Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Verlangen der Seelen nach GOtt.
kommen seyn. O recht selig sind die/ welche aus dem
Meer dieser Welt zum Ufer des ewigen Lebens/
aus diesem Elende zu ihrem Vaterlande/ aus die-
sem Kercker zur ewigen Freyheit kommen sind.
Selig sind sie in ihrer gewünschten Ruhe/ denn sie
haben die Crone der ewigen Herrligkeit erlanget/
die sie hier durch viel Trübsal gesucht haben/ sie sind
frölich/ und haben ein lieblich Wesen in Ewigkeit.
O recht selig! ja selig und über selig sind sie/ denn
sie sind nun von allem Ubel erlöset/ haben die un-
vergängliche Herrligkeit erlanget/ und das Reich
der Ehren eingenommen. O ewiges Reich! O
unvergängliches Himmelreich! in dir ist das ewi-
ge Licht/ und der Friede GOttes/ welcher höher
ist denn alle Sinne und Vernunfft: In dir ruhen
die Seelen der Heiligen/ ewige Freude ist über ih-
rem Häupte/ mit Wonne und Frolocken sind sie
umbgeben/ aber Angst und Elend ist ferne von ih-
nen. HERR mein GOTT/ wie herrlich ist dein
Himmelreich/ darinnen alle Heiligen mit dir herr-
schen/ mit Licht und hellem Glantz sind sie beklei-
det/ und tragen güldene Kronen auff ihren Häu-
ptern. Das ist ein Reich der ewigen Seligkeit/
HERR/ da du bist die Hoffnung und Ehren-
Kron deiner Heiligen/ darinnen du dich von ihnen
schauen läst von Angesicht zu Angesicht/ und er-
freuest sie umb und umb mit deinem Friede/ welcher
besser ist denn alle Sinne und Vernunfft. Da ist
unendliche Freude/ Freude ohne Trauren/ Heil
ohne Leid/ da ist ewige Wolfahrt und keine Trübsal/
da ist ein ewiges liebliches Wesen und keine Müh-
seligkeit/ da ist das ewige Licht und keine Finster-
niß/ da ist das ewige Leben und kein Tod/ da ist das
ewige Gut und kein Ubel/ da ist eitel Jugend und

kein

Verlangen der Seelen nach GOtt.
kommen ſeyn. O recht ſelig ſind die/ welche aus dem
Meer dieſer Welt zum Ufer des ewigen Lebens/
aus dieſem Elende zu ihrem Vaterlande/ aus die-
ſem Kercker zur ewigen Freyheit kommen ſind.
Selig ſind ſie in ihrer gewünſchten Ruhe/ denn ſie
haben die Crone der ewigen Herrligkeit erlanget/
die ſie hier durch viel Trübſal geſucht haben/ ſie ſind
frölich/ und haben ein lieblich Weſen in Ewigkeit.
O recht ſelig! ja ſelig und über ſelig ſind ſie/ denn
ſie ſind nun von allem Ubel erlöſet/ haben die un-
vergängliche Herrligkeit erlanget/ und das Reich
der Ehren eingenommen. O ewiges Reich! O
unvergängliches Himmelreich! in dir iſt das ewi-
ge Licht/ und der Friede GOttes/ welcher höher
iſt denn alle Sinne und Vernunfft: In dir ruhen
die Seelen der Heiligen/ ewige Freude iſt über ih-
rem Häupte/ mit Wonne und Frolocken ſind ſie
umbgeben/ aber Angſt und Elend iſt ferne von ih-
nen. HERR mein GOTT/ wie herrlich iſt dein
Himmelreich/ darinnen alle Heiligen mit dir herr-
ſchen/ mit Licht und hellem Glantz ſind ſie beklei-
det/ und tragen güldene Kronen auff ihren Häu-
ptern. Das iſt ein Reich der ewigen Seligkeit/
HERR/ da du biſt die Hoffnung und Ehren-
Kron deiner Heiligen/ darinnen du dich von ihnen
ſchauen läſt von Angeſicht zu Angeſicht/ und er-
freueſt ſie umb und umb mit deinem Friede/ welcher
beſſer iſt denn alle Sinne und Vernunfft. Da iſt
unendliche Freude/ Freude ohne Trauren/ Heil
ohne Leid/ da iſt ewige Wolfahrt und keine Trübſal/
da iſt ein ewiges liebliches Weſen und keine Müh-
ſeligkeit/ da iſt das ewige Licht und keine Finſter-
niß/ da iſt das ewige Leben und kein Tod/ da iſt das
ewige Gut und kein Ubel/ da iſt eitel Jugend und

