Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet in der Kirchen.
zu hören/ Trost und Erqvickung für meine arme
Seele zu holen. Weil denn leider! mein Hertz/ Ge-
müth und Verstand so blind/ und gleichsam als mit
einem Fell überwachsen ist/ daß ich dein seligmachen-
des Wort in meinem Fleische nicht hören/ verstehen
noch behalten kan/ und demnach meine arme und be-
trübte Seele gern Trost haben möchte/ so bitte ich
dich im Nahmen deines lieben Sohnes JEsu Chri-
sti meines Heylandes/ du wollest mir die Augen und
Ohren meines Hertzens durch deinen heiligen Geist
eröffnen/ daß ich dein heiliges Wort mit hertzlicher
Andacht hören/ verstehen und behalten möge/ dich
in der H. Schrifft finden/ sehen und erkennen/ mich
deiner in allen meinen Anfechtungen und Ubel/ biß
an mein letztes Seufftzen von Hertzen freuen/ und
wider Sünde/ Tod und Teufel kräfftig trösten/ und
also das ewige Leben und Seligkeit erlangen möge.
Darzu hilff mir du hochgelobte heilige Dreyfaltig-
keit/ Gott Vater/ Gott Sohn/ Gott H. Geist/ von
nun an biß in Ewigkeit/ Amen.

Gebet umb Erkäntniß und Erweh-
lung Christi.

ICh dancke dir HErr JEsu/ daß deine Lust ist
unter uns zu wohnen/ und uns so in deinem
Nahmen versamlet/ gegenwärtig zu segnen.
Ach gib mir eine solche heilige Andacht/ Krafft und
Willen/ daß ich dich in deinen Gesandten sehe und
höre/ deine Begierde zu mir erkenne/ mich zu dir mei-
nem König führen/ und von der Unruhe des Zeitli-
chen/ zur Ruhe in GOtt treiben lasse/ erwecke auch in
mir einen göttlichen Eyfer/ die bösen Gedancken
und Begierden/ so der Teuffel in den Tempel mei-
nes Hertzens trägt/ nicht zu leiden/ noch einen
Schein allein der Gottseligkeit zu haben/ sondern

gib
L 2

Gebet in der Kirchen.
zu hören/ Troſt und Erqvickung für meine arme
Seele zu holen. Weil denn leider! mein Hertz/ Ge-
müth und Verſtand ſo blind/ und gleichſam als mit
einem Fell überwachſen iſt/ daß ich dein ſeligmachen-
des Wort in meinem Fleiſche nicht hören/ verſtehen
noch behalten kan/ und demnach meine arme und be-
trübte Seele gern Troſt haben möchte/ ſo bitte ich
dich im Nahmen deines lieben Sohnes JEſu Chri-
ſti meines Heylandes/ du wolleſt mir die Augen und
Ohren meines Hertzens durch deinen heiligen Geiſt
eröffnen/ daß ich dein heiliges Wort mit hertzlicher
Andacht hören/ verſtehen und behalten möge/ dich
in der H. Schrifft finden/ ſehen und erkennen/ mich
deiner in allen meinen Anfechtungen und Ubel/ biß
an mein letztes Seufftzen von Hertzen freuen/ und
wider Sünde/ Tod und Teufel kräfftig tröſten/ und
alſo das ewige Leben und Seligkeit erlangen möge.
Darzu hilff mir du hochgelobte heilige Dreyfaltig-
keit/ Gott Vater/ Gott Sohn/ Gott H. Geiſt/ von
nun an biß in Ewigkeit/ Amen.

Gebet umb Erkäntniß und Erweh-
lung Chriſti.

ICh dancke dir HErr JEſu/ daß deine Luſt iſt
unter uns zu wohnen/ und uns ſo in deinem
Nahmen verſamlet/ gegenwärtig zu ſegnen.
Ach gib mir eine ſolche heilige Andacht/ Krafft und
Willen/ daß ich dich in deinen Geſandten ſehe und
höre/ deine Begierde zu mir erkenne/ mich zu dir mei-
nem König führen/ und von der Unruhe des Zeitli-
chen/ zur Ruhe in GOtt treiben laſſe/ erwecke auch in
mir einen göttlichen Eyfer/ die böſen Gedancken
und Begierden/ ſo der Teuffel in den Tempel mei-
nes Hertzens trägt/ nicht zu leiden/ noch einen
Schein allein der Gottſeligkeit zu haben/ ſondern

