Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Umb ein seliges Stündlein.
ich geheilet/ hilff mir/ so ist mir geholffen/ siehe ich
traue auff dich/ laß mich nicht zu Schanden werden/
Amen.

Ein Gebet Hieronymi/ wie der Mensch ein
hertzlich Verlangen hat nach einem seligen
Stündlein.

O Komm lieber Tod/ komm mit einem seligen
Stündlein. O seliges Stündelein/ wie ver-
langet mich nach dir/ wie lieb bist du mir/ wie
sehne ich mich nach dir. O komm/ und zeige mir/ den
meine Seele liebet/ zeige mir/ wo mein Freund wei-
det/ und wo mein HErr JEsus ruhet/ komm/ liebes
Stündlein/ komm und laß mich dis Elend nicht län-
ger schmecken. Stehe auff GOtt meine Ehre/ reiche
mir deine Hand/ und zeuch mich zu dir/ siehe/ meine
Seele ist bereit auffzustehen/ und dir zu folgen in dem
süssen Geruch deiner Salben/ biß du mich bringest in
die Kammer des Hauses meines HErrn/ daß ich
jauchtze und frolocke/ wenn ich erscheine vor deinem
Angesicht. Ey wie wil ich da singen/ und meinen
HErrn loben. O wie schöne/ wie lieblich bist du/ du
liebes seliges Stündlein/ wie verlanget mich nach
dir/ O verzeuch nicht/ bleib nicht länger aussen/ denn
die Tage meines Lebens haben ein Ende/ und meine
Jahre sind dahin gefahren wie ein Schatten. Komm/
mein GOtt/ mit einem seligen Ende und laß mich
einen kleinen Vorschmack deiner Freuden empfin-
den: Denn ich begehre dein mit Freuden und auff
deine Wonne habe ich mich gefreuet mein Leben-
lang. Nimm mich auff/ mein GOtt/ in deine Herr-
ligkeit/ gleich wie du auffgenommen hast meinen
HERRN JESUM/ durch welchen ich schon se-
lig und lebendig gemacht bin. Blicke mich an mit
deiner Gnade/ und hilff mir; Erlöse mich aus

die-

Umb ein ſeliges Stündlein.
ich geheilet/ hilff mir/ ſo iſt mir geholffen/ ſiehe ich
traue auff dich/ laß mich nicht zu Schanden werden/
Amen.

Ein Gebet Hieronymi/ wie der Menſch ein
hertzlich Verlangen hat nach einem ſeligen
Stündlein.

O Komm lieber Tod/ komm mit einem ſeligen
Stündlein. O ſeliges Stündelein/ wie ver-
langet mich nach dir/ wie lieb biſt du mir/ wie
ſehne ich mich nach dir. O komm/ und zeige mir/ den
meine Seele liebet/ zeige mir/ wo mein Freund wei-
det/ und wo mein HErr JEſus ruhet/ komm/ liebes
Stündlein/ komm und laß mich dis Elend nicht län-
ger ſchmecken. Stehe auff GOtt meine Ehre/ reiche
mir deine Hand/ und zeuch mich zu dir/ ſiehe/ meine
Seele iſt bereit auffzuſtehen/ und dir zu folgen in dem
ſüſſen Geruch deiner Salben/ biß du mich bringeſt in
die Kammer des Hauſes meines HErrn/ daß ich
jauchtze und frolocke/ wenn ich erſcheine vor deinem
Angeſicht. Ey wie wil ich da ſingen/ und meinen
HErrn loben. O wie ſchöne/ wie lieblich biſt du/ du
liebes ſeliges Stündlein/ wie verlanget mich nach
dir/ O verzeuch nicht/ bleib nicht länger auſſen/ denn
die Tage meines Lebens haben ein Ende/ und meine
Jahre ſind dahin gefahren wie ein Schatten. Kom̃/
mein GOtt/ mit einem ſeligen Ende und laß mich
einen kleinen Vorſchmack deiner Freuden empfin-
den: Denn ich begehre dein mit Freuden und auff
deine Wonne habe ich mich gefreuet mein Leben-
lang. Nimm mich auff/ mein GOtt/ in deine Herr-
ligkeit/ gleich wie du auffgenommen haſt meinen
HERRN JESUM/ durch welchen ich ſchon ſe-
lig und lebendig gemacht bin. Blicke mich an mit
deiner Gnade/ und hilff mir; Erlöſe mich aus

