ein Kind-
lein und Mit-Erbe der ewigen Seligkeit/ da es auch
freylich am besten versorget und verwahret ist vor al-
lem Ubel/ Sorge/ Angst und Furcht/ deren es viel in
dieser argen Welt hätte ausstehen müssen. Ich dan-
cke dir aber darneben von Grund meines Hertzens/
daß du in diesen gegenwärtigen schweren Kindes-
Nöthen dennoch mein hertzliebes Weib beym Leben
erhalten/ und gleich mitten aus dem Tode heraus ge-
rissen/ und sie mir und meinen unerzogenen Kindern
zum besten gleichsam wieder auff das neue geschen-
cket hast. Ach! erhalte sie mir und meinen Kindern
noch länger beym Leben/ und stärcke sie in ihrer gros-
sen Schwachheit/ hilff ihr auch/ daß sie wieder zu ih-
ren Kräfften/ die sie fast gar in ihrer grossen Noth
und schweren Arbeit zugesetzet und verlohren hat/
kommen/ und der Haushaltung noch länger in gu-
ter Gesundheit vorstehen möge/ so wil ich dich loben

und

Gebet eines Hausvaters ꝛc.
len ſeyn/ und nimm es zu dir/ dieweil es dein göttli-
cher Wille uns nicht in unſere Hände geben wil. O
HErr JEſu/ nimm ſeinen Geiſt auff/ denn in deine
Hände befehlen wir ſeine Seele/ umb deines Blutes
und Todes willen/ Amen.

Gebet eines Hausvaters/ wann die Mut-
ter beym Leben erhalten/ und die Frucht mit
Tode abgangen.

B. S.

ACh du mein lieber frommer GOtt/ weil es alſo
deiner Weißheit wolgefallen/ daß du mein lie-
bes Kind in der harten Geburt von dieſem Le-
ben abgefordert/ und zu dir in dein Reich genommen
haſt/ wolan/ ſo muß ich es mir auch alſo gefallen laſ-
ſen/ zweifele aber nicht/ du habeſt es auff mein/ und
meines lieben Weibes hertzliches Gebet/ umb deines
lieben Söhnleins JEſu Chriſti willen/ zu allen Gna-
den auffgenom̃en/ und ſey nun unfehlbar ein Kind-
lein und Mit-Erbe der ewigen Seligkeit/ da es auch
freylich am beſten verſorget und verwahret iſt vor al-
lem Ubel/ Sorge/ Angſt und Furcht/ deren es viel in
dieſer argen Welt hätte ausſtehen müſſen. Ich dan-
cke dir aber darneben von Grund meines Hertzens/
daß du in dieſen gegenwärtigen ſchweren Kindes-
Nöthen dennoch mein hertzliebes Weib beym Leben
erhalten/ und gleich mitten aus dem Tode heraus ge-
riſſen/ und ſie mir und meinen unerzogenen Kindern
zum beſten gleichſam wieder auff das neue geſchen-
cket haſt. Ach! erhalte ſie mir und meinen Kindern
noch länger beym Leben/ und ſtärcke ſie in ihrer groſ-
ſen Schwachheit/ hilff ihr auch/ daß ſie wieder zu ih-
ren Kräfften/ die ſie faſt gar in ihrer groſſen Noth
und ſchweren Arbeit zugeſetzet und verlohren hat/
kommen/ und der Haushaltung noch länger in gu-
ter Geſundheit vorſtehen möge/ ſo wil ich dich loben