gib
L 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0193" n="163"/><fw place="top" type="header">Gebet in der Kirchen.</fw><lb/>
zu hören/ Tro&#x017F;t und Erqvickung für meine arme<lb/>
Seele zu holen. Weil denn leider! mein Hertz/ Ge-<lb/>
müth und Ver&#x017F;tand &#x017F;o blind/ und gleich&#x017F;am als mit<lb/>
einem Fell überwach&#x017F;en i&#x017F;t/ daß ich dein &#x017F;eligmachen-<lb/>
des Wort in meinem Flei&#x017F;che nicht hören/ ver&#x017F;tehen<lb/>
noch behalten kan/ und demnach meine arme und be-<lb/>
trübte Seele gern Tro&#x017F;t haben möchte/ &#x017F;o bitte ich<lb/>
dich im Nahmen deines lieben Sohnes JE&#x017F;u Chri-<lb/>
&#x017F;ti meines Heylandes/ du wolle&#x017F;t mir die Augen und<lb/>
Ohren meines Hertzens durch deinen heiligen Gei&#x017F;t<lb/>
eröffnen/ daß ich dein heiliges Wort mit hertzlicher<lb/>
Andacht hören/ ver&#x017F;tehen und behalten möge/ dich<lb/>
in der H. Schrifft finden/ &#x017F;ehen und erkennen/ mich<lb/>
deiner in allen meinen Anfechtungen und Ubel/ biß<lb/>
an mein letztes Seufftzen von Hertzen freuen/ und<lb/>
wider Sünde/ Tod und Teufel kräfftig trö&#x017F;ten/ und<lb/>
al&#x017F;o das ewige Leben und Seligkeit erlangen möge.<lb/>
Darzu hilff mir du hochgelobte heilige Dreyfaltig-<lb/>
keit/ Gott Vater/ Gott Sohn/ Gott H. Gei&#x017F;t/ von<lb/>
nun an biß in Ewigkeit/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebet umb Erkäntniß und Erweh-<lb/>
lung Chri&#x017F;ti.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">I</hi>Ch dancke dir HErr JE&#x017F;u/ daß deine Lu&#x017F;t i&#x017F;t<lb/>
unter uns zu wohnen/ und uns &#x017F;o in deinem<lb/>
Nahmen ver&#x017F;amlet/ gegenwärtig zu &#x017F;egnen.<lb/>
Ach gib mir eine &#x017F;olche heilige Andacht/ Krafft und<lb/>
Willen/ daß ich dich in deinen Ge&#x017F;andten &#x017F;ehe und<lb/>
höre/ deine Begierde zu mir erkenne/ mich zu dir mei-<lb/>
nem König führen/ und von der Unruhe des Zeitli-<lb/>
chen/ zur Ruhe in GOtt treiben la&#x017F;&#x017F;e/ erwecke auch in<lb/>
mir einen göttlichen Eyfer/ die bö&#x017F;en Gedancken<lb/>
und Begierden/ &#x017F;o der Teuffel in den Tempel mei-<lb/>
nes Hertzens trägt/ nicht zu leiden/ noch einen<lb/>
Schein allein der Gott&#x017F;eligkeit zu haben/ &#x017F;ondern<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 2</fw><fw place="bottom" type="catch">gib</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0193] Gebet in der Kirchen. zu hören/ Troſt und Erqvickung für meine arme Seele zu holen. Weil denn leider! mein Hertz/ Ge- müth und Verſtand ſo blind/ und gleichſam als mit einem Fell überwachſen iſt/ daß ich dein ſeligmachen- des Wort in meinem Fleiſche nicht hören/ verſtehen noch behalten kan/ und demnach meine arme und be- trübte Seele gern Troſt haben möchte/ ſo bitte ich dich im Nahmen deines lieben Sohnes JEſu Chri- ſti meines Heylandes/ du wolleſt mir die Augen und Ohren meines Hertzens durch deinen heiligen Geiſt eröffnen/ daß ich dein heiliges Wort mit hertzlicher Andacht hören/ verſtehen und behalten möge/ dich in der H. Schrifft finden/ ſehen und erkennen/ mich deiner in allen meinen Anfechtungen und Ubel/ biß an mein letztes Seufftzen von Hertzen freuen/ und wider Sünde/ Tod und Teufel kräfftig tröſten/ und alſo das ewige Leben und Seligkeit erlangen möge. Darzu hilff mir du hochgelobte heilige Dreyfaltig- keit/ Gott Vater/ Gott Sohn/ Gott H. Geiſt/ von nun an biß in Ewigkeit/ Amen. Gebet umb Erkäntniß und Erweh- lung Chriſti. ICh dancke dir HErr JEſu/ daß deine Luſt iſt unter uns zu wohnen/ und uns ſo in deinem Nahmen verſamlet/ gegenwärtig zu ſegnen. Ach gib mir eine ſolche heilige Andacht/ Krafft und Willen/ daß ich dich in deinen Geſandten ſehe und höre/ deine Begierde zu mir erkenne/ mich zu dir mei- nem König führen/ und von der Unruhe des Zeitli- chen/ zur Ruhe in GOtt treiben laſſe/ erwecke auch in mir einen göttlichen Eyfer/ die böſen Gedancken und Begierden/ ſo der Teuffel in den Tempel mei- nes Hertzens trägt/ nicht zu leiden/ noch einen Schein allein der Gottſeligkeit zu haben/ ſondern gib L 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/193
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/193>, abgerufen am 30.08.2024.