Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Dancksagung nach dem Begräbniß.
in Himmel/ mittler Zeit erhalte uns in wahrem
Glauben und gottseligem Leben/ daß wir hinfahren
aus diesem Elende/ du bist die Aufferstehung und
das Leben/ wer an dich gläubet/ der wird leben/ ob er
gleich stirbet/ und wer da lebet und gläubet an dich/
der wird nimmermehr sterben/ laß ihn und uns von
unserm Schlaff frölich zum Leben auffstehen/ und
zur himmlischen Freude eingehen/ umb dein selbst
willen/ Amen.

Wie sich des Verstorbenen Freunde ver-
halten sollen. Sir. 38.

MEin Kind/ wenn einer stirbt/ so beweine ihn/
und klage ihn/ als sey dir groß Leid geschehen/
und verhülle seinen Leib gebührlicher Wei-
se/ und bestatte ihn ehrlich zum Grabe. Du solt bit-
terlich weinen/ und hertzlich betrübt seyn/ und Leide
tragen/ darnach er gewest ist/ zum wenigsten einen
Tag oder zween/ auff daß man nicht übel von dir re-
den möge. Und tröste dich auch wieder/ daß du nicht
traurig werdest: Denn von Trauren kommt der
Tod/ und des Hertzens Traurigkeit schwächet die
Kräffte. Laß die Traurigkeit nicht in dein Hertz/
sondern schlage sie von dir/ und dencke ans Ende/ und
vergiß nicht: Denn da ist kein Wiederkommen/ es
hilfft ihm nichts/ und du thust dir Schaden. Geden-
cke an ihn/ wie er gestorben ist/ so must du auch ster-
ben. Gestern wars an mir/ heut ists an dir. Weil
der Todte nun in der Ruhe liegt/ so höre auch auff
sein zu gedencken/ und tröste dich wieder über ihn/
weil sein Geist von hinnen geschieden ist.

Testa-

Danckſagung nach dem Begräbniß.
in Himmel/ mittler Zeit erhalte uns in wahrem
Glauben und gottſeligem Leben/ daß wir hinfahren
aus dieſem Elende/ du biſt die Aufferſtehung und
das Leben/ wer an dich gläubet/ der wird leben/ ob er
gleich ſtirbet/ und wer da lebet und gläubet an dich/
der wird nimmermehr ſterben/ laß ihn und uns von
unſerm Schlaff frölich zum Leben auffſtehen/ und
zur himmliſchen Freude eingehen/ umb dein ſelbſt
willen/ Amen.

Wie ſich des Verſtorbenen Freunde ver-
halten ſollen. Sir. 38.

MEin Kind/ wenn einer ſtirbt/ ſo beweine ihn/
und klage ihn/ als ſey dir groß Leid geſchehen/
und verhülle ſeinen Leib gebührlicher Wei-
ſe/ und beſtatte ihn ehrlich zum Grabe. Du ſolt bit-
terlich weinen/ und hertzlich betrübt ſeyn/ und Leide
tragen/ darnach er geweſt iſt/ zum wenigſten einen
Tag oder zween/ auff daß man nicht übel von dir re-
den möge. Und tröſte dich auch wieder/ daß du nicht
traurig werdeſt: Denn von Trauren kommt der
Tod/ und des Hertzens Traurigkeit ſchwächet die
Kräffte. Laß die Traurigkeit nicht in dein Hertz/
ſondern ſchlage ſie von dir/ und dencke ans Ende/ und
vergiß nicht: Denn da iſt kein Wiederkommen/ es
hilfft ihm nichts/ und du thuſt dir Schaden. Geden-
cke an ihn/ wie er geſtorben iſt/ ſo muſt du auch ſter-
ben. Geſtern wars an mir/ heut iſts an dir. Weil
der Todte nun in der Ruhe liegt/ ſo höre auch auff
ſein zu gedencken/ und tröſte dich wieder über ihn/
weil ſein Geiſt von hinnen geſchieden iſt.

