Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite
Abendsegen einer Braut oder Bräuti-
gams auff ihrem Hochzeit-Tage.

P. Z.

ALlmächtiger/ barmhertziger GOtt/ liebreicher
Vater: Ich dancke dir von Grund meiner
Seelen/ daß du nicht allein nach deinem gnä-
digen Willen und Wolgefallen mir an diesem Tage
meine liebe Braut (Bräutigam) zuführen und fü-
gen lassen/ sondern auch selbst/ durch deine heilige
Beywohnung/ unsere Hochzeit/ als ein heiliger gna-
denreicher Gast/ gnädig beseligen/ und uns mit dem
himmlischen Hochzeit-Geschenck deines väterlichen
Segens begaben/ ja alles Unheil und Ungemach vä-
terlich abwenden wollen. Ich bitte dich/ du wollest
uns heint diese Nacht und allezeit mit solchen deinen
heilwärtigen Gnaden-Segen ferner überschatten/
uns in deiner Furcht/ wie Tobias und Sara/ erhal-
ten/ unser Ehebett züchtig/ und als Christgläubigen
geziemet/ beschreiten lassen/ und deinen heiligen En-
geln Befehl thun/ daß sie sich umb uns herlagern/
uns zu bewachen/ damit uns der höllische Ehestörer
an Leib und Seele keinen Schaden könne zufügen.
Laß in unsern beyden Hertzen allezeit auffgehen die
Pflantzen der rechtschaffenen Liebe und unverfälsch-
ter Treue. Laß darinnen wachsen ie länger ie lieber/
und das liebe vergiß mein nicht stets in voller Blüte
stehen/ wie auch den wahren Glauben der rechten
Erkäntniß deines lieben Sohnes und der gottseligen
Gedult. Ja gib uns/ was uns nütz und selig ist bey-
des an Leib und Seele; Lencke unsere Sinne und
Gedancken/ daß wir unser Ziel nicht auff das Zeit-
liche setzen/ sondern allezeit in hertzlicher Demuth
unser aller Ankunfft behertzigen/ und gedencken/
daß wir aus der Erden gemacht sind/ und wie-

der
J
Abendſegen einer Braut oder Bräuti-
gams auff ihrem Hochzeit-Tage.

P. Z.

ALlmächtiger/ barmhertziger GOtt/ liebreicher
Vater: Ich dancke dir von Grund meiner
Seelen/ daß du nicht allein nach deinem gnä-
digen Willen und Wolgefallen mir an dieſem Tage
meine liebe Braut (Bräutigam) zuführen und fü-
gen laſſen/ ſondern auch ſelbſt/ durch deine heilige
Beywohnung/ unſere Hochzeit/ als ein heiliger gna-
denreicher Gaſt/ gnädig beſeligen/ und uns mit dem
himmliſchen Hochzeit-Geſchenck deines väterlichen
Segens begaben/ ja alles Unheil und Ungemach vä-
terlich abwenden wollen. Ich bitte dich/ du wolleſt
uns heint dieſe Nacht und allezeit mit ſolchen deinen
heilwärtigen Gnaden-Segen ferner überſchatten/
uns in deiner Furcht/ wie Tobias und Sara/ erhal-
ten/ unſer Ehebett züchtig/ und als Chriſtgläubigen
geziemet/ beſchreiten laſſen/ und deinen heiligen En-
geln Befehl thun/ daß ſie ſich umb uns herlagern/
uns zu bewachen/ damit uns der hölliſche Eheſtörer
an Leib und Seele keinen Schaden könne zufügen.
Laß in unſern beyden Hertzen allezeit auffgehen die
Pflantzen der rechtſchaffenen Liebe und unverfälſch-
ter Treue. Laß darinnen wachſen ie länger ie lieber/
und das liebe vergiß mein nicht ſtets in voller Blüte
ſtehen/ wie auch den wahren Glauben der rechten
Erkäntniß deines lieben Sohnes und der gottſeligen
Gedult. Ja gib uns/ was uns nütz und ſelig iſt bey-
des an Leib und Seele; Lencke unſere Sinne und
Gedancken/ daß wir unſer Ziel nicht auff das Zeit-
liche ſetzen/ ſondern allezeit in hertzlicher Demuth
unſer aller Ankunfft behertzigen/ und gedencken/
daß wir aus der Erden gemacht ſind/ und wie-

