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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Künstlers.
zu Entfliehung des bösen und dir mißfälligen/ sol-
len auffgemuntert und gereitzet werden. Weil ich
nun gleichfals/ ver mittelst deiner Gnade/ einer so
schönen Kunst und Gabe mächtig worden/ so seufftze
ich von Hertzen zu dir/ liebster GOtt/ stehe mir bey
mit deinem guten Geist/ wie dem kunstreichen Be-
zaleel/ daß ich die empfangene Gabe zu deinen Ehren
und des Neben-Menschen Nutzen anwende/ und
derselben mich fleißig und eyfrig nach deinem Wil-
len und Wolgefallen gebrauche. Leite mich allezeit/
barmhertziger Vater/ zu Christlicher und eyfriger
Liebe gegen deine Schrifften/ Bildnissen/ Historien/
die deinem göttlichen Worte nicht zu wider seyn/ daß
ich allen Fleiß und Mühe/ den Frommen zur gläu-
bigen Erkäntniß deines göttlichen Wesens und
Willens/ und den Gottlosen zu bußfertigen Schre-
cken über deinen Zorn und Sünden/ anwende/ der
Tugend Nutzen und unsterbliches Lob/ und der La-
ster Schaden und ewige Schmach/ als gute und er-
bauliche Exempel/ den Menschen weißlich und nach-
dencklich vor Augen stelle/ und was lehrbegierige
Gemüther in aller hand schönen und ehrliebenden
Wissenschafften erbauet/ arbeite und entwerffe.
Regiere mein Hertz/ gütiger GOtt/ durch deine gnä-
dige Hand zu stetem Fleiß/ Eyfer und Sorgfalt/ und
meine Hand zu vernünfftiger Weißheit/ ohne wel-
che Gaben und Eigenschafften/ in der gleichen Kün-
sten/ nichts gutes und rühmliches auß gerichtet wird.
Ja stärcke die Kräffte der Augen/ des Leibes und
Gemüths/ daß ich alle Bildnisse wol/ vernünfftig/
kenntlich und bedachtsam außfertige/ und an dem/
was dabey erfodert wird/ und zu erwündschten
Zweck dienlich ist/ nichts versäume oder ermangeln
lasse. Ach hilff/ liebster GOTT/ daß ich mit meinem

Beruff

Gebet eines Künſtlers.
zu Entfliehung des böſen und dir mißfälligen/ ſol-
len auffgemuntert und gereitzet werden. Weil ich
nun gleichfals/ ver mittelſt deiner Gnade/ einer ſo
ſchönen Kunſt und Gabe mächtig worden/ ſo ſeufftze
ich von Hertzen zu dir/ liebſter GOtt/ ſtehe mir bey
mit deinem guten Geiſt/ wie dem kunſtreichen Be-
zaleel/ daß ich die empfangene Gabe zu deinen Ehren
und des Neben-Menſchen Nutzen anwende/ und
derſelben mich fleißig und eyfrig nach deinem Wil-
len und Wolgefallen gebrauche. Leite mich allezeit/
barmhertziger Vater/ zu Chriſtlicher und eyfriger
Liebe gegen deine Schrifften/ Bildniſſen/ Hiſtorien/
die deinem göttlichen Worte nicht zu wider ſeyn/ daß
ich allen Fleiß und Mühe/ den Frommen zur gläu-
bigen Erkäntniß deines göttlichen Weſens und
Willens/ und den Gottloſen zu bußfertigen Schre-
cken über deinen Zorn und Sünden/ anwende/ der
Tugend Nutzen und unſterbliches Lob/ und der La-
ſter Schaden und ewige Schmach/ als gute und er-
bauliche Exempel/ den Menſchen weißlich und nach-
dencklich vor Augen ſtelle/ und was lehrbegierige
Gemüther in aller hand ſchönen und ehrliebenden
Wiſſenſchafften erbauet/ arbeite und entwerffe.
Regiere mein Hertz/ gütiger GOtt/ durch deine gnä-
dige Hand zu ſtetem Fleiß/ Eyfer und Sorgfalt/ und
meine Hand zu vernünfftiger Weißheit/ ohne wel-
che Gaben und Eigenſchafften/ in der gleichen Kün-
ſten/ nichts gutes und rühmliches auß gerichtet wird.
Ja ſtärcke die Kräffte der Augen/ des Leibes und
Gemüths/ daß ich alle Bildniſſe wol/ vernünfftig/
kenntlich und bedachtſam außfertige/ und an dem/
was dabey erfodert wird/ und zu erwündſchten
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[378/0410] Gebet eines Künſtlers. zu Entfliehung des böſen und dir mißfälligen/ ſol- len auffgemuntert und gereitzet werden. Weil ich nun gleichfals/ ver mittelſt deiner Gnade/ einer ſo ſchönen Kunſt und Gabe mächtig worden/ ſo ſeufftze ich von Hertzen zu dir/ liebſter GOtt/ ſtehe mir bey mit deinem guten Geiſt/ wie dem kunſtreichen Be- zaleel/ daß ich die empfangene Gabe zu deinen Ehren und des Neben-Menſchen Nutzen anwende/ und derſelben mich fleißig und eyfrig nach deinem Wil- len und Wolgefallen gebrauche. Leite mich allezeit/ barmhertziger Vater/ zu Chriſtlicher und eyfriger Liebe gegen deine Schrifften/ Bildniſſen/ Hiſtorien/ die deinem göttlichen Worte nicht zu wider ſeyn/ daß ich allen Fleiß und Mühe/ den Frommen zur gläu- bigen Erkäntniß deines göttlichen Weſens und Willens/ und den Gottloſen zu bußfertigen Schre- cken über deinen Zorn und Sünden/ anwende/ der Tugend Nutzen und unſterbliches Lob/ und der La- ſter Schaden und ewige Schmach/ als gute und er- bauliche Exempel/ den Menſchen weißlich und nach- dencklich vor Augen ſtelle/ und was lehrbegierige Gemüther in aller hand ſchönen und ehrliebenden Wiſſenſchafften erbauet/ arbeite und entwerffe. Regiere mein Hertz/ gütiger GOtt/ durch deine gnä- dige Hand zu ſtetem Fleiß/ Eyfer und Sorgfalt/ und meine Hand zu vernünfftiger Weißheit/ ohne wel- che Gaben und Eigenſchafften/ in der gleichen Kün- ſten/ nichts gutes und rühmliches auß gerichtet wird. Ja ſtärcke die Kräffte der Augen/ des Leibes und Gemüths/ daß ich alle Bildniſſe wol/ vernünfftig/ kenntlich und bedachtſam außfertige/ und an dem/ was dabey erfodert wird/ und zu erwündſchten Zweck dienlich iſt/ nichts verſäume oder ermangeln laſſe. Ach hilff/ liebſter GOTT/ daß ich mit meinem Beruff

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/410>, abgerufen am 22.11.2024.