Teſta-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1450" n="1402"/><fw place="top" type="header">Danck&#x017F;agung nach dem Begräbniß.</fw><lb/>
in Himmel/ mittler Zeit erhalte uns in wahrem<lb/>
Glauben und gott&#x017F;eligem Leben/ daß wir hinfahren<lb/>
aus die&#x017F;em Elende/ du bi&#x017F;t die Auffer&#x017F;tehung und<lb/>
das Leben/ wer an dich gläubet/ der wird leben/ ob er<lb/>
gleich &#x017F;tirbet/ und wer da lebet und gläubet an dich/<lb/>
der wird nimmermehr &#x017F;terben/ laß ihn und uns von<lb/>
un&#x017F;erm Schlaff frölich zum Leben auff&#x017F;tehen/ und<lb/>
zur himmli&#x017F;chen Freude eingehen/ umb dein &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
willen/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Wie &#x017F;ich des Ver&#x017F;torbenen Freunde ver-</hi><lb/>
halten &#x017F;ollen. Sir. 38.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>Ein Kind/ wenn einer &#x017F;tirbt/ &#x017F;o beweine ihn/<lb/>
und klage ihn/ als &#x017F;ey dir groß Leid ge&#x017F;chehen/<lb/>
und verhülle &#x017F;einen Leib gebührlicher Wei-<lb/>
&#x017F;e/ und be&#x017F;tatte ihn ehrlich zum Grabe. Du &#x017F;olt bit-<lb/>
terlich weinen/ und hertzlich betrübt &#x017F;eyn/ und Leide<lb/>
tragen/ darnach er gewe&#x017F;t i&#x017F;t/ zum wenig&#x017F;ten einen<lb/>
Tag oder zween/ auff daß man nicht übel von dir re-<lb/>
den möge. Und trö&#x017F;te dich auch wieder/ daß du nicht<lb/>
traurig werde&#x017F;t: Denn von Trauren kommt der<lb/>
Tod/ und des Hertzens Traurigkeit &#x017F;chwächet die<lb/>
Kräffte. Laß die Traurigkeit nicht in dein Hertz/<lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;chlage &#x017F;ie von dir/ und dencke ans Ende/ und<lb/>
vergiß nicht: Denn da i&#x017F;t kein Wiederkommen/ es<lb/>
hilfft ihm nichts/ und du thu&#x017F;t dir Schaden. Geden-<lb/>
cke an ihn/ wie er ge&#x017F;torben i&#x017F;t/ &#x017F;o mu&#x017F;t du auch &#x017F;ter-<lb/>
ben. Ge&#x017F;tern wars an mir/ heut i&#x017F;ts an dir. Weil<lb/>
der Todte nun in der Ruhe liegt/ &#x017F;o höre auch auff<lb/>
&#x017F;ein zu gedencken/ und trö&#x017F;te dich wieder über ihn/<lb/>
weil &#x017F;ein Gei&#x017F;t von hinnen ge&#x017F;chieden i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Te&#x017F;ta-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1402/1450] Danckſagung nach dem Begräbniß. in Himmel/ mittler Zeit erhalte uns in wahrem Glauben und gottſeligem Leben/ daß wir hinfahren aus dieſem Elende/ du biſt die Aufferſtehung und das Leben/ wer an dich gläubet/ der wird leben/ ob er gleich ſtirbet/ und wer da lebet und gläubet an dich/ der wird nimmermehr ſterben/ laß ihn und uns von unſerm Schlaff frölich zum Leben auffſtehen/ und zur himmliſchen Freude eingehen/ umb dein ſelbſt willen/ Amen. Wie ſich des Verſtorbenen Freunde ver- halten ſollen. Sir. 38. MEin Kind/ wenn einer ſtirbt/ ſo beweine ihn/ und klage ihn/ als ſey dir groß Leid geſchehen/ und verhülle ſeinen Leib gebührlicher Wei- ſe/ und beſtatte ihn ehrlich zum Grabe. Du ſolt bit- terlich weinen/ und hertzlich betrübt ſeyn/ und Leide tragen/ darnach er geweſt iſt/ zum wenigſten einen Tag oder zween/ auff daß man nicht übel von dir re- den möge. Und tröſte dich auch wieder/ daß du nicht traurig werdeſt: Denn von Trauren kommt der Tod/ und des Hertzens Traurigkeit ſchwächet die Kräffte. Laß die Traurigkeit nicht in dein Hertz/ ſondern ſchlage ſie von dir/ und dencke ans Ende/ und vergiß nicht: Denn da iſt kein Wiederkommen/ es hilfft ihm nichts/ und du thuſt dir Schaden. Geden- cke an ihn/ wie er geſtorben iſt/ ſo muſt du auch ſter- ben. Geſtern wars an mir/ heut iſts an dir. Weil der Todte nun in der Ruhe liegt/ ſo höre auch auff ſein zu gedencken/ und tröſte dich wieder über ihn/ weil ſein Geiſt von hinnen geſchieden iſt. Teſta-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1450
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1450>, abgerufen am 23.07.2024.