Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet eines Obersten.
HErr Zebaoth/ wirst du meine Feinde jagen/ daß sie
für mir fliehen/ und ich die Ober hand behalte/ so will
ich sammt alle den Meinen dir hertzlich dancken/ dei-
nen Dienst fördern/ und deinen Nahmen hoch prei-
sen ewiglich/ Amen.

Gebet eines Obersten.

L. B. T.

D HErr GOtt des Himmels/ und Schöpffer
der Erden/ du gewaltiger Fürsteher aller Din-
ge/ ich muß bekennen/ deine Güte ist groß an
mir/ und hast mir Unwürdigen ie und ie viel Gutes
erwiesen/ dafür ich dir nimmermehr gnugsam dan-
cken kan; Wie nun solches meine Seele gar wol er-
kennet/ also bin ich deßwegen desto freudiger/ dich fer-
ner anzuruffen/ und meine hohe Krieges-Stelle auff
den Grund deiner unendlichen Erbarmung zu befe-
stigen. Es ist freylich keine geringe Ehre/ die mir
durch Anbefehlung meiner auffhabenden Charge
zugestanden; es ist aber auch grosse Verantwortung
dabey/ und wird nicht wenig Sorge und Mühe/
auch Wachsam-und Fürsichtigkeit darzu erfordert/
dieselbe gebührender massen zu verwalten. Darumb
nun/ lieber GOtt/ so sey du selbst in allen meinen An-
schlägen und Fürnehmen mein Regierer und Füh-
rer/ daß ich ja alles mit gutem Bedacht und Verstand
anfahe/ und hinaus führe. Laß mich nicht stoltz und
auffgeblasen werden/ und weil ich über andere zum
Obersten gesetzt bin/ die/ so unter mir sind/ deßwegen
verachten/ und mich mit dem Gemüthe/ oder mit
Worten und Wercken über sie erheben/ sondern ie
höher ich fürgezogen werde/ ie mehr Lust haben zur
Demuth/ auff daß ich den Meinigen auch desto
mehr beliebet werde/ und meine Actiones desto bes-
ser von statten gehen. Erfülle mein Hertz mit

Weiß-

Gebet eines Oberſten.
HErr Zebaoth/ wirſt du meine Feinde jagen/ daß ſie
für mir fliehen/ und ich die Ober hand behalte/ ſo will
ich ſammt alle den Meinen dir hertzlich dancken/ dei-
nen Dienſt fördern/ und deinen Nahmen hoch prei-
ſen ewiglich/ Amen.

Gebet eines Oberſten.

L. B. T.

D HErr GOtt des Himmels/ und Schöpffer
der Erden/ du gewaltiger Fürſteher aller Din-
ge/ ich muß bekennen/ deine Güte iſt groß an
mir/ und haſt mir Unwürdigen ie und ie viel Gutes
erwieſen/ dafür ich dir nimmermehr gnugſam dan-
cken kan; Wie nun ſolches meine Seele gar wol er-
kennet/ alſo bin ich deßwegen deſto freudiger/ dich fer-
ner anzuruffen/ uñ meine hohe Krieges-Stelle auff
den Grund deiner unendlichen Erbarmung zu befe-
ſtigen. Es iſt freylich keine geringe Ehre/ die mir
durch Anbefehlung meiner auffhabenden Charge
zugeſtanden; es iſt aber auch groſſe Verantwortung
dabey/ und wird nicht wenig Sorge und Mühe/
auch Wachſam-und Fürſichtigkeit darzu erfordert/
dieſelbe gebührender maſſen zu verwalten. Darumb
nun/ lieber GOtt/ ſo ſey du ſelbſt in allen meinen An-
ſchlägen und Fürnehmen mein Regierer und Füh-
rer/ daß ich ja alles mit gutem Bedacht und Verſtand
anfahe/ und hinaus führe. Laß mich nicht ſtoltz und
auffgeblaſen werden/ und weil ich über andere zum
Oberſten geſetzt bin/ die/ ſo unter mir ſind/ deßwegen
verachten/ und mich mit dem Gemüthe/ oder mit
Worten und Wercken über ſie erheben/ ſondern ie
höher ich fürgezogen werde/ ie mehr Luſt haben zur
Demuth/ auff daß ich den Meinigen auch deſto
mehr beliebet werde/ und meine Actiones deſto beſ-
ſer von ſtatten gehen. Erfülle mein Hertz mit

