Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.außsätzigen Menschen. bades/ oder Sauerbrunnens/) daß die Unreinenoder Ungesunden/ als durch ein Mittel/ dadurch ge- reiniget und gesund gemacht werden: Die Einwoh- ner aber in den Gebürgen und unfruchtbaren Oer- tern/ die sonst geringe Nahrung haben und tragen/ dennoch ihr und den Ihrigen nothdürfftiges Brod/ Speiß und Tranck von den Bad-Leuten bekommen können: Segne auch/ du allmächtiger GOtt/ die Cur und andere Artzney-Mittel/ die durch die Do- ctores und verordnete Aertzte an die Patienten ge- wendet werden! Denn es heilet sie doch sonst weder Kraut noch Pflaster/ sondern allein dein Wort/ welches alles heilet. Wiltu denn/ daß ich mein Leben- lang sol mit dieser Kranckheit behafftet seyn und bleiben/ so gescheh dein heiliger Wille/ du weist was mir am nützlichsten ist/ verleihe mir nur deinen heili- gen Geist/ der in mir die liebe Gedult wircke/ und ich mich trösten könne/ du werdest dermahleins diesen meinen nichtigen Leib in die Cur der Erden legen/ darinnen lassen vermodern und verfaulen/ aber doch am jüngsten Tage denselben wieder herfür bringen/ schön clarificiren und verklären/ daß er ähnlich werde dem verklärten Leibe meines HErrn JEsu Christi/ nach der Wirckung/ damit er kan ihm alle Dinge unterthänig machen/ Amen. Einer alten schwachen Person/ so in gefähr- lichen geschwinden Nothfällen nicht zu ent- flichen weiß. Daniel Tanner. MItten ich im Leben bin/ mit dem Tod umb- bren- S s s 4
außſätzigen Menſchen. bades/ oder Sauerbrunnens/) daß die Unreinenoder Ungeſunden/ als durch ein Mittel/ dadurch ge- reiniget und geſund gemacht werden: Die Einwoh- ner aber in den Gebürgen und unfruchtbaren Oer- tern/ die ſonſt geringe Nahrung haben und tragen/ dennoch ihr und den Ihrigen nothdürfftiges Brod/ Speiß und Tranck von den Bad-Leuten bekommen können: Segne auch/ du allmächtiger GOtt/ die Cur und andere Artzney-Mittel/ die durch die Do- ctores und verordnete Aertzte an die Patienten ge- wendet werden! Denn es heilet ſie doch ſonſt weder Kraut noch Pflaſter/ ſondern allein dein Wort/ welches alles heilet. Wiltu denn/ daß ich mein Leben- lang ſol mit dieſer Kranckheit behafftet ſeyn und bleiben/ ſo geſcheh dein heiliger Wille/ du weiſt was mir am nützlichſten iſt/ verleihe mir nur deinen heili- gen Geiſt/ der in mir die liebe Gedult wircke/ und ich mich tröſten könne/ du werdeſt dermahleins dieſen meinen nichtigen Leib in die Cur der Erden legen/ darinnen laſſen vermodern und verfaulen/ aber doch am jüngſten Tage denſelben wieder herfür bringen/ ſchön clarificiren und verklären/ daß er ähnlich werde dem verklärten Leibe meines HErrn JEſu Chriſti/ nach der Wirckung/ damit er kan ihm alle Dinge unterthänig machen/ Amen. Einer alten ſchwachen Perſon/ ſo in gefähr- lichen geſchwinden Nothfällen nicht zu ent- flichen weiß. Daniel Tanner. MItten ich im Leben bin/ mit dem Tod umb- bren- S ſ ſ 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f1055" n="1015"/><fw place="top" type="header">außſätzigen Menſchen.