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0498" n="466"/><fw place="top" type="header">Gebet eines Hausvaters &#xA75B;c.</fw><lb/>
len &#x017F;eyn/ und nimm es zu dir/ dieweil es dein göttli-<lb/>
cher Wille uns nicht in un&#x017F;ere Hände geben wil. O<lb/>
HErr JE&#x017F;u/ nimm &#x017F;einen Gei&#x017F;t auff/ denn in deine<lb/>
Hände befehlen wir &#x017F;eine Seele/ umb deines Blutes<lb/>
und Todes willen/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebet eines Hausvaters/ wann die Mut-<lb/>
ter beym Leben erhalten/ und die Frucht mit<lb/>
Tode abgangen.</head><lb/>
          <argument>
            <p>B. S.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>Ch du mein lieber frommer GOtt/ weil es al&#x017F;o<lb/>
deiner Weißheit wolgefallen/ daß du mein lie-<lb/>
bes Kind in der harten Geburt von die&#x017F;em Le-<lb/>
ben abgefordert/ und zu dir in dein Reich genommen<lb/>
ha&#x017F;t/ wolan/ &#x017F;o muß ich es mir auch al&#x017F;o gefallen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ zweifele aber nicht/ du habe&#x017F;t es auff mein/ und<lb/>
meines lieben Weibes hertzliches Gebet/ umb deines<lb/>
lieben Söhnleins JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti willen/ zu allen Gna-<lb/>
den auffgenom&#x0303;en/ und &#x017F;ey nun unfehlbar ein Kind-<lb/>
lein und Mit-Erbe der ewigen Seligkeit/ da es auch<lb/>
freylich am be&#x017F;ten ver&#x017F;orget und verwahret i&#x017F;t vor al-<lb/>
lem Ubel/ Sorge/ Ang&#x017F;t und Furcht/ deren es viel in<lb/>
die&#x017F;er argen Welt hätte aus&#x017F;tehen mü&#x017F;&#x017F;en. Ich dan-<lb/>
cke dir aber darneben von Grund meines Hertzens/<lb/>
daß du in die&#x017F;en gegenwärtigen &#x017F;chweren Kindes-<lb/>
Nöthen dennoch mein hertzliebes Weib beym Leben<lb/>
erhalten/ und gleich mitten aus dem Tode heraus ge-<lb/>
ri&#x017F;&#x017F;en/ und &#x017F;ie mir und meinen unerzogenen Kindern<lb/>
zum be&#x017F;ten gleich&#x017F;am wieder auff das neue ge&#x017F;chen-<lb/>
cket ha&#x017F;t. Ach! erhalte &#x017F;ie mir und meinen Kindern<lb/>
noch länger beym Leben/ und &#x017F;tärcke &#x017F;ie in ihrer gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Schwachheit/ hilff ihr auch/ daß &#x017F;ie wieder zu ih-<lb/>
ren Kräfften/ die &#x017F;ie fa&#x017F;t gar in ihrer gro&#x017F;&#x017F;en Noth<lb/>
und &#x017F;chweren Arbeit zuge&#x017F;etzet und verlohren hat/<lb/>
kommen/ und der Haushaltung noch länger in gu-<lb/>
ter Ge&#x017F;undheit vor&#x017F;tehen möge/ &#x017F;o wil ich dich loben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[466/0498] Gebet eines Hausvaters ꝛc. len ſeyn/ und nimm es zu dir/ dieweil es dein göttli- cher Wille uns nicht in unſere Hände geben wil. O HErr JEſu/ nimm ſeinen Geiſt auff/ denn in deine Hände befehlen wir ſeine Seele/ umb deines Blutes und Todes willen/ Amen. Gebet eines Hausvaters/ wann die Mut- ter beym Leben erhalten/ und die Frucht mit Tode abgangen. B. S. ACh du mein lieber frommer GOtt/ weil es alſo deiner Weißheit wolgefallen/ daß du mein lie- bes Kind in der harten Geburt von dieſem Le- ben abgefordert/ und zu dir in dein Reich genommen haſt/ wolan/ ſo muß ich es mir auch alſo gefallen laſ- ſen/ zweifele aber nicht/ du habeſt es auff mein/ und meines lieben Weibes hertzliches Gebet/ umb deines lieben Söhnleins JEſu Chriſti willen/ zu allen Gna- den auffgenom̃en/ und ſey nun unfehlbar ein Kind- lein und Mit-Erbe der ewigen Seligkeit/ da es auch freylich am beſten verſorget und verwahret iſt vor al- lem Ubel/ Sorge/ Angſt und Furcht/ deren es viel in dieſer argen Welt hätte ausſtehen müſſen. Ich dan- cke dir aber darneben von Grund meines Hertzens/ daß du in dieſen gegenwärtigen ſchweren Kindes- Nöthen dennoch mein hertzliebes Weib beym Leben erhalten/ und gleich mitten aus dem Tode heraus ge- riſſen/ und ſie mir und meinen unerzogenen Kindern zum beſten gleichſam wieder auff das neue geſchen- cket haſt. Ach! erhalte ſie mir und meinen Kindern noch länger beym Leben/ und ſtärcke ſie in ihrer groſ- ſen Schwachheit/ hilff ihr auch/ daß ſie wieder zu ih- ren Kräfften/ die ſie faſt gar in ihrer groſſen Noth und ſchweren Arbeit zugeſetzet und verlohren hat/ kommen/ und der Haushaltung noch länger in gu- ter Geſundheit vorſtehen möge/ ſo wil ich dich loben und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/498
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/498>, abgerufen am 22.11.2024.