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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Umb ein seliges Ende.
Behüte mich für einem bösen schnellen Tod/ und für
dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich
und unversehens mit meinem letzten Stündlein
überfallen werden/ sondern daß ich mich zuvor mit
wahrer Busse und rechtem Glauben bereite/ und
wenn dasselbige kömmt/ so mache mich freudig und
unverzagt zu dem zeitlichen Tode/ der mir nur die
Thür auffthut zum ewigen Leben/ und laß mich/
deinen Diener/ alsdenn im Friede fahren/ denn mei-
ne Augen haben deinen Heyland gesehen/ welchen du
bereitet hast für allen Völckern/ ein Licht zu erleuch-
ten die Heyden/ und zum Preiß deines Volcks Isra-
el. Gib/ daß mein letztes Wort sey/ welches dein lie-
ber Sohn am Creutz gesprochen hat: Vater/ in dei-
ne Hände befehl ich meinen Geist/ und wenn ich nim-
mer reden kan/ so erhöre doch mein letztes Seufftzen/
durch JEsum Christum/ Amen.

Gebet umb ein seliges Ende.

G. Rost.

ACh lieber GOtt/ barmhertziger Vater/ weil du
mir diese schwere Kranckheit/ als einen Vor-
boten des Todes/ zugeschicket hast/ so erinnere
mich/ daß ich in dieser Welt nicht zu Hause gehöre/
sondern meine Wohnung und Bürgerschafft dro-
ben im Himmel habe. Ich erinnere mich/ daß mein
Leben ein gewisses Ziel hat/ welches ich nicht kan über-
schreiten. Siehe/ meine Tage sind nur einer Hand
breit bey dir/ und mein Leben ist wie nichts für dir:
Wie gar nichts sind alle Menschen/ die doch so sicher
leben. Hilff mir/ O HErr mein GOtt/ daß ich mich
würdig zu einem seligen Stündlein bereite/ und
mit einem bösen schnellen Tod nicht übereilet werde.
Erhalte mich in starckem Glauben gegen dir/ biß an
mein letztes Ende. Gib Gnade/ daß ich Christum/
meinen Erlöser und Seligmacher/ in meinem Her-

tzen

Umb ein ſeliges Ende.
Behüte mich für einem böſen ſchnellen Tod/ und für
dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich
und unverſehens mit meinem letzten Stündlein
überfallen werden/ ſondern daß ich mich zuvor mit
wahrer Buſſe und rechtem Glauben bereite/ und
wenn daſſelbige kömmt/ ſo mache mich freudig und
unverzagt zu dem zeitlichen Tode/ der mir nur die
Thür auffthut zum ewigen Leben/ und laß mich/
deinen Diener/ alsdenn im Friede fahren/ denn mei-
ne Augen haben deinen Heyland geſehen/ welchen du
bereitet haſt für allen Völckern/ ein Licht zu erleuch-
ten die Heyden/ und zum Preiß deines Volcks Iſra-
el. Gib/ daß mein letztes Wort ſey/ welches dein lie-
ber Sohn am Creutz geſprochen hat: Vater/ in dei-
ne Hände befehl ich meinen Geiſt/ und wenn ich nim-
mer reden kan/ ſo erhöre doch mein letztes Seufftzen/
durch JEſum Chriſtum/ Amen.

Gebet umb ein ſeliges Ende.

G. Roſt.

ACh lieber GOtt/ barmhertziger Vater/ weil du
mir dieſe ſchwere Kranckheit/ als einen Vor-
boten des Todes/ zugeſchicket haſt/ ſo erinnere
mich/ daß ich in dieſer Welt nicht zu Hauſe gehöre/
ſondern meine Wohnung und Bürgerſchafft dro-
ben im Himmel habe. Ich erinnere mich/ daß mein
Leben ein gewiſſes Ziel hat/ welches ich nicht kan übeꝛ-
ſchreiten. Siehe/ meine Tage ſind nur einer Hand
breit bey dir/ und mein Leben iſt wie nichts für dir:
Wie gar nichts ſind alle Menſchen/ die doch ſo ſicher
leben. Hilff mir/ O HErr mein GOtt/ daß ich mich
würdig zu einem ſeligen Stündlein bereite/ und
mit einem böſen ſchnellen Tod nicht übereilet werde.
Erhalte mich in ſtarckem Glauben gegen dir/ biß an
mein letztes Ende. Gib Gnade/ daß ich Chriſtum/
meinen Erlöſer und Seligmacher/ in meinem Her-

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[1308/1356] Umb ein ſeliges Ende. Behüte mich für einem böſen ſchnellen Tod/ und für dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich und unverſehens mit meinem letzten Stündlein überfallen werden/ ſondern daß ich mich zuvor mit wahrer Buſſe und rechtem Glauben bereite/ und wenn daſſelbige kömmt/ ſo mache mich freudig und unverzagt zu dem zeitlichen Tode/ der mir nur die Thür auffthut zum ewigen Leben/ und laß mich/ deinen Diener/ alsdenn im Friede fahren/ denn mei- ne Augen haben deinen Heyland geſehen/ welchen du bereitet haſt für allen Völckern/ ein Licht zu erleuch- ten die Heyden/ und zum Preiß deines Volcks Iſra- el. Gib/ daß mein letztes Wort ſey/ welches dein lie- ber Sohn am Creutz geſprochen hat: Vater/ in dei- ne Hände befehl ich meinen Geiſt/ und wenn ich nim- mer reden kan/ ſo erhöre doch mein letztes Seufftzen/ durch JEſum Chriſtum/ Amen. Gebet umb ein ſeliges Ende.G. Roſt. ACh lieber GOtt/ barmhertziger Vater/ weil du mir dieſe ſchwere Kranckheit/ als einen Vor- boten des Todes/ zugeſchicket haſt/ ſo erinnere mich/ daß ich in dieſer Welt nicht zu Hauſe gehöre/ ſondern meine Wohnung und Bürgerſchafft dro- ben im Himmel habe. Ich erinnere mich/ daß mein Leben ein gewiſſes Ziel hat/ welches ich nicht kan übeꝛ- ſchreiten. Siehe/ meine Tage ſind nur einer Hand breit bey dir/ und mein Leben iſt wie nichts für dir: Wie gar nichts ſind alle Menſchen/ die doch ſo ſicher leben. Hilff mir/ O HErr mein GOtt/ daß ich mich würdig zu einem ſeligen Stündlein bereite/ und mit einem böſen ſchnellen Tod nicht übereilet werde. Erhalte mich in ſtarckem Glauben gegen dir/ biß an mein letztes Ende. Gib Gnade/ daß ich Chriſtum/ meinen Erlöſer und Seligmacher/ in meinem Her- tzen

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1356>, abgerufen am 23.07.2024.