kein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1386" n="1338"/><fw place="top" type="header">Verlangen der Seelen nach GOtt.</fw><lb/>
kommen &#x017F;eyn. O recht &#x017F;elig &#x017F;ind die/ welche aus dem<lb/>
Meer die&#x017F;er Welt zum Ufer des ewigen Lebens/<lb/>
aus die&#x017F;em Elende zu ihrem Vaterlande/ aus die-<lb/>
&#x017F;em Kercker zur ewigen Freyheit kommen &#x017F;ind.<lb/>
Selig &#x017F;ind &#x017F;ie in ihrer gewün&#x017F;chten Ruhe/ denn &#x017F;ie<lb/>
haben die Crone der ewigen Herrligkeit erlanget/<lb/>
die &#x017F;ie hier durch viel Trüb&#x017F;al ge&#x017F;ucht haben/ &#x017F;ie &#x017F;ind<lb/>
frölich/ und haben ein lieblich We&#x017F;en in Ewigkeit.<lb/>
O recht &#x017F;elig! ja &#x017F;elig und über &#x017F;elig &#x017F;ind &#x017F;ie/ denn<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ind nun von allem Ubel erlö&#x017F;et/ haben die un-<lb/>
vergängliche Herrligkeit erlanget/ und das Reich<lb/>
der Ehren eingenommen. O ewiges Reich! O<lb/>
unvergängliches Himmelreich! in dir i&#x017F;t das ewi-<lb/>
ge Licht/ und der Friede GOttes/ welcher höher<lb/>
i&#x017F;t denn alle Sinne und Vernunfft: In dir ruhen<lb/>
die Seelen der Heiligen/ ewige Freude i&#x017F;t über ih-<lb/>
rem Häupte/ mit Wonne und Frolocken &#x017F;ind &#x017F;ie<lb/>
umbgeben/ aber Ang&#x017F;t und Elend i&#x017F;t ferne von ih-<lb/>
nen. HERR mein GOTT/ wie herrlich i&#x017F;t dein<lb/>
Himmelreich/ darinnen alle Heiligen mit dir herr-<lb/>
&#x017F;chen/ mit Licht und hellem Glantz &#x017F;ind &#x017F;ie beklei-<lb/>
det/ und tragen güldene Kronen auff ihren Häu-<lb/>
ptern. Das i&#x017F;t ein Reich der ewigen Seligkeit/<lb/>
HERR/ da du bi&#x017F;t die Hoffnung und Ehren-<lb/>
Kron deiner Heiligen/ darinnen du dich von ihnen<lb/>
&#x017F;chauen lä&#x017F;t von Ange&#x017F;icht zu Ange&#x017F;icht/ und er-<lb/>
freue&#x017F;t &#x017F;ie umb und umb mit deinem Friede/ welcher<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t denn alle Sinne und Vernunfft. Da i&#x017F;t<lb/>
unendliche Freude/ Freude ohne Trauren/ Heil<lb/>
ohne Leid/ da i&#x017F;t ewige Wolfahrt und keine Trüb&#x017F;al/<lb/>
da i&#x017F;t ein ewiges liebliches We&#x017F;en und keine Müh-<lb/>
&#x017F;eligkeit/ da i&#x017F;t das ewige Licht und keine Fin&#x017F;ter-<lb/>
niß/ da i&#x017F;t das ewige Leben und kein Tod/ da i&#x017F;t das<lb/>
ewige Gut und kein Ubel/ da i&#x017F;t eitel Jugend und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kein</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1338/1386] Verlangen der Seelen nach GOtt. kommen ſeyn. O recht ſelig ſind die/ welche aus dem Meer dieſer Welt zum Ufer des ewigen Lebens/ aus dieſem Elende zu ihrem Vaterlande/ aus die- ſem Kercker zur ewigen Freyheit kommen ſind. Selig ſind ſie in ihrer gewünſchten Ruhe/ denn ſie haben die Crone der ewigen Herrligkeit erlanget/ die ſie hier durch viel Trübſal geſucht haben/ ſie ſind frölich/ und haben ein lieblich Weſen in Ewigkeit. O recht ſelig! ja ſelig und über ſelig ſind ſie/ denn ſie ſind nun von allem Ubel erlöſet/ haben die un- vergängliche Herrligkeit erlanget/ und das Reich der Ehren eingenommen. O ewiges Reich! O unvergängliches Himmelreich! in dir iſt das ewi- ge Licht/ und der Friede GOttes/ welcher höher iſt denn alle Sinne und Vernunfft: In dir ruhen die Seelen der Heiligen/ ewige Freude iſt über ih- rem Häupte/ mit Wonne und Frolocken ſind ſie umbgeben/ aber Angſt und Elend iſt ferne von ih- nen. HERR mein GOTT/ wie herrlich iſt dein Himmelreich/ darinnen alle Heiligen mit dir herr- ſchen/ mit Licht und hellem Glantz ſind ſie beklei- det/ und tragen güldene Kronen auff ihren Häu- ptern. Das iſt ein Reich der ewigen Seligkeit/ HERR/ da du biſt die Hoffnung und Ehren- Kron deiner Heiligen/ darinnen du dich von ihnen ſchauen läſt von Angeſicht zu Angeſicht/ und er- freueſt ſie umb und umb mit deinem Friede/ welcher beſſer iſt denn alle Sinne und Vernunfft. Da iſt unendliche Freude/ Freude ohne Trauren/ Heil ohne Leid/ da iſt ewige Wolfahrt und keine Trübſal/ da iſt ein ewiges liebliches Weſen und keine Müh- ſeligkeit/ da iſt das ewige Licht und keine Finſter- niß/ da iſt das ewige Leben und kein Tod/ da iſt das ewige Gut und kein Ubel/ da iſt eitel Jugend und kein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1386
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1386>, abgerufen am 23.07.2024.