der
J
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0159" n="129"/>
        <div n="2">
          <head>Abend&#x017F;egen einer Braut oder Bräuti-<lb/>
gams auff ihrem Hochzeit-Tage.</head><lb/>
          <argument>
            <p>P. Z.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>Llmächtiger/ barmhertziger GOtt/ liebreicher<lb/>
Vater: Ich dancke dir von Grund meiner<lb/>
Seelen/ daß du nicht allein nach deinem gnä-<lb/>
digen Willen und Wolgefallen mir an die&#x017F;em Tage<lb/>
meine liebe Braut (Bräutigam) zuführen und fü-<lb/>
gen la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern auch &#x017F;elb&#x017F;t/ durch deine heilige<lb/>
Beywohnung/ un&#x017F;ere Hochzeit/ als ein heiliger gna-<lb/>
denreicher Ga&#x017F;t/ gnädig be&#x017F;eligen/ und uns mit dem<lb/>
himmli&#x017F;chen Hochzeit-Ge&#x017F;chenck deines väterlichen<lb/>
Segens begaben/ ja alles Unheil und Ungemach vä-<lb/>
terlich abwenden wollen. Ich bitte dich/ du wolle&#x017F;t<lb/>
uns heint die&#x017F;e Nacht und allezeit mit &#x017F;olchen deinen<lb/>
heilwärtigen Gnaden-Segen ferner über&#x017F;chatten/<lb/>
uns in deiner Furcht/ wie Tobias und Sara/ erhal-<lb/>
ten/ un&#x017F;er Ehebett züchtig/ und als Chri&#x017F;tgläubigen<lb/>
geziemet/ be&#x017F;chreiten la&#x017F;&#x017F;en/ und deinen heiligen En-<lb/>
geln Befehl thun/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich umb uns herlagern/<lb/>
uns zu bewachen/ damit uns der hölli&#x017F;che Ehe&#x017F;törer<lb/>
an Leib und Seele keinen Schaden könne zufügen.<lb/>
Laß in un&#x017F;ern beyden Hertzen allezeit auffgehen die<lb/>
Pflantzen der recht&#x017F;chaffenen Liebe und unverfäl&#x017F;ch-<lb/>
ter Treue. Laß darinnen wach&#x017F;en ie länger ie lieber/<lb/>
und das liebe vergiß mein nicht &#x017F;tets in voller Blüte<lb/>
&#x017F;tehen/ wie auch den wahren Glauben der rechten<lb/>
Erkäntniß deines lieben Sohnes und der gott&#x017F;eligen<lb/>
Gedult. Ja gib uns/ was uns nütz und &#x017F;elig i&#x017F;t bey-<lb/>
des an Leib und Seele; Lencke un&#x017F;ere Sinne und<lb/>
Gedancken/ daß wir un&#x017F;er Ziel nicht auff das Zeit-<lb/>
liche &#x017F;etzen/ &#x017F;ondern allezeit in hertzlicher Demuth<lb/>
un&#x017F;er aller Ankunfft behertzigen/ und gedencken/<lb/>
daß wir aus der Erden gemacht &#x017F;ind/ und wie-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0159] Abendſegen einer Braut oder Bräuti- gams auff ihrem Hochzeit-Tage. P. Z. ALlmächtiger/ barmhertziger GOtt/ liebreicher Vater: Ich dancke dir von Grund meiner Seelen/ daß du nicht allein nach deinem gnä- digen Willen und Wolgefallen mir an dieſem Tage meine liebe Braut (Bräutigam) zuführen und fü- gen laſſen/ ſondern auch ſelbſt/ durch deine heilige Beywohnung/ unſere Hochzeit/ als ein heiliger gna- denreicher Gaſt/ gnädig beſeligen/ und uns mit dem himmliſchen Hochzeit-Geſchenck deines väterlichen Segens begaben/ ja alles Unheil und Ungemach vä- terlich abwenden wollen. Ich bitte dich/ du wolleſt uns heint dieſe Nacht und allezeit mit ſolchen deinen heilwärtigen Gnaden-Segen ferner überſchatten/ uns in deiner Furcht/ wie Tobias und Sara/ erhal- ten/ unſer Ehebett züchtig/ und als Chriſtgläubigen geziemet/ beſchreiten laſſen/ und deinen heiligen En- geln Befehl thun/ daß ſie ſich umb uns herlagern/ uns zu bewachen/ damit uns der hölliſche Eheſtörer an Leib und Seele keinen Schaden könne zufügen. Laß in unſern beyden Hertzen allezeit auffgehen die Pflantzen der rechtſchaffenen Liebe und unverfälſch- ter Treue. Laß darinnen wachſen ie länger ie lieber/ und das liebe vergiß mein nicht ſtets in voller Blüte ſtehen/ wie auch den wahren Glauben der rechten Erkäntniß deines lieben Sohnes und der gottſeligen Gedult. Ja gib uns/ was uns nütz und ſelig iſt bey- des an Leib und Seele; Lencke unſere Sinne und Gedancken/ daß wir unſer Ziel nicht auff das Zeit- liche ſetzen/ ſondern allezeit in hertzlicher Demuth unſer aller Ankunfft behertzigen/ und gedencken/ daß wir aus der Erden gemacht ſind/ und wie- der J

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/159
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/159>, abgerufen am 02.09.2024.