Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet in Keieges-Zeiten. und die junge Mannschafft ist von Frembden ersto-chen. Wehe dir/ du armes Teutschland/ denn der Ausrotter kommt/ du wirst Friede suchen/ und wird nicht da seyn: Denn der HErr hat dich in die Hände deiner Feinde ubergeben und verkauffet/ daß sie mit dir umbgehen/ wie du verdienet/ und du ihnen nicht widerstehen kanst/ sondern wo du hinaus wilst/ ist des HErrn Hand wider dich zum Unglück/ wie Er dir gesaget und geschworen hat. Der HErr hat dei- ne edle Inwohner den Frembden zu Knechten ge- machet/ und sie für ihnen lassen geschlagen werden. Er hat Furcht über sie kommen lassen/ von allen/ die um dich her wohnen/ und ihnen ein solch feig Hertz geben/ daß sie ein rauschend Blat jaget/ und einer über den andern hinfället/ als für dem Schwerd. Der HErr hat die Krafft deines Schwerds hinweg genommen/ und die Arm deren/ die dich hassen/ ge- stärcket. Er hat deiner Macht und Hoffart ein En- de gemachet umb aller deiner Greuel w[i]llen/ die du geübet hast. Er hat dein Gut/ und alle deine Schä- tze in die Rappuse gegeben/ daß du nichts dafür krie- gest um deiner Sünden willen/ in allen deinen Gren- tzen begangen. Der HErr hat deine Macht ins Ge- fängniß/ und deine Herrligkeit in die Hand des Feindes gegeben. Der HErr hat dir ein eisern Joch an den Hals gehänget/ daß du deinem Feind/ den dir der HErr geschicket/ dienen must/ in Hunger und Durst/ in Blösse und allerley Mängel. Er hat dir eine solche Schande und Schmach zugefüget/ derer nimmer mehr wird vergessen werden. Der HErr hats geredet und über dich beschlossen/ und hat ihn nicht gereuet/ Er wird auch nicht ablassen/ biß du dich zu ihm von gantzem Hertzen bekehren/ und deine Greuel von seinem Angesicht weg thun wirst. Dar- umb
Gebet in Keieges-Zeiten. und die junge Mannſchafft iſt von Frembden erſto-chen. Wehe dir/ du armes Teutſchland/ denn der Ausrotter kommt/ du wirſt Friede ſuchen/ und wird nicht da ſeyn: Denn der HErr hat dich in die Hände deiner Feinde ubergeben und verkauffet/ daß ſie mit dir umbgehen/ wie du verdienet/ und du ihnen nicht widerſtehen kanſt/ ſondern wo du hinaus wilſt/ iſt des HErrn Hand wider dich zum Unglück/ wie Er dir geſaget und geſchworen hat. Der HErr hat dei- ne edle Inwohner den Frembden zu Knechten ge- machet/ und ſie für ihnen laſſen geſchlagen werden. Er hat Furcht über ſie kommen laſſen/ von allen/ die um dich her wohnen/ und ihnen ein ſolch feig Hertz geben/ daß ſie ein rauſchend Blat jaget/ und einer über den andern hinfället/ als für dem Schwerd. Der HErr hat die Krafft deines Schwerds hinweg genommen/ und die Arm deren/ die dich haſſen/ ge- ſtärcket. Er hat deiner Macht und Hoffart ein En- de gemachet umb aller deiner Greuel w[i]llen/ die du geübet haſt. Er hat dein Gut/ und alle deine Schä- tze in die Rappuſe gegeben/ daß du nichts dafür krie- geſt um deiner Sünden willen/ in allen deinen Gren- tzen begangen. Der HErr hat deine Macht ins Ge- fängniß/ und deine Herrligkeit in die Hand des Feindes gegeben. Der HErr hat dir ein eiſern Joch an den Hals gehänget/ daß du deinem Feind/ den dir der HErr geſchicket/ dienen muſt/ in Hunger und Durſt/ in Blöſſe und allerley Mängel. Er hat dir eine ſolche Schande und Schmach zugefüget/ derer nimmer mehr wird vergeſſen werden. Der HErr hats geredet und über dich beſchloſſen/ und hat ihn nicht gereuet/ Er wird auch nicht ablaſſen/ biß du dich zu ihm von gantzem Hertzen bekehren/ und deine Greuel von ſeinem Angeſicht weg thun wirſt. Dar- umb
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Gebet in Keieges-Zeiten.
und die junge Mannſchafft iſt von Frembden erſto-
chen. Wehe dir/ du armes Teutſchland/ denn der
Ausrotter kommt/ du wirſt Friede ſuchen/ und wird
nicht da ſeyn: Denn der HErr hat dich in die Hände
deiner Feinde ubergeben und verkauffet/ daß ſie mit
dir umbgehen/ wie du verdienet/ und du ihnen nicht
widerſtehen kanſt/ ſondern wo du hinaus wilſt/ iſt
des HErrn Hand wider dich zum Unglück/ wie Er
dir geſaget und geſchworen hat. Der HErr hat dei-
ne edle Inwohner den Frembden zu Knechten ge-
machet/ und ſie für ihnen laſſen geſchlagen werden.
Er hat Furcht über ſie kommen laſſen/ von allen/ die
um dich her wohnen/ und ihnen ein ſolch feig Hertz
geben/ daß ſie ein rauſchend Blat jaget/ und einer
über den andern hinfället/ als für dem Schwerd.
Der HErr hat die Krafft deines Schwerds hinweg
genommen/ und die Arm deren/ die dich haſſen/ ge-
ſtärcket. Er hat deiner Macht und Hoffart ein En-
de gemachet umb aller deiner Greuel willen/ die du
geübet haſt. Er hat dein Gut/ und alle deine Schä-
tze in die Rappuſe gegeben/ daß du nichts dafür krie-
geſt um deiner Sünden willen/ in allen deinen Gren-
tzen begangen. Der HErr hat deine Macht ins Ge-
fängniß/ und deine Herrligkeit in die Hand des
Feindes gegeben. Der HErr hat dir ein eiſern Joch
an den Hals gehänget/ daß du deinem Feind/ den
dir der HErr geſchicket/ dienen muſt/ in Hunger und
Durſt/ in Blöſſe und allerley Mängel. Er hat dir
eine ſolche Schande und Schmach zugefüget/ derer
nimmer mehr wird vergeſſen werden. Der HErr
hats geredet und über dich beſchloſſen/ und hat ihn
nicht gereuet/ Er wird auch nicht ablaſſen/ biß du dich
zu ihm von gantzem Hertzen bekehren/ und deine
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Zitationshilfe: | Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1094. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1136>, abgerufen am 23.07.2024. |