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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet in Kriegs-Zeiten.
Wir werden mit schweren Diensteng drucket/ und
sehr geängstiget/ die uns hassen/ herrschen über uns/
und machen ihr Joch über uns allzuschwer. O du
Schwerd des HErrn! wenn wilt du doch auf hören?
fahre doch in deine Scheide/ ruhe und sey stille. Aber
wie kanst du aufhören/ weil der HErr dir Befehl
gethan/ und dich wider uns bestellet hat? Darumb
ist auch unser Bauch betrübet/ unsere Lippen zittern
von Mord und Zetter - Geschrey. Eiter gehet in
unser Gebeine/ den Fürsten ist das Reich entfallen/
alles Volck ist bestürtzet und erschrocken/ iederman
ist verzagt/ der auch sonsten ein Krieger ist/ und ein
Hertz hat wie ein Löwe/ aller Hände und Fäuste
sincken dahin/ aller Lenden zittern/ aller Knie schlot-
tern/ und stehen so ungewiß wie Wasser/ und aller
Angesicht sehen kümmerlich und so bleich wie ein
Töpffen. Wir müssen unser Brod mit Beben es-
sen/ und unser Wasser trincken mit Zittern und
Sorgen. Unsere Hertzen und Hände erzittern/
und ist uns so bange/ daß wir umbher gehen/ wie die
Blinden. Denn unser Hertz ist verzagt und zu
Wasser worden/ und ist kein Muth mehr in uns/
auswendig beraubet uns das Schwerd/ inwendig
das Schrecken. Wir werden immer unterdrücket/
und können nicht wieder auffkommen/ man zwingt
uns zum Dienst mit Unbarmhertzigkeit/ und macht
uns unser Leben sauer. Darumb ist das gantze Land
betrübet/ und der Himmel droben traurig. Die
Fürsten trauren/ die Aeltesten/ Jünglinge/ Jung-
frauen und Frauen sehen jämmerlich/ Mann und
Weib klagen/ und ist allenthalben im Lande groß
Hertzeleid/ wehe uns! wenn wil des Jammers ein
Ende werden? Amen.

Die

Gebet in Kriegs-Zeiten.
Wir werden mit ſchweren Dienſteng drucket/ und
ſehr geängſtiget/ die uns haſſen/ herrſchen über uns/
und machen ihr Joch über uns allzuſchwer. O du
Schwerd des HErrn! wenn wilt du doch auf hören?
fahre doch in deine Scheide/ ruhe und ſey ſtille. Aber
wie kanſt du aufhören/ weil der HErr dir Befehl
gethan/ und dich wider uns beſtellet hat? Darumb
iſt auch unſer Bauch betrübet/ unſere Lippen zittern
von Mord und Zetter - Geſchrey. Eiter gehet in
unſer Gebeine/ den Fürſten iſt das Reich entfallen/
alles Volck iſt beſtürtzet und erſchrocken/ iederman
iſt verzagt/ der auch ſonſten ein Krieger iſt/ und ein
Hertz hat wie ein Löwe/ aller Hände und Fäuſte
ſincken dahin/ aller Lenden zittern/ aller Knie ſchlot-
tern/ und ſtehen ſo ungewiß wie Waſſer/ und aller
Angeſicht ſehen kümmerlich und ſo bleich wie ein
Töpffen. Wir müſſen unſer Brod mit Beben eſ-
ſen/ und unſer Waſſer trincken mit Zittern und
Sorgen. Unſere Hertzen und Hände erzittern/
und iſt uns ſo bange/ daß wir umbher gehen/ wie die
Blinden. Denn unſer Hertz iſt verzagt und zu
Waſſer worden/ und iſt kein Muth mehr in uns/
auswendig beraubet uns das Schwerd/ inwendig
das Schrecken. Wir werden immer unterdrücket/
und können nicht wieder auffkommen/ man zwingt
uns zum Dienſt mit Unbarmhertzigkeit/ und macht
uns unſer Leben ſauer. Darumb iſt das gantze Land
betrübet/ und der Himmel droben traurig. Die
Fürſten trauren/ die Aelteſten/ Jünglinge/ Jung-
frauen und Frauen ſehen jämmerlich/ Mann und
Weib klagen/ und iſt allenthalben im Lande groß
Hertzeleid/ wehe uns! wenn wil des Jammers ein
Ende werden? Amen.

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[1092/1134] Gebet in Kriegs-Zeiten. Wir werden mit ſchweren Dienſteng drucket/ und ſehr geängſtiget/ die uns haſſen/ herrſchen über uns/ und machen ihr Joch über uns allzuſchwer. O du Schwerd des HErrn! wenn wilt du doch auf hören? fahre doch in deine Scheide/ ruhe und ſey ſtille. Aber wie kanſt du aufhören/ weil der HErr dir Befehl gethan/ und dich wider uns beſtellet hat? Darumb iſt auch unſer Bauch betrübet/ unſere Lippen zittern von Mord und Zetter - Geſchrey. Eiter gehet in unſer Gebeine/ den Fürſten iſt das Reich entfallen/ alles Volck iſt beſtürtzet und erſchrocken/ iederman iſt verzagt/ der auch ſonſten ein Krieger iſt/ und ein Hertz hat wie ein Löwe/ aller Hände und Fäuſte ſincken dahin/ aller Lenden zittern/ aller Knie ſchlot- tern/ und ſtehen ſo ungewiß wie Waſſer/ und aller Angeſicht ſehen kümmerlich und ſo bleich wie ein Töpffen. Wir müſſen unſer Brod mit Beben eſ- ſen/ und unſer Waſſer trincken mit Zittern und Sorgen. Unſere Hertzen und Hände erzittern/ und iſt uns ſo bange/ daß wir umbher gehen/ wie die Blinden. Denn unſer Hertz iſt verzagt und zu Waſſer worden/ und iſt kein Muth mehr in uns/ auswendig beraubet uns das Schwerd/ inwendig das Schrecken. Wir werden immer unterdrücket/ und können nicht wieder auffkommen/ man zwingt uns zum Dienſt mit Unbarmhertzigkeit/ und macht uns unſer Leben ſauer. Darumb iſt das gantze Land betrübet/ und der Himmel droben traurig. Die Fürſten trauren/ die Aelteſten/ Jünglinge/ Jung- frauen und Frauen ſehen jämmerlich/ Mann und Weib klagen/ und iſt allenthalben im Lande groß Hertzeleid/ wehe uns! wenn wil des Jammers ein Ende werden? Amen. Die

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1092. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1134>, abgerufen am 22.11.2024.