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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Verlangen der Seelen nach ewiger Freude.
Wunden deiner Liebe gantz überflüßige Thränen
fliessen Tag und Nacht. Ach HErr/ triff/ triff doch
dieses mein hartes Gemüth mit der gütigen und
starcken Spitze deiner Liebe/ und durchdringe es
tieff mit deiner mächtigen Krafft biß zum innersten/
und bringe also aus meinen Häupt herfür ein über-
flüßiges Wasser/ und aus meinen Augen einen wah-
ren Brunnen der Thränen/ der stetig fliesse durch
übermäßige Begierde und Verlangen nach deiner
Schöne/ dieselbige zu schauen/ daß ich Tag und Nacht
weine/ und in diesem gegenwärtigen Leben keinen
Trost annehme/ biß daß ich dich mag würcklich sehen
in deiner herrlichen Schlaff-Kammer/ als meinen
geliebten und allerschönsten Bräutigam/ meinen
GOtt und HErrn/ daß ich daselbst anschaue dein
herrliches/ überwunderbarliches und allerschönstes
Angesicht/ voller Süßigkeit/ mit denen/ die du er-
wehlet hast/ deine Majestät demütiglich anbeten/ und
endlich mit himmlischen und unaussprechlichen Ju-
biliren und ewiger Frolockung/ mit lauter Stim-
me ruffen und sagen möge: Siehe/ was ich begehret
habe/ das sehe ich nun/ was ich gehofft/ das besitze ich
nun/ darnach mich so hefftig verlanget/ das habe ich
nun: Denn ich bin mit dem jenigen im Himmel ver-
einiget/ den ich/ da ich noch auff Erden war/ von allen
Kräfften geliebet/ mit gantzer Liebe umfangen/ dem
ich mit vollkommener Liebe angehangen habe/ den-
selben lobe und preise ich/ und bete ihn an/ der da lebet
und regieret/ GOtt in Ewigkeit/ Amen.

Gebet eines alten schwachen Menschen
umb ein seliges Ende.

D. Casp. Finck.

O HERR/ ewiger GOTT Vater/ du Krafft
meines Lebens: Weil der Mensch das Fleisch

an

Verlangen der Seelen nach ewiger Freude.
Wunden deiner Liebe gantz überflüßige Thränen
flieſſen Tag und Nacht. Ach HErr/ triff/ triff doch
dieſes mein hartes Gemüth mit der gütigen und
ſtarcken Spitze deiner Liebe/ und durchdringe es
tieff mit deiner mächtigen Krafft biß zum innerſten/
und bringe alſo aus meinen Häupt herfür ein über-
flüßiges Waſſer/ und aus meinen Augen einen wah-
ren Brunnen der Thränen/ der ſtetig flieſſe durch
übermäßige Begierde und Verlangen nach deiner
Schöne/ dieſelbige zu ſchauen/ daß ich Tag und Nacht
weine/ und in dieſem gegenwärtigen Leben keinen
Troſt annehme/ biß daß ich dich mag würcklich ſehen
in deiner herrlichen Schlaff-Kammer/ als meinen
geliebten und allerſchönſten Bräutigam/ meinen
GOtt und HErrn/ daß ich daſelbſt anſchaue dein
herrliches/ überwunderbarliches und allerſchönſtes
Angeſicht/ voller Süßigkeit/ mit denen/ die du er-
wehlet haſt/ deine Majeſtät demütiglich anbeten/ und
endlich mit himmliſchen und unausſprechlichen Ju-
biliren und ewiger Frolockung/ mit lauter Stim-
me ruffen und ſagen möge: Siehe/ was ich begehret
habe/ das ſehe ich nun/ was ich gehofft/ das beſitze ich
nun/ darnach mich ſo hefftig verlanget/ das habe ich
nun: Denn ich bin mit dem jenigen im Himmel ver-
einiget/ den ich/ da ich noch auff Erden war/ von allen
Kräfften geliebet/ mit gantzer Liebe umfangen/ dem
ich mit vollkommener Liebe angehangen habe/ den-
ſelben lobe und preiſe ich/ und bete ihn an/ der da lebet
und regieret/ GOtt in Ewigkeit/ Amen.

Gebet eines alten ſchwachen Menſchen
umb ein ſeliges Ende.

D. Caſp. Finck.

O HERR/ ewiger GOTT Vater/ du Krafft
meines Lebens: Weil der Menſch das Fleiſch

an
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[1318/1366] Verlangen der Seelen nach ewiger Freude. Wunden deiner Liebe gantz überflüßige Thränen flieſſen Tag und Nacht. Ach HErr/ triff/ triff doch dieſes mein hartes Gemüth mit der gütigen und ſtarcken Spitze deiner Liebe/ und durchdringe es tieff mit deiner mächtigen Krafft biß zum innerſten/ und bringe alſo aus meinen Häupt herfür ein über- flüßiges Waſſer/ und aus meinen Augen einen wah- ren Brunnen der Thränen/ der ſtetig flieſſe durch übermäßige Begierde und Verlangen nach deiner Schöne/ dieſelbige zu ſchauen/ daß ich Tag und Nacht weine/ und in dieſem gegenwärtigen Leben keinen Troſt annehme/ biß daß ich dich mag würcklich ſehen in deiner herrlichen Schlaff-Kammer/ als meinen geliebten und allerſchönſten Bräutigam/ meinen GOtt und HErrn/ daß ich daſelbſt anſchaue dein herrliches/ überwunderbarliches und allerſchönſtes Angeſicht/ voller Süßigkeit/ mit denen/ die du er- wehlet haſt/ deine Majeſtät demütiglich anbeten/ und endlich mit himmliſchen und unausſprechlichen Ju- biliren und ewiger Frolockung/ mit lauter Stim- me ruffen und ſagen möge: Siehe/ was ich begehret habe/ das ſehe ich nun/ was ich gehofft/ das beſitze ich nun/ darnach mich ſo hefftig verlanget/ das habe ich nun: Denn ich bin mit dem jenigen im Himmel ver- einiget/ den ich/ da ich noch auff Erden war/ von allen Kräfften geliebet/ mit gantzer Liebe umfangen/ dem ich mit vollkommener Liebe angehangen habe/ den- ſelben lobe und preiſe ich/ und bete ihn an/ der da lebet und regieret/ GOtt in Ewigkeit/ Amen. Gebet eines alten ſchwachen Menſchen umb ein ſeliges Ende.D. Caſp. Finck. O HERR/ ewiger GOTT Vater/ du Krafft meines Lebens: Weil der Menſch das Fleiſch an

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1366>, abgerufen am 24.11.2024.