</fw><lb/> bades/ oder Sauerbrunnens/) daß die Unreinen<lb/> oder Ungeſunden/ als durch ein Mittel/ dadurch ge-<lb/> reiniget und geſund gemacht werden: Die Einwoh-<lb/> ner aber in den Gebürgen und unfruchtbaren Oer-<lb/> tern/ die ſonſt geringe Nahrung haben und tragen/<lb/> dennoch ihr und den Ihrigen nothdürfftiges Brod/<lb/> Speiß und Tranck von den Bad-Leuten bekommen<lb/> können: Segne auch/ du allmächtiger GOtt/ die<lb/> Cur und andere Artzney-Mittel/ die durch die Do-<lb/> ctores und verordnete Aertzte an die Patienten ge-<lb/> wendet werden! Denn es heilet ſie doch ſonſt weder<lb/> Kraut noch Pflaſter/ ſondern allein dein Wort/<lb/> welches alles heilet. Wiltu denn/ daß ich mein Leben-<lb/> lang ſol mit dieſer Kranckheit behafftet ſeyn und<lb/> bleiben/ ſo geſcheh dein heiliger Wille/ du weiſt was<lb/> mir am nützlichſten iſt/ verleihe mir nur deinen heili-<lb/> gen Geiſt/ der in mir die liebe Gedult wircke/ und ich<lb/> mich tröſten könne/ du werdeſt dermahleins dieſen<lb/> meinen nichtigen Leib in die Cur der Erden legen/<lb/> darinnen laſſen vermodern und verfaulen/ aber<lb/> doch am jüngſten Tage denſelben wieder herfür<lb/> bringen/ ſchön clarificiren und verklären/ daß er<lb/> ähnlich werde dem verklärten Leibe meines HErrn<lb/> JEſu Chriſti/ nach der Wirckung/ damit er kan ihm<lb/> alle Dinge unterthänig machen/ Amen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Einer alten ſchwachen Perſon/ ſo in gefähr-<lb/> lichen geſchwinden Nothfällen nicht zu ent-</hi><lb/> flichen weiß.</head> <argument> <p>Daniel Tanner.</p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>Itten ich im Leben bin/ mit dem Tod umb-<lb/> fangen/ ich alter/ elender/ lahmer/ preßhaff-<lb/> ter Menſch weiß nicht/ wo ich ſol fliehen hin/<lb/> da ich möchte bleiben und der bittern Todes-Noth<lb/> entrinnen: Kommt heut Feuer aus/ ſo muß ich ver-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S ſ ſ 4</fw><fw place="bottom" type="catch">bren-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1015/1055]
außſätzigen Menſchen.
bades/ oder Sauerbrunnens/) daß die Unreinen
oder Ungeſunden/ als durch ein Mittel/ dadurch ge-
reiniget und geſund gemacht werden: Die Einwoh-
ner aber in den Gebürgen und unfruchtbaren Oer-
tern/ die ſonſt geringe Nahrung haben und tragen/
dennoch ihr und den Ihrigen nothdürfftiges Brod/
Speiß und Tranck von den Bad-Leuten bekommen
können: Segne auch/ du allmächtiger GOtt/ die
Cur und andere Artzney-Mittel/ die durch die Do-
ctores und verordnete Aertzte an die Patienten ge-
wendet werden! Denn es heilet ſie doch ſonſt weder
Kraut noch Pflaſter/ ſondern allein dein Wort/
welches alles heilet. Wiltu denn/ daß ich mein Leben-
lang ſol mit dieſer Kranckheit behafftet ſeyn und
bleiben/ ſo geſcheh dein heiliger Wille/ du weiſt was
mir am nützlichſten iſt/ verleihe mir nur deinen heili-
gen Geiſt/ der in mir die liebe Gedult wircke/ und ich
mich tröſten könne/ du werdeſt dermahleins dieſen
meinen nichtigen Leib in die Cur der Erden legen/
darinnen laſſen vermodern und verfaulen/ aber
doch am jüngſten Tage denſelben wieder herfür
bringen/ ſchön clarificiren und verklären/ daß er
ähnlich werde dem verklärten Leibe meines HErrn
JEſu Chriſti/ nach der Wirckung/ damit er kan ihm
alle Dinge unterthänig machen/ Amen.
Einer alten ſchwachen Perſon/ ſo in gefähr-
lichen geſchwinden Nothfällen nicht zu ent-
flichen weiß. Daniel Tanner.
MItten ich im Leben bin/ mit dem Tod umb-
fangen/ ich alter/ elender/ lahmer/ preßhaff-
ter Menſch weiß nicht/ wo ich ſol fliehen hin/
da ich möchte bleiben und der bittern Todes-Noth
entrinnen: Kommt heut Feuer aus/ ſo muß ich ver-
bren-
S ſ ſ 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |