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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet einer alten Person.
an/ und meine Zuver sicht warest/ da ich noch an mei-
ner Mutter Brüsten war/ ich bitte dich demütiglich/
erfülle auch diese deine gnädige Verheissung an mir/
da du gesaget hast: Ich wil euch tragen biß ins Alter/
und biß ihr grau werdet/ ich wils thun/ ich wil heben/
tragen und erretten: Der Mandel-Baum fähet
nun auch an bey mir zu blühen/ das Haupt wird
grau/ und die Haare werden weiß: Laß mir damit
auch kommen der Alten Klugheit/ als das rechte
graue Haar. O wie fein stehet es/ wenn die grauen
Häupter weife/ und die alten klug sind: Gib
mir deine Gnade/ daß ich mich meiner grauen Haar
nicht schäme/ dafür nicht erschrecke/ sondern vielmehr
dabey lerne bedencken/ daß ich sterben muß/ auff daß
ich klug werde. Behüte mich/ daß ich meine grauen
Haare nicht mit Hertzeleid in die Gruben bringe;
Sondern laß mich deinen Diener mit dem alten Si-
meon im Friede dahin fahren/ wie du gesaget. Wol-
lest mir auch geben deinen heiligen und guten Geist/
daß ich unter dessen mit Frömmigkeit und GOttes-
furcht in des Simeons Fußtapffentrete. Laß mich
seyn wie ein Baum/ gepflantzet an den Wasserbä-
chen/ der seine Frucht bringet zu seiner Zeit: Auff daß
ich mit dem frommen alten Eleazar bedencke/ was
meinem grossen Alter und Eiß-grauen Kopff/ und
dem göttlichen Gesetz gemäß ist: Dahero auch in mei-
nem Alter möge grünen in allen guten Wercken/
gleich wie der dürre Stab Aaronis in einer Nacht
ausgeschlagen/ geblühet/ gegrünet/ und Mandeln
getragen hat. Denn also wird der Gerechte grünen
wie ein Palm-Baum/ also wird er wachsen wie ein
Cedern auff Libanon. Die gepflantzet sind im Hause
des HErrn/ werden also in den Vorhöfen unsers
GOttes grünen/ und wenn sie gleich alt werden/

so
R r r 3

Gebet einer alten Perſon.
an/ und meine Zuver ſicht wareſt/ da ich noch an mei-
ner Mutter Brüſten war/ ich bitte dich demütiglich/
erfülle auch dieſe deine gnädige Verheiſſung an mir/
da du geſaget haſt: Ich wil euch tragen biß ins Alter/
und biß ihr grau werdet/ ich wils thun/ ich wil heben/
tragen und erretten: Der Mandel-Baum fähet
nun auch an bey mir zu blühen/ das Haupt wird
grau/ und die Haare werden weiß: Laß mir damit
auch kommen der Alten Klugheit/ als das rechte
graue Haar. O wie fein ſtehet es/ wenn die grauen
Häupter weife/ und die alten klug ſind: Gib
mir deine Gnade/ daß ich mich meiner grauen Haar
nicht ſchäme/ dafür nicht erſchrecke/ ſondern vielmehꝛ
dabey lerne bedencken/ daß ich ſterben muß/ auff daß
ich klug werde. Behüte mich/ daß ich meine grauen
Haare nicht mit Hertzeleid in die Gruben bringe;
Sondern laß mich deinen Diener mit dem alten Si-
meon im Friede dahin fahren/ wie du geſaget. Wol-
leſt mir auch geben deinen heiligen und guten Geiſt/
daß ich unter deſſen mit Frömmigkeit und GOttes-
furcht in des Simeons Fußtapffentrete. Laß mich
ſeyn wie ein Baum/ gepflantzet an den Waſſerbä-
chen/ der ſeine Frucht bringet zu ſeiner Zeit: Auff daß
ich mit dem frommen alten Eleazar bedencke/ was
meinem groſſen Alter und Eiß-grauen Kopff/ und
dem göttlichen Geſetz gemäß iſt: Dahero auch in mei-
nem Alter möge grünen in allen guten Wercken/
gleich wie der dürre Stab Aaronis in einer Nacht
ausgeſchlagen/ geblühet/ gegrünet/ und Mandeln
getragen hat. Denn alſo wird der Gerechte grünen
wie ein Palm-Baum/ alſo wird er wachſen wie ein
Cedern auff Libanon. Die gepflantzet ſind im Hauſe
des HErrn/ werden alſo in den Vorhöfen unſers
GOttes grünen/ und wenn ſie gleich alt werden/

ſo
R r r 3
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[997/1037] Gebet einer alten Perſon. an/ und meine Zuver ſicht wareſt/ da ich noch an mei- ner Mutter Brüſten war/ ich bitte dich demütiglich/ erfülle auch dieſe deine gnädige Verheiſſung an mir/ da du geſaget haſt: Ich wil euch tragen biß ins Alter/ und biß ihr grau werdet/ ich wils thun/ ich wil heben/ tragen und erretten: Der Mandel-Baum fähet nun auch an bey mir zu blühen/ das Haupt wird grau/ und die Haare werden weiß: Laß mir damit auch kommen der Alten Klugheit/ als das rechte graue Haar. O wie fein ſtehet es/ wenn die grauen Häupter weife/ und die alten klug ſind: Gib mir deine Gnade/ daß ich mich meiner grauen Haar nicht ſchäme/ dafür nicht erſchrecke/ ſondern vielmehꝛ dabey lerne bedencken/ daß ich ſterben muß/ auff daß ich klug werde. Behüte mich/ daß ich meine grauen Haare nicht mit Hertzeleid in die Gruben bringe; Sondern laß mich deinen Diener mit dem alten Si- meon im Friede dahin fahren/ wie du geſaget. Wol- leſt mir auch geben deinen heiligen und guten Geiſt/ daß ich unter deſſen mit Frömmigkeit und GOttes- furcht in des Simeons Fußtapffentrete. Laß mich ſeyn wie ein Baum/ gepflantzet an den Waſſerbä- chen/ der ſeine Frucht bringet zu ſeiner Zeit: Auff daß ich mit dem frommen alten Eleazar bedencke/ was meinem groſſen Alter und Eiß-grauen Kopff/ und dem göttlichen Geſetz gemäß iſt: Dahero auch in mei- nem Alter möge grünen in allen guten Wercken/ gleich wie der dürre Stab Aaronis in einer Nacht ausgeſchlagen/ geblühet/ gegrünet/ und Mandeln getragen hat. Denn alſo wird der Gerechte grünen wie ein Palm-Baum/ alſo wird er wachſen wie ein Cedern auff Libanon. Die gepflantzet ſind im Hauſe des HErrn/ werden alſo in den Vorhöfen unſers GOttes grünen/ und wenn ſie gleich alt werden/ ſo R r r 3

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 997. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1037>, abgerufen am 22.11.2024.