Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Vorrede. als der zierliche Vortrag eines Redseligen?Ist aber nicht GOtt ein Vater über alle Vä- ter? Und ist nicht seine Liebe und Güte über alle Liebe der gantzen Welt? Solt er können verwerffen oder verachten ein armseliges ein- fältiges Gebet/das aus dem Glauben gehet/ und mit dem Nahmen JEsu unterzeichnet ist? Solter ihm mißfallen lassen die Seuff- tzer/das Verlangen/ die Worte/ die sein heili- ger Geist in dem Hertzen seiner Kinder erwe- cket und in ihren Mund geleget hat? Ist nicht offt die angenehmste Beredsam- keit für GOtt im Schweigen/ (nach dem Wort des Propheten: Ich wilschwei- gen und meinen Mund nicht auffthun/ du wirsts wol machen)(l) im Verlan- gen/ im Sehnen? wie geschrieben steht/ Welche den HErrn ansehen und an- lauffen/ derer Angesicht wird nicht zu schanden/(m) das Verlangen der Elen- den hörestu/ HErr/ ihr Hertz ist gewiß/ daß dein Ohr darauff mercket.(n) Mei- ne Augen sehnen sich nach deinem Wort/ und sagen/ wenn tröstest du mich? (l) Pfalm. XXXIX. 11. (m) Pf. XXXIV. 6. (n) Pf. X. 17.
Vorrede. als der zierliche Vortrag eines Redſeligen?Iſt aber nicht GOtt ein Vater über alle Vä- ter? Und iſt nicht ſeine Liebe und Güte über alle Liebe der gantzen Welt? Solt er können verwerffen oder verachten ein armſeliges ein- fältiges Gebet/das aus dem Glauben gehet/ und mit dem Nahmen JEſu unterzeichnet iſt? Solter ihm mißfallen laſſen die Seuff- tzer/das Verlangen/ die Worte/ die ſein heili- ger Geiſt in dem Hertzen ſeiner Kinder erwe- cket und in ihren Mund geleget hat? Iſt nicht offt die angenehmſte Beredſam- keit für GOtt im Schweigen/ (nach dem Wort des Propheten: Ich wilſchwei- gen und meinen Mund nicht auffthun/ du wirſts wol machen)(l) im Verlan- gen/ im Sehnen? wie geſchrieben ſteht/ Welche den HErrn anſehen und an- lauffen/ derer Angeſicht wird nicht zu ſchanden/(m) das Verlangen der Elen- den höreſtu/ HErr/ ihr Hertz iſt gewiß/ daß dein Ohr darauff mercket.(n) Mei- ne Augen ſehnen ſich nach deinem Wort/ und ſagen/ wenn tröſteſt du mich? (l) Pfalm. XXXIX. 11. (m) Pf. XXXIV. 6. (n) Pf. X. 17.
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Vorrede.
als der zierliche Vortrag eines Redſeligen?
Iſt aber nicht GOtt ein Vater über alle Vä-
ter? Und iſt nicht ſeine Liebe und Güte über
alle Liebe der gantzen Welt? Solt er können
verwerffen oder verachten ein armſeliges ein-
fältiges Gebet/das aus dem Glauben gehet/
und mit dem Nahmen JEſu unterzeichnet
iſt? Solter ihm mißfallen laſſen die Seuff-
tzer/das Verlangen/ die Worte/ die ſein heili-
ger Geiſt in dem Hertzen ſeiner Kinder erwe-
cket und in ihren Mund geleget hat? Iſt
nicht offt die angenehmſte Beredſam-
keit für GOtt im Schweigen/ (nach
dem Wort des Propheten: Ich wilſchwei-
gen und meinen Mund nicht auffthun/
du wirſts wol machen) (l) im Verlan-
gen/ im Sehnen? wie geſchrieben ſteht/
Welche den HErrn anſehen und an-
lauffen/ derer Angeſicht wird nicht zu
ſchanden/ (m) das Verlangen der Elen-
den höreſtu/ HErr/ ihr Hertz iſt gewiß/
daß dein Ohr darauff mercket. (n) Mei-
ne Augen ſehnen ſich nach deinem
Wort/ und ſagen/ wenn tröſteſt du
mich?
(l) Pfalm. XXXIX. 11.
(m) Pf. XXXIV. 6.
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