Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet derer/ so im Kriege ihrer Haab und Güter beraubet sind. S. Scherertz. BArmhertziger/ reicher GOtt/ von dem wir al- uns A a a a 4
Gebet derer/ ſo im Kriege ihrer Haab und Güter beraubet ſind. S. Scherertz. BArmhertziger/ reicher GOtt/ von dem wir al- uns A a a a 4
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Gebet derer/ ſo im Kriege ihrer Haab
und Güter beraubet ſind.
S. Scherertz.
BArmhertziger/ reicher GOtt/ von dem wir al-
le gute Gaben an Leib und Seel empfahen/
und ohne deſſen Willen uns niemand beleidi-
gen kan/ ich klage dir/ daß ich in dieſem ſchweren Krie-
ge nicht allein in groſſe Noth gerathen/ ſondern auch
mein Haab und Gut/ ſo ich vorhin durch deinen Se-
gen/ und meiner Hände Arbeit ſauer und ehrlich er-
worben/ mit Schmertzen verlohren habe. Was uns
lieb war/ haben ſie uns genommen/ unſere Kleider
ſind dahin/ und unſer Vorrath iſt verzehret/ welches
mich ſehr betrübet und bekümmert: Denn ich und
die Meinen bedürffen täglich Nahrung/ welcher
wir itzt beraubet ſind. HErr tröſte mich in dieſer
meiner Armuth/ daß ich mit Job ſage: Der HErr
hats gegeben/ der HErr hats genommen; der Nah-
me des HErrn ſey gelobet. Hilff daß ich mich der
himmliſchen Güter mit Freuden erinnere/ und an
meiner Seelen ewig reich ſey. Ich bekenne ja/ HErr/
daß ich ſolches mit meinen Sünden/ Mißbrauch und
Undanckbarkeit verſchuldet habe: aber weil du reich
biſt von Barmhertzigkeit/ ſo beſchere mir gute
Freunde/ die mir wieder auffhelffen/ ſegne das
Werck meiner Hände/ und laß mich mit den Meinen
nicht Hunger und Kummer leiden. Sonderlich
aber wolleſt du mir und allen/ ſoitzo umb das Ihre
kommen ſind/ hertzliche Gedult verleihen/ die uns
hoch vonnöthen iſt. Laß mich bedencken/ daß ich
nichts auff dieſe Welt gebracht/ und alles von deiner
Hand empfangen habe. Laß uns doch unſern be-
ſcheidenen Theil Speiſe/ Kleidung und Nahrung
mit Danckſagung wieder empfahen/ und erfreue
uns
A a a a 4
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