Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Verlangen der Seelen nach GOtt.
Meer-Sterns/ daß wir uns nach dir/ den rechten
Anfurt/ richten sollen. O HErr/ regiere unser Schiff
mit deiner Rechten/ durch dein Creutz/ auff daß wir
unter den Meers-Wellen nicht verderben/ das Un-
gewitter uns nicht versencke und erträncke/ noch die
Tieffe verschlinge/ sondern ziehe uns durch die Krafft
deines Creutzes aus diesem Meer/ zu dir unserm ei-
nigen Trost/ die wir dich von weitem/ wie den Mor-
gen-Stern und die Sonne der Gerechtigkeit/ da du
unser am Ufer des himmlischen Vaterlandes gewär-
tig bist/ mit weinenden Augen kaum können ansehen.
Siehe/ wir deine Erlöseten/ doch ietzt noch deine
Frembdlinge/ ruffen zu dir/ welche du mit deinem
theuren Blut erlöset hast. Erhöre uns/ O HErr
unser Heyland/ du Zuversicht aller Menschen/ an al-
len Enden der Welt und des Meers; Wir schwim-
men auff dem unruhigen/ gefährlichen und trüben
Meer/ du stehest am Ufer/ und siehest unsere Gefähr-
ligkeiten sehr wol/ errette uns umb deines Nahmens
willen. Verleihe uns deine Gnade/ daß wir zwischen
den schrecklichen und allergefährlichsten Steinklip-
pen die Mittelstrasse treffen/ und hindurch fahren/
daß wir beyderseits der Gefahr entrinnen/ mit un-
versehrtem Schiff/ und gantzen Gütern und Wah-
ren/ die Anfurt des ewigen Lebens sicher und rich-
tig erlangen und erreichen mögen/ Amen.

Ein schön Gebet/ darinnen das Hertz betrach-
tet die Freude des ewigen Lebens/ und darum
gantz sehnlich bittet.

S. Augustinus.

MEin HErr und mein GOtt/ der du meines
Hertzens Zuversicht und Freude bist/ sprich
mir deine Freude allezeit in mein Hertz/ da-
von uns dein lieber Sohn unser Heyland sagt/ und
spricht: Bittet/ so werdet ihr nehmen/ daß eure Freu-

de voll-

Verlangen der Seelen nach GOtt.
Meer-Sterns/ daß wir uns nach dir/ den rechten
Anfurt/ richten ſollen. O HErr/ regiere unſer Schiff
mit deiner Rechten/ durch dein Creutz/ auff daß wir
unter den Meers-Wellen nicht verderben/ das Un-
gewitter uns nicht verſencke und erträncke/ noch die
Tieffe verſchlinge/ ſondern ziehe uns durch die Krafft
deines Creutzes aus dieſem Meer/ zu dir unſerm ei-
nigen Troſt/ die wir dich von weitem/ wie den Mor-
gen-Stern und die Sonne der Gerechtigkeit/ da du
unſer am Ufer des himmliſchen Vaterlandes gewär-
tig biſt/ mit weinenden Augen kaum können anſehen.
Siehe/ wir deine Erlöſeten/ doch ietzt noch deine
Frembdlinge/ ruffen zu dir/ welche du mit deinem
theuren Blut erlöſet haſt. Erhöre uns/ O HErr
unſer Heyland/ du Zuverſicht aller Menſchen/ an al-
len Enden der Welt und des Meers; Wir ſchwim-
men auff dem unruhigen/ gefährlichen und trüben
Meer/ du ſteheſt am Ufer/ und ſieheſt unſere Gefähr-
ligkeiten ſehr wol/ errette uns umb deines Nahmens
willen. Verleihe uns deine Gnade/ daß wir zwiſchen
den ſchrecklichen und allergefährlichſten Steinklip-
pen die Mittelſtraſſe treffen/ und hindurch fahren/
daß wir beyderſeits der Gefahr entrinnen/ mit un-
verſehrtem Schiff/ und gantzen Gütern und Wah-
ren/ die Anfurt des ewigen Lebens ſicher und rich-
tig erlangen und erreichen mögen/ Amen.

Ein ſchön Gebet/ darinnen das Hertz betrach-
tet die Freude des ewigen Lebens/ und darum
gantz ſehnlich bittet.

S. Auguſtinus.

MEin HErr und mein GOtt/ der du meines
Hertzens Zuverſicht und Freude biſt/ ſprich
mir deine Freude allezeit in mein Hertz/ da-
von uns dein lieber Sohn unſer Heyland ſagt/ und
ſpricht: Bittet/ ſo werdet ihr nehmen/ daß eure Freu-

