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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Cantzlers.
Erdboden. Kehre wieder/ HErr/ zu der Menge
der tausend Israel/ und mache der Gewaltigen Hof-
fart ein Ende/ nimm dich unser an/ und räche uns
an unsern Verfolgern. Erfreue uns nun wieder/
nach dem wir so lang Unglück leiden/ so wollen wir
rühmen und frölich seyn unser Lebenlang/ Amen.

Gebet eines Cantzlers.

M. D. Dimpel.

OHERR GOtt/ himmlischer Vater/ es sie-
het ja in deinen Händen/ daß es einem Re-
genten gerathe/ und du giebst ihm einen löb-
lichen Cantzler/ ich dancke dir vor deine grosse Gna-
de und Wolt hat/ daß du auch mich aus dem Stau-
be herfür gezogen/ und gesetzet hast neben die Für-
sten/ neben die Fürsten deines Reichs. Ach lieber
himmlischer Vater/ rüste mich doch auch aus mit
deinem Geist und Gaben/ und erwecke sonderlich in
mir wahre Gottseligkeit/ daß ich dich und dein heili-
ges Wort allezeit möge für Augen haben/ und das-
selbe meines Glaubens und Lebens Richtschnur
allezeit seyn und bleiben lasse. Ach es ist doch die
Gottesfurcht aller Weißheit Anfang/ und wer
darnach thut/ des Lob bleibet ewiglich/ dar umb
laß mich ja nicht in eine Thorheit gerathen/ daß ich
etwa dein Wort aus den Augen setze/ und die wah-
re Gottesfurcht verachte. Gib mir doch auch Kunst
und Geschickligkeit/ daß meine Kunst und Wissen-
schafft in Künsten und Rathschlägen männiglich
möge bekant/ und die Brüche des Landes geheilet
werden. Weil aber grosse Kunst und Wissen-
schafft nichts ist/ wenn keine Erfahrung vorhan-
den und darbey ist/ so mache aus mir einen geübten
und erfahrnen Mann/ damit ich einem ieden al-

lerley

Gebet eines Cantzlers.
Erdboden. Kehre wieder/ HErr/ zu der Menge
der tauſend Iſrael/ und mache der Gewaltigen Hof-
fart ein Ende/ nimm dich unſer an/ und räche uns
an unſern Verfolgern. Erfreue uns nun wieder/
nach dem wir ſo lang Unglück leiden/ ſo wollen wir
rühmen und frölich ſeyn unſer Lebenlang/ Amen.

Gebet eines Cantzlers.

M. D. Dimpel.

OHERR GOtt/ himmliſcher Vater/ es ſie-
het ja in deinen Händen/ daß es einem Re-
genten gerathe/ und du giebſt ihm einen löb-
lichen Cantzler/ ich dancke dir vor deine groſſe Gna-
de und Wolt hat/ daß du auch mich aus dem Stau-
be herfür gezogen/ und geſetzet haſt neben die Für-
ſten/ neben die Fürſten deines Reichs. Ach lieber
himmliſcher Vater/ rüſte mich doch auch aus mit
deinem Geiſt und Gaben/ und erwecke ſonderlich in
mir wahre Gottſeligkeit/ daß ich dich und dein heili-
ges Wort allezeit möge für Augen haben/ und daſ-
ſelbe meines Glaubens und Lebens Richtſchnur
allezeit ſeyn und bleiben laſſe. Ach es iſt doch die
Gottesfurcht aller Weißheit Anfang/ und wer
darnach thut/ des Lob bleibet ewiglich/ dar umb
laß mich ja nicht in eine Thorheit gerathen/ daß ich
etwa dein Wort aus den Augen ſetze/ und die wah-
re Gottesfurcht verachte. Gib mir doch auch Kunſt
und Geſchickligkeit/ daß meine Kunſt und Wiſſen-
ſchafft in Künſten und Rathſchlägen männiglich
möge bekant/ und die Brüche des Landes geheilet
werden. Weil aber groſſe Kunſt und Wiſſen-
ſchafft nichts iſt/ wenn keine Erfahrung vorhan-
den und darbey iſt/ ſo mache aus mir einen geübten
und erfahrnen Mann/ damit ich einem ieden al-

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[300/0332] Gebet eines Cantzlers. Erdboden. Kehre wieder/ HErr/ zu der Menge der tauſend Iſrael/ und mache der Gewaltigen Hof- fart ein Ende/ nimm dich unſer an/ und räche uns an unſern Verfolgern. Erfreue uns nun wieder/ nach dem wir ſo lang Unglück leiden/ ſo wollen wir rühmen und frölich ſeyn unſer Lebenlang/ Amen. Gebet eines Cantzlers. M. D. Dimpel. OHERR GOtt/ himmliſcher Vater/ es ſie- het ja in deinen Händen/ daß es einem Re- genten gerathe/ und du giebſt ihm einen löb- lichen Cantzler/ ich dancke dir vor deine groſſe Gna- de und Wolt hat/ daß du auch mich aus dem Stau- be herfür gezogen/ und geſetzet haſt neben die Für- ſten/ neben die Fürſten deines Reichs. Ach lieber himmliſcher Vater/ rüſte mich doch auch aus mit deinem Geiſt und Gaben/ und erwecke ſonderlich in mir wahre Gottſeligkeit/ daß ich dich und dein heili- ges Wort allezeit möge für Augen haben/ und daſ- ſelbe meines Glaubens und Lebens Richtſchnur allezeit ſeyn und bleiben laſſe. Ach es iſt doch die Gottesfurcht aller Weißheit Anfang/ und wer darnach thut/ des Lob bleibet ewiglich/ dar umb laß mich ja nicht in eine Thorheit gerathen/ daß ich etwa dein Wort aus den Augen ſetze/ und die wah- re Gottesfurcht verachte. Gib mir doch auch Kunſt und Geſchickligkeit/ daß meine Kunſt und Wiſſen- ſchafft in Künſten und Rathſchlägen männiglich möge bekant/ und die Brüche des Landes geheilet werden. Weil aber groſſe Kunſt und Wiſſen- ſchafft nichts iſt/ wenn keine Erfahrung vorhan- den und darbey iſt/ ſo mache aus mir einen geübten und erfahrnen Mann/ damit ich einem ieden al- lerley

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/332>, abgerufen am 22.07.2024.