Weiß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0315" n="283"/><fw place="top" type="header">Gebet eines Ober&#x017F;ten.</fw><lb/>
HErr Zebaoth/ wir&#x017F;t du meine Feinde jagen/ daß &#x017F;ie<lb/>
für mir fliehen/ und ich die Ober hand behalte/ &#x017F;o will<lb/>
ich &#x017F;ammt alle den Meinen dir hertzlich dancken/ dei-<lb/>
nen Dien&#x017F;t fördern/ und deinen Nahmen hoch prei-<lb/>
&#x017F;en ewiglich/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gebet eines Ober&#x017F;ten.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p>L. B. T.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi> HErr GOtt des Himmels/ und Schöpffer<lb/>
der Erden/ du gewaltiger Für&#x017F;teher aller Din-<lb/>
ge/ ich muß bekennen/ deine Güte i&#x017F;t groß an<lb/>
mir/ und ha&#x017F;t mir Unwürdigen ie und ie viel Gutes<lb/>
erwie&#x017F;en/ dafür ich dir nimmermehr gnug&#x017F;am dan-<lb/>
cken kan; Wie nun &#x017F;olches meine Seele gar wol er-<lb/>
kennet/ al&#x017F;o bin ich deßwegen de&#x017F;to freudiger/ dich fer-<lb/>
ner anzuruffen/ uñ meine hohe Krieges-Stelle auff<lb/>
den Grund deiner unendlichen Erbarmung zu befe-<lb/>
&#x017F;tigen. Es i&#x017F;t freylich keine geringe Ehre/ die mir<lb/>
durch Anbefehlung meiner auffhabenden Charge<lb/>
zuge&#x017F;tanden; es i&#x017F;t aber auch gro&#x017F;&#x017F;e Verantwortung<lb/>
dabey/ und wird nicht wenig Sorge und Mühe/<lb/>
auch Wach&#x017F;am-und Für&#x017F;ichtigkeit darzu erfordert/<lb/>
die&#x017F;elbe gebührender ma&#x017F;&#x017F;en zu verwalten. Darumb<lb/>
nun/ lieber GOtt/ &#x017F;o &#x017F;ey du &#x017F;elb&#x017F;t in allen meinen An-<lb/>
&#x017F;chlägen und Fürnehmen mein Regierer und Füh-<lb/>
rer/ daß ich ja alles mit gutem Bedacht und Ver&#x017F;tand<lb/>
anfahe/ und hinaus führe. Laß mich nicht &#x017F;toltz und<lb/>
auffgebla&#x017F;en werden/ und weil ich über andere zum<lb/>
Ober&#x017F;ten ge&#x017F;etzt bin/ die/ &#x017F;o unter mir &#x017F;ind/ deßwegen<lb/>
verachten/ und mich mit dem Gemüthe/ oder mit<lb/>
Worten und Wercken über &#x017F;ie erheben/ &#x017F;ondern ie<lb/>
höher ich fürgezogen werde/ ie mehr Lu&#x017F;t haben zur<lb/>
Demuth/ auff daß ich den Meinigen auch de&#x017F;to<lb/>
mehr beliebet werde/ und meine Actiones de&#x017F;to be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er von &#x017F;tatten gehen. Erfülle mein Hertz mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Weiß-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0315] Gebet eines Oberſten. HErr Zebaoth/ wirſt du meine Feinde jagen/ daß ſie für mir fliehen/ und ich die Ober hand behalte/ ſo will ich ſammt alle den Meinen dir hertzlich dancken/ dei- nen Dienſt fördern/ und deinen Nahmen hoch prei- ſen ewiglich/ Amen. Gebet eines Oberſten. L. B. T. D HErr GOtt des Himmels/ und Schöpffer der Erden/ du gewaltiger Fürſteher aller Din- ge/ ich muß bekennen/ deine Güte iſt groß an mir/ und haſt mir Unwürdigen ie und ie viel Gutes erwieſen/ dafür ich dir nimmermehr gnugſam dan- cken kan; Wie nun ſolches meine Seele gar wol er- kennet/ alſo bin ich deßwegen deſto freudiger/ dich fer- ner anzuruffen/ uñ meine hohe Krieges-Stelle auff den Grund deiner unendlichen Erbarmung zu befe- ſtigen. Es iſt freylich keine geringe Ehre/ die mir durch Anbefehlung meiner auffhabenden Charge zugeſtanden; es iſt aber auch groſſe Verantwortung dabey/ und wird nicht wenig Sorge und Mühe/ auch Wachſam-und Fürſichtigkeit darzu erfordert/ dieſelbe gebührender maſſen zu verwalten. Darumb nun/ lieber GOtt/ ſo ſey du ſelbſt in allen meinen An- ſchlägen und Fürnehmen mein Regierer und Füh- rer/ daß ich ja alles mit gutem Bedacht und Verſtand anfahe/ und hinaus führe. Laß mich nicht ſtoltz und auffgeblaſen werden/ und weil ich über andere zum Oberſten geſetzt bin/ die/ ſo unter mir ſind/ deßwegen verachten/ und mich mit dem Gemüthe/ oder mit Worten und Wercken über ſie erheben/ ſondern ie höher ich fürgezogen werde/ ie mehr Luſt haben zur Demuth/ auff daß ich den Meinigen auch deſto mehr beliebet werde/ und meine Actiones deſto beſ- ſer von ſtatten gehen. Erfülle mein Hertz mit Weiß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/315
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/315>, abgerufen am 22.07.2024.