Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet eines armen Sünders.
ten ungehorsam gewesen/ und das Gesetz meines
Höchsten habe ich geschändet/ darumb muß nun
mein Hertz mit Unglück geplaget werden/ daß ich
muß in Ketten und Banden/ in Finsternis und
Dunckeln sitzen/ gefangen im Zwang und Eisen. Ich
liege da/ und niemand hilfft mir auff. Nun
HErr/ ich ruffe zu dir in meiner Noth/ führe mich
aus der Finsterniß und Dunckeln/ und zerreiß mei-
ne Bande: So wil ich HErr/ dir dancken umb dei-
ne Güte und umb deine Wunder/ die du an den
Menschen-Kindern thust/ Amen.

Gebet umb Vergebung der Sünden eines
gefangenen armen Sünders.

M J. Schmidt.

HErr/ du gerechter und barmhertziger GOtt/
deine Gerichte sind Gerechtigkeit und War-
heit/ der du mir deine Gnade aus gerechtem Ge-
richte entzogen/ und weil ich aus sündlicher Schwach-
heit nach dem schändlichen Willen des Teuffels/ der
bösen Gesellschafft und des Fleisches/ dein heilig Wort
und das liebe Gebet muthwillig/ versäumlich und
verächtlich übergangen/ mich deßwegen in grobe und
greuliche Sünden/ und also in Gefahr des Leibes
und der Seelen hast sincken und fallen lassen/ daß mir
nun wiederfähret/ was ich werth bin/ und wie ich
verdienet habe/ in dem ich nicht nur leiblich mit Ket-
ten und Banden umbgeben/ und das Gerichte zum
Tode/ ja den gewaltsamen Tod selbsten alle Augen-
blick zu gewarten habe/ sondern auch in meiner See-
len/ umb begangener Sünden willen/ greulich geäng-
stiget/ und mit grosser Angst des nagenden Gewis-
sens-Wurms/ der Höllen/ des Teuffels/ deines
Zorns und des Todes geplaget werde. In welcher
Noth und Trübsal ich doch/ nechst deiner Gnade/

mich

Gebet eines armen Sünders.
ten ungehorſam geweſen/ und das Geſetz meines
Höchſten habe ich geſchändet/ darumb muß nun
mein Hertz mit Unglück geplaget werden/ daß ich
muß in Ketten und Banden/ in Finſternis und
Dunckeln ſitzen/ gefangen im Zwang und Eiſen. Ich
liege da/ und niemand hilfft mir auff. Nun
HErr/ ich ruffe zu dir in meiner Noth/ führe mich
aus der Finſterniß und Dunckeln/ und zerreiß mei-
ne Bande: So wil ich HErr/ dir dancken umb dei-
ne Güte und umb deine Wunder/ die du an den
Menſchen-Kindern thuſt/ Amen.

Gebet umb Vergebung der Sünden eines
gefangenen armen Sünders.

M J. Schmidt.

HErr/ du gerechter und barmhertziger GOtt/
deine Gerichte ſind Gerechtigkeit und War-
heit/ deꝛ du miꝛ deine Gnade aus geꝛechtem Ge-
richte entzogen/ uñ weil ich aus ſündlicher Schwach-
heit nach dem ſchändlichen Willen des Teuffels/ der
böſen Geſellſchafft und des Fleiſches/ dein heilig Wort
und das liebe Gebet muthwillig/ verſäumlich und
verächtlich übergangen/ mich deßwegen in grobe und
greuliche Sünden/ und alſo in Gefahr des Leibes
und der Seelen haſt ſincken und fallen laſſen/ daß mir
nun wiederfähret/ was ich werth bin/ und wie ich
verdienet habe/ in dem ich nicht nur leiblich mit Ket-
ten und Banden umbgeben/ und das Gerichte zum
Tode/ ja den gewaltſamen Tod ſelbſten alle Augen-
blick zu gewarten habe/ ſondern auch in meiner See-
len/ umb begangener Sünden willen/ gꝛeulich geäng-
ſtiget/ und mit groſſer Angſt des nagenden Gewiſ-
ſens-Wurms/ der Höllen/ des Teuffels/ deines
Zorns und des Todes geplaget werde. In welcher
Noth und Trübſal ich doch/ nechſt deiner Gnade/

