Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Betrachtung des mühseligen Lebens. diesem deinem Elende erlöset und wol gestorben ist.O welch eine selige Handthierung ist es/ wenn einer nach einem seligen Ende strebet/ denn es träget viel- mehr denn Gold und Silber/ es bringet den aller- besten und schönsten Gewinn. O wie süß und lieblich ist ein solcher Tod/ denn er fördert zu einem recht- schaffenen Leben/ errettet von Kranckheit und Scha- den/ er tilget Hunger und Durst. O Tod! O Tod! den wir billig alle leiden müssen/ wie wol thust du den Frommen/ wie wehe thust du den Gottlosen. Du demütigest die Hoffärtigen/ Reichen und Gewalti- gen/ und erhöhest die Elenden. Du machest/ daß die Armen satt werden/ und bringest die Geitzhälse in ewige Armuth. Du bringest die Gottlosen zur Straffe/ und die Gerechten zur ewigen Herrligkeit. Betrachtung des Lebens in dieser mühse- ligen Welt. R. B. ACh HErr JEsu Christe/ du theurer Heiland/ Hie ist der Streit/ dort ist der Lohn/ Hie ist der Kampff/ dort ist die Kron. Dieweil denn der Tod ein Ende ist unserer Trübsal/ ger
Betrachtung des mühſeligen Lebens. dieſem deinem Elende erlöſet und wol geſtorben iſt.O welch eine ſelige Handthierung iſt es/ wenn einer nach einem ſeligen Ende ſtrebet/ denn es träget viel- mehr denn Gold und Silber/ es bringet den aller- beſten und ſchönſten Gewinn. O wie ſüß und lieblich iſt ein ſolcher Tod/ denn er fördert zu einem recht- ſchaffenen Leben/ errettet von Kranckheit und Scha- den/ er tilget Hunger und Durſt. O Tod! O Tod! den wir billig alle leiden müſſen/ wie wol thuſt du den Frommen/ wie wehe thuſt du den Gottloſen. Du demütigeſt die Hoffärtigen/ Reichen und Gewalti- gen/ und erhöheſt die Elenden. Du macheſt/ daß die Armen ſatt werden/ und bringeſt die Geitzhälſe in ewige Armuth. Du bringeſt die Gottloſen zur Straffe/ und die Gerechten zur ewigen Herrligkeit. Betrachtung des Lebens in dieſer mühſe- ligen Welt. R. B. ACh HErr JEſu Chriſte/ du theurer Heiland/ Hie iſt der Streit/ dort iſt der Lohn/ Hie iſt der Kampff/ dort iſt die Kron. Dieweil denn der Tod ein Ende iſt unſerer Trübſal/ ger
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Betrachtung des mühſeligen Lebens.
dieſem deinem Elende erlöſet und wol geſtorben iſt.
O welch eine ſelige Handthierung iſt es/ wenn einer
nach einem ſeligen Ende ſtrebet/ denn es träget viel-
mehr denn Gold und Silber/ es bringet den aller-
beſten und ſchönſten Gewinn. O wie ſüß und lieblich
iſt ein ſolcher Tod/ denn er fördert zu einem recht-
ſchaffenen Leben/ errettet von Kranckheit und Scha-
den/ er tilget Hunger und Durſt. O Tod! O Tod!
den wir billig alle leiden müſſen/ wie wol thuſt du
den Frommen/ wie wehe thuſt du den Gottloſen. Du
demütigeſt die Hoffärtigen/ Reichen und Gewalti-
gen/ und erhöheſt die Elenden. Du macheſt/ daß die
Armen ſatt werden/ und bringeſt die Geitzhälſe in
ewige Armuth. Du bringeſt die Gottloſen zur
Straffe/ und die Gerechten zur ewigen Herrligkeit.
Betrachtung des Lebens in dieſer mühſe-
ligen Welt.R. B.
ACh HErr JEſu Chriſte/ du theurer Heiland/
ich betrachte die Welt/ wie ich wil/ ſo iſt ſie doch
eine elende Welt/ eine trübſelige Welt/ eine
Welt voll Streits und Ungerechtigkeit/ eine Welt
voll Neid und Haß/ voll Armuth und Kranckheit/
und wenn unſer Leben darinnen köſtlich geweſen iſt/
ſo iſt es Mühe und Arbeit geweſen.
Hie iſt der Streit/ dort iſt der Lohn/
Hie iſt der Kampff/ dort iſt die Kron.
Dieweil denn der Tod ein Ende iſt unſerer Trübſal/
und dieſer Zeit Leiden nicht werth iſt der Herrlig-
keit/ die an uns ſol offenbaret werden: Ey ſo gib/
HERR JEſu/ Gedult im Leiden/ Troſt im Tode/
Seligkeit am Jüngſten Gerichte/ ſpanne mich aus
von meinem Joch/ daran ich ängſtiglich ziehe/ ſpan-
ne an deinen Engel-Wagen/ O JEſu/ mein ewi-
ger
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