de voll-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1388" n="1340"/><fw place="top" type="header">Verlangen der Seelen nach GOtt.</fw><lb/>
Meer-Sterns/ daß wir uns nach dir/ den rechten<lb/>
Anfurt/ richten &#x017F;ollen. O HErr/ regiere un&#x017F;er Schiff<lb/>
mit deiner Rechten/ durch dein Creutz/ auff daß wir<lb/>
unter den Meers-Wellen nicht verderben/ das Un-<lb/>
gewitter uns nicht ver&#x017F;encke und erträncke/ noch die<lb/>
Tieffe ver&#x017F;chlinge/ &#x017F;ondern ziehe uns durch die Krafft<lb/>
deines Creutzes aus die&#x017F;em Meer/ zu dir un&#x017F;erm ei-<lb/>
nigen Tro&#x017F;t/ die wir dich von weitem/ wie den Mor-<lb/>
gen-Stern und die Sonne der Gerechtigkeit/ da du<lb/>
un&#x017F;er am Ufer des himmli&#x017F;chen Vaterlandes gewär-<lb/>
tig bi&#x017F;t/ mit weinenden Augen kaum können an&#x017F;ehen.<lb/>
Siehe/ wir deine Erlö&#x017F;eten/ doch ietzt noch deine<lb/>
Frembdlinge/ ruffen zu dir/ welche du mit deinem<lb/>
theuren Blut erlö&#x017F;et ha&#x017F;t. Erhöre uns/ O HErr<lb/>
un&#x017F;er Heyland/ du Zuver&#x017F;icht aller Men&#x017F;chen/ an al-<lb/>
len Enden der Welt und des Meers; Wir &#x017F;chwim-<lb/>
men auff dem unruhigen/ gefährlichen und trüben<lb/>
Meer/ du &#x017F;tehe&#x017F;t am Ufer/ und &#x017F;iehe&#x017F;t un&#x017F;ere Gefähr-<lb/>
ligkeiten &#x017F;ehr wol/ errette uns umb deines Nahmens<lb/>
willen. Verleihe uns deine Gnade/ daß wir zwi&#x017F;chen<lb/>
den &#x017F;chrecklichen und allergefährlich&#x017F;ten Steinklip-<lb/>
pen die Mittel&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e treffen/ und hindurch fahren/<lb/>
daß wir beyder&#x017F;eits der Gefahr entrinnen/ mit un-<lb/>
ver&#x017F;ehrtem Schiff/ und gantzen Gütern und Wah-<lb/>
ren/ die Anfurt des ewigen Lebens &#x017F;icher und rich-<lb/>
tig erlangen und erreichen mögen/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Ein &#x017F;chön Gebet/ darinnen das Hertz betrach-</hi><lb/>
tet die Freude des ewigen Lebens/ und darum<lb/>
gantz &#x017F;ehnlich bittet.</head>
          <argument>
            <p>S. Augu&#x017F;tinus.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>Ein HErr und mein GOtt/ der du meines<lb/>
Hertzens Zuver&#x017F;icht und Freude bi&#x017F;t/ &#x017F;prich<lb/>
mir deine Freude allezeit in mein Hertz/ da-<lb/>
von uns dein lieber Sohn un&#x017F;er Heyland &#x017F;agt/ und<lb/>
&#x017F;pricht: Bittet/ &#x017F;o werdet ihr nehmen/ daß eure Freu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">de voll-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1340/1388] Verlangen der Seelen nach GOtt. Meer-Sterns/ daß wir uns nach dir/ den rechten Anfurt/ richten ſollen. O HErr/ regiere unſer Schiff mit deiner Rechten/ durch dein Creutz/ auff daß wir unter den Meers-Wellen nicht verderben/ das Un- gewitter uns nicht verſencke und erträncke/ noch die Tieffe verſchlinge/ ſondern ziehe uns durch die Krafft deines Creutzes aus dieſem Meer/ zu dir unſerm ei- nigen Troſt/ die wir dich von weitem/ wie den Mor- gen-Stern und die Sonne der Gerechtigkeit/ da du unſer am Ufer des himmliſchen Vaterlandes gewär- tig biſt/ mit weinenden Augen kaum können anſehen. Siehe/ wir deine Erlöſeten/ doch ietzt noch deine Frembdlinge/ ruffen zu dir/ welche du mit deinem theuren Blut erlöſet haſt. Erhöre uns/ O HErr unſer Heyland/ du Zuverſicht aller Menſchen/ an al- len Enden der Welt und des Meers; Wir ſchwim- men auff dem unruhigen/ gefährlichen und trüben Meer/ du ſteheſt am Ufer/ und ſieheſt unſere Gefähr- ligkeiten ſehr wol/ errette uns umb deines Nahmens willen. Verleihe uns deine Gnade/ daß wir zwiſchen den ſchrecklichen und allergefährlichſten Steinklip- pen die Mittelſtraſſe treffen/ und hindurch fahren/ daß wir beyderſeits der Gefahr entrinnen/ mit un- verſehrtem Schiff/ und gantzen Gütern und Wah- ren/ die Anfurt des ewigen Lebens ſicher und rich- tig erlangen und erreichen mögen/ Amen. Ein ſchön Gebet/ darinnen das Hertz betrach- tet die Freude des ewigen Lebens/ und darum gantz ſehnlich bittet.S. Auguſtinus. MEin HErr und mein GOtt/ der du meines Hertzens Zuverſicht und Freude biſt/ ſprich mir deine Freude allezeit in mein Hertz/ da- von uns dein lieber Sohn unſer Heyland ſagt/ und ſpricht: Bittet/ ſo werdet ihr nehmen/ daß eure Freu- de voll-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1388
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1388>, abgerufen am 26.11.2024.