mich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1458" n="1410"/><fw place="top" type="header">Gebet eines armen Sünders.</fw><lb/>
ten ungehor&#x017F;am gewe&#x017F;en/ und das Ge&#x017F;etz meines<lb/>
Höch&#x017F;ten habe ich ge&#x017F;chändet/ darumb muß nun<lb/>
mein Hertz mit Unglück geplaget werden/ daß ich<lb/>
muß in Ketten und Banden/ in Fin&#x017F;ternis und<lb/>
Dunckeln &#x017F;itzen/ gefangen im Zwang und Ei&#x017F;en. Ich<lb/>
liege da/ und niemand hilfft mir auff. Nun<lb/>
HErr/ ich ruffe zu dir in meiner Noth/ führe mich<lb/>
aus der Fin&#x017F;terniß und Dunckeln/ und zerreiß mei-<lb/>
ne Bande: So wil ich HErr/ dir dancken umb dei-<lb/>
ne Güte und umb deine Wunder/ die du an den<lb/>
Men&#x017F;chen-Kindern thu&#x017F;t/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Gebet umb Vergebung der Sünden eines</hi><lb/>
gefangenen armen Sünders.</head><lb/>
          <argument>
            <p>M J. Schmidt.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>Err/ du gerechter und barmhertziger GOtt/<lb/>
deine Gerichte &#x017F;ind Gerechtigkeit und War-<lb/>
heit/ de&#xA75B; du mi&#xA75B; deine Gnade aus ge&#xA75B;echtem Ge-<lb/>
richte entzogen/ un&#x0303; weil ich aus &#x017F;ündlicher Schwach-<lb/>
heit nach dem &#x017F;chändlichen Willen des Teuffels/ der<lb/>&#x017F;en Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft und des Flei&#x017F;ches/ dein heilig Wort<lb/>
und das liebe Gebet muthwillig/ ver&#x017F;äumlich und<lb/>
verächtlich übergangen/ mich deßwegen in grobe und<lb/>
greuliche Sünden/ und al&#x017F;o in Gefahr des Leibes<lb/>
und der Seelen ha&#x017F;t &#x017F;incken und fallen la&#x017F;&#x017F;en/ daß mir<lb/>
nun wiederfähret/ was ich werth bin/ und wie ich<lb/>
verdienet habe/ in dem ich nicht nur leiblich mit Ket-<lb/>
ten und Banden umbgeben/ und das Gerichte zum<lb/>
Tode/ ja den gewalt&#x017F;amen Tod &#x017F;elb&#x017F;ten alle Augen-<lb/>
blick zu gewarten habe/ &#x017F;ondern auch in meiner See-<lb/>
len/ umb begangener Sünden willen/ g&#xA75B;eulich geäng-<lb/>
&#x017F;tiget/ und mit gro&#x017F;&#x017F;er Ang&#x017F;t des nagenden Gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ens-Wurms/ der Höllen/ des Teuffels/ deines<lb/>
Zorns und des Todes geplaget werde. In welcher<lb/>
Noth und Trüb&#x017F;al ich doch/ nech&#x017F;t deiner Gnade/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mich</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1410/1458] Gebet eines armen Sünders. ten ungehorſam geweſen/ und das Geſetz meines Höchſten habe ich geſchändet/ darumb muß nun mein Hertz mit Unglück geplaget werden/ daß ich muß in Ketten und Banden/ in Finſternis und Dunckeln ſitzen/ gefangen im Zwang und Eiſen. Ich liege da/ und niemand hilfft mir auff. Nun HErr/ ich ruffe zu dir in meiner Noth/ führe mich aus der Finſterniß und Dunckeln/ und zerreiß mei- ne Bande: So wil ich HErr/ dir dancken umb dei- ne Güte und umb deine Wunder/ die du an den Menſchen-Kindern thuſt/ Amen. Gebet umb Vergebung der Sünden eines gefangenen armen Sünders. M J. Schmidt. HErr/ du gerechter und barmhertziger GOtt/ deine Gerichte ſind Gerechtigkeit und War- heit/ deꝛ du miꝛ deine Gnade aus geꝛechtem Ge- richte entzogen/ uñ weil ich aus ſündlicher Schwach- heit nach dem ſchändlichen Willen des Teuffels/ der böſen Geſellſchafft und des Fleiſches/ dein heilig Wort und das liebe Gebet muthwillig/ verſäumlich und verächtlich übergangen/ mich deßwegen in grobe und greuliche Sünden/ und alſo in Gefahr des Leibes und der Seelen haſt ſincken und fallen laſſen/ daß mir nun wiederfähret/ was ich werth bin/ und wie ich verdienet habe/ in dem ich nicht nur leiblich mit Ket- ten und Banden umbgeben/ und das Gerichte zum Tode/ ja den gewaltſamen Tod ſelbſten alle Augen- blick zu gewarten habe/ ſondern auch in meiner See- len/ umb begangener Sünden willen/ gꝛeulich geäng- ſtiget/ und mit groſſer Angſt des nagenden Gewiſ- ſens-Wurms/ der Höllen/ des Teuffels/ deines Zorns und des Todes geplaget werde. In welcher Noth und Trübſal ich doch/ nechſt deiner Gnade/ mich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1458
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1458>, abgerufen am 23.07.2024.