die-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1360" n="1312"/><fw place="top" type="header">Umb ein &#x017F;eliges Stündlein.</fw><lb/>
ich geheilet/ hilff mir/ &#x017F;o i&#x017F;t mir geholffen/ &#x017F;iehe ich<lb/>
traue auff dich/ laß mich nicht zu Schanden werden/<lb/>
Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Ein Gebet Hieronymi/ wie der Men&#x017F;ch ein</hi><lb/>
hertzlich Verlangen hat nach einem &#x017F;eligen<lb/>
Stündlein.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi> Komm lieber Tod/ komm mit einem &#x017F;eligen<lb/>
Stündlein. O &#x017F;eliges Stündelein/ wie ver-<lb/>
langet mich nach dir/ wie lieb bi&#x017F;t du mir/ wie<lb/>
&#x017F;ehne ich mich nach dir. O komm/ und zeige mir/ den<lb/>
meine Seele liebet/ zeige mir/ wo mein Freund wei-<lb/>
det/ und wo mein HErr JE&#x017F;us ruhet/ komm/ liebes<lb/>
Stündlein/ komm und laß mich dis Elend nicht län-<lb/>
ger &#x017F;chmecken. Stehe auff GOtt meine Ehre/ reiche<lb/>
mir deine Hand/ und zeuch mich zu dir/ &#x017F;iehe/ meine<lb/>
Seele i&#x017F;t bereit auffzu&#x017F;tehen/ und dir zu folgen in dem<lb/>
&#x017F;ü&#x017F;&#x017F;en Geruch deiner Salben/ biß du mich bringe&#x017F;t in<lb/>
die Kammer des Hau&#x017F;es meines HErrn/ daß ich<lb/>
jauchtze und frolocke/ wenn ich er&#x017F;cheine vor deinem<lb/>
Ange&#x017F;icht. Ey wie wil ich da &#x017F;ingen/ und meinen<lb/>
HErrn loben. O wie &#x017F;chöne/ wie lieblich bi&#x017F;t du/ du<lb/>
liebes &#x017F;eliges Stündlein/ wie verlanget mich nach<lb/>
dir/ O verzeuch nicht/ bleib nicht länger au&#x017F;&#x017F;en/ denn<lb/>
die Tage meines Lebens haben ein Ende/ und meine<lb/>
Jahre &#x017F;ind dahin gefahren wie ein Schatten. Kom&#x0303;/<lb/>
mein GOtt/ mit einem &#x017F;eligen Ende und laß mich<lb/>
einen kleinen Vor&#x017F;chmack deiner Freuden empfin-<lb/>
den: Denn ich begehre dein mit Freuden und auff<lb/>
deine Wonne habe ich mich gefreuet mein Leben-<lb/>
lang. Nimm mich auff/ mein GOtt/ in deine Herr-<lb/>
ligkeit/ gleich wie du auffgenommen ha&#x017F;t meinen<lb/>
HERRN JESUM/ durch welchen ich &#x017F;chon &#x017F;e-<lb/>
lig und lebendig gemacht bin. Blicke mich an mit<lb/>
deiner Gnade/ und hilff mir; Erlö&#x017F;e mich aus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1312/1360] Umb ein ſeliges Stündlein. ich geheilet/ hilff mir/ ſo iſt mir geholffen/ ſiehe ich traue auff dich/ laß mich nicht zu Schanden werden/ Amen. Ein Gebet Hieronymi/ wie der Menſch ein hertzlich Verlangen hat nach einem ſeligen Stündlein. O Komm lieber Tod/ komm mit einem ſeligen Stündlein. O ſeliges Stündelein/ wie ver- langet mich nach dir/ wie lieb biſt du mir/ wie ſehne ich mich nach dir. O komm/ und zeige mir/ den meine Seele liebet/ zeige mir/ wo mein Freund wei- det/ und wo mein HErr JEſus ruhet/ komm/ liebes Stündlein/ komm und laß mich dis Elend nicht län- ger ſchmecken. Stehe auff GOtt meine Ehre/ reiche mir deine Hand/ und zeuch mich zu dir/ ſiehe/ meine Seele iſt bereit auffzuſtehen/ und dir zu folgen in dem ſüſſen Geruch deiner Salben/ biß du mich bringeſt in die Kammer des Hauſes meines HErrn/ daß ich jauchtze und frolocke/ wenn ich erſcheine vor deinem Angeſicht. Ey wie wil ich da ſingen/ und meinen HErrn loben. O wie ſchöne/ wie lieblich biſt du/ du liebes ſeliges Stündlein/ wie verlanget mich nach dir/ O verzeuch nicht/ bleib nicht länger auſſen/ denn die Tage meines Lebens haben ein Ende/ und meine Jahre ſind dahin gefahren wie ein Schatten. Kom̃/ mein GOtt/ mit einem ſeligen Ende und laß mich einen kleinen Vorſchmack deiner Freuden empfin- den: Denn ich begehre dein mit Freuden und auff deine Wonne habe ich mich gefreuet mein Leben- lang. Nimm mich auff/ mein GOtt/ in deine Herr- ligkeit/ gleich wie du auffgenommen haſt meinen HERRN JESUM/ durch welchen ich ſchon ſe- lig und lebendig gemacht bin. Blicke mich an mit deiner Gnade/ und hilff mir; Erlöſe mich aus die-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1360
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1360>, abgerufen